Le cœur a des raisons que la raison ne connaît pas

24 10 2009

Was mich berührt, bleibt mir doch fremd,
und sei es mir auch so vertraut
und nah und hüllend wie das Hemd,
das eng sich schmiegt an meine Haut.

Das Äußerliche, Wort und Welt,
lässt mich nicht schließen auf den Sinn,
der sich darin verbirgt. Kaum fällt
ein Schatten davon auf mich hin.

Der Mensch isst, weil er hungrig wird –
doch alles andre sich verbirgt
und selten sich das Garn entwirrt,
davon das Leben Fäden wirkt.


Aktionen

Information

8 responses

24 10 2009
Morla

Spontan: Wunderbar – und so treffend!
Wird wohl für längere Zeit meine Sicht der „Dinge“ bestimmen.

Dank für diese Verse.

24 10 2009
bee

Das freut mich sehr 🙂

Manchmal schleiche ich lange um einen Gedanken herum wie um einen Schmetterling, der sich nie öffnen will, um ihn zu betrachten; tatsächlich habe ich ein Dutzend Versuche gebraucht, um etwas gänzlich Unpathetisches, Unmelancholisches zu finden. Man ist selbst verwundert, dass man nie so recht weiß, wann es dazu an der Zeit ist 😉

24 10 2009
Mrs. Mop

Manche Ihrer Sätze erwischen mich und lassen mich nicht mehr los. ‚Man ist selbst verwundert, dass man nie so recht weiß, wann es dazu an der Zeit ist.‘ – Da klingt eine Saite an, und die will nicht mehr aufhören zu schwingen. Ja.

24 10 2009
bee

Anscheinend sind wir uns da alle ähnlich. Grundgedanken, Grundgefühle – kalt ausgedrückt: die Betriebssystemebene – und das Elementare, das einen mit voller Wucht trifft, weil es so tief in einem verschüttet liegt.

24 10 2009
lamiacucina

Wieder so schöne, stimmige Worte !
Distanz halten ist wohl die erste Bedingung, um einem Gedanken näher zu kommen.

24 10 2009
bee

Ja, das sehe ich auch so. Der Fisch weiß nicht, was Wasser ist, und man erkennt seine Fehler oft zuerst an anderen.

24 10 2009
Morla

„Auf allzu engem Raum ist das Ausweichen vergeblich.
Schau deshalb genau hin, schau, was näher und was auf dich zukommt, es wird deutlicher und sieht dir ähnlich . . .“

So schreibt es Armin Senser in „oratio recta“ in seinem Büchlein: Jahrhundert der Ruhe – fiel mir als Pendant zu Ihrem Gedicht ein.

Beides ist gut gegen die Leere im Kopf. Nochmals Dank!

24 10 2009
bee

Ich danke im Gegenzug für den Hinweis, über diesen Namen war ich nur einmal gestolpert in der mittlerweile leider eingestellten Laufschrift. Das gefällt mir gut.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..




%d Bloggern gefällt das: