für Erich Kästner
Sie flogen zum Mars und zum Jupiter hoch.
Sie fuhren auf achtzig Zylindern.
Nur eines verärgerte sie noch und noch:
sie konnten den Tod nicht verhindern.
Verbieten, das ging nicht. Man hat es versucht.
Nur blieb der Erfolg recht bescheiden.
Dann hat man den Tod und den Teufel verflucht.
Es kam keine Antwort von beiden.
Sie schufen gesetzliche Unsterblichkeit
und zeigten dem Tod ihre Waffen.
Sie forschten und dachten, es wär an der Zeit,
den Tod einfach abzuschaffen.
Dann fand es am Ende ein Forscher vom Rhein:
der Tod säße zwischen den Ohren.
Und fortan, da sollte das Leben nur sein.
Der Tod hatte endlich verloren.
Man strich es auf Pflaster. Sie mischten’s in Korn.
Bald gab es Unsterblichkeits-Kuchen.
Doch dann gab es Streit und sie waren voll Zorn:
wer sollt es als erster versuchen?
Sie schlugen und schossen. Sie spießten sich auf.
Sie hatten dem Krieg sich ergeben.
Zuletzt blieben zwei, doch die pfiffen darauf.
Und brachten einander ums Leben.
Ich liebe Kästner, danke für dieses Gedicht. Gleichzeitig hege ich Zweifel daran, dass ein großer Teil der Menschheit in Frage stellt, wie gering sich Leben und Sein kontrollieren lassen. Sterben und Tod = Tabuthemen. Sie zeigen zu offensichtlich auf, dass nicht alles kontollierbar ist.