Bei Betrachtung der Mona Lisa

7 03 2009

für Kurt Tucholsky

Du lächelst. Gut, das sei Dir unbenommen.
Denn dass Du lächelst, das ist schon was wert.
Und wenn Du siehst, was auf uns könnte kommen,
dann lächle weiter, heiter unbeschwert.

Blick aus dem Rahmen. Sieh die Welt sich hetzen,
wie sie für Geld und Ruhm und Macht sich bläht.
Sieh’s an und schweig. Und lächle. Andre setzen
ihr letztes Hemd und was zum Wind sich dreht.

Doch lächle mit uns. Lach nicht. Sei nicht grämlich.
Du sahst so viel, und wir, wir sehen’s kaum.
Der Mensch an sich ist unbeschreiblich dämlich.
Er glaubt dem Spiegel nicht, er glaubt dem Traum.