Was mich berührt, bleibt mir doch fremd,
und sei es mir auch so vertraut
und nah und hüllend wie das Hemd,
das eng sich schmiegt an meine Haut.
Das Äußerliche, Wort und Welt,
lässt mich nicht schließen auf den Sinn,
der sich darin verbirgt. Kaum fällt
ein Schatten davon auf mich hin.
Der Mensch isst, weil er hungrig wird –
doch alles andre sich verbirgt
und selten sich das Garn entwirrt,
davon das Leben Fäden wirkt.
Spontan: Wunderbar – und so treffend!
Wird wohl für längere Zeit meine Sicht der „Dinge“ bestimmen.
Dank für diese Verse.
Das freut mich sehr 🙂
Manchmal schleiche ich lange um einen Gedanken herum wie um einen Schmetterling, der sich nie öffnen will, um ihn zu betrachten; tatsächlich habe ich ein Dutzend Versuche gebraucht, um etwas gänzlich Unpathetisches, Unmelancholisches zu finden. Man ist selbst verwundert, dass man nie so recht weiß, wann es dazu an der Zeit ist 😉
Manche Ihrer Sätze erwischen mich und lassen mich nicht mehr los. ‚Man ist selbst verwundert, dass man nie so recht weiß, wann es dazu an der Zeit ist.‘ – Da klingt eine Saite an, und die will nicht mehr aufhören zu schwingen. Ja.
Anscheinend sind wir uns da alle ähnlich. Grundgedanken, Grundgefühle – kalt ausgedrückt: die Betriebssystemebene – und das Elementare, das einen mit voller Wucht trifft, weil es so tief in einem verschüttet liegt.
Wieder so schöne, stimmige Worte !
Distanz halten ist wohl die erste Bedingung, um einem Gedanken näher zu kommen.
Ja, das sehe ich auch so. Der Fisch weiß nicht, was Wasser ist, und man erkennt seine Fehler oft zuerst an anderen.
„Auf allzu engem Raum ist das Ausweichen vergeblich.
Schau deshalb genau hin, schau, was näher und was auf dich zukommt, es wird deutlicher und sieht dir ähnlich . . .“
So schreibt es Armin Senser in „oratio recta“ in seinem Büchlein: Jahrhundert der Ruhe – fiel mir als Pendant zu Ihrem Gedicht ein.
Beides ist gut gegen die Leere im Kopf. Nochmals Dank!
Ich danke im Gegenzug für den Hinweis, über diesen Namen war ich nur einmal gestolpert in der mittlerweile leider eingestellten Laufschrift. Das gefällt mir gut.