Camera obscura

7 11 2009

Wer im Licht steht, wird geblendet.
Die im Dunkel sehen zu.
Alles, was im Finstren endet,
lässt der lieben Seele Ruh.
Unrat ekelt den Betrachter,
besser hält er und bedachter,
wenn man hielte Dreck und Ratten
    tief im Schatten.

Doch da bleibt’s nicht. Das Gelichter
zieht in alle Sphären auf.
Schert sich daran auch kein Richter,
lässt dem Ding er seinen Lauf.
Dieb bleibt Dieb. Auch diese Sorte
lügt und trügt sich Ehrenworte
und vernebelt die Debatten
    aus dem Schatten.

Kassen, Konten, feiste Beute
scheffelte so mancher Lump.
Einen ganzen Haushalt heute
schwindelt dieses Pack auf Pump.
Tritt sich fest in seinem Amte,
zeigen doch, woher es stammte –
haben, was sie immer hatten:
    einen Schatten.


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2 responses

9 11 2009
lamiacucina

im Winter werden die Schatten länger. Mich friert.

9 11 2009
bee

Es ist immer die Frage, ob die Kälte aus dem Innern kommt. Gegen äußerliche Kälte vermag man sich zu schützen; hier hilft oft schon der Blick zur Sonne.

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