für Erich Kästner
Herr Schulze, der wohnt Nummer Dreizehn,
Frau Lüttke dort gleich vis-à-vis.
Er konnte am Abend ihr Licht sehn.
Dann stand er am Fenster für sie.
Sie ging nur am Sonntag ins Grüne
und einmal im Jahr in den Zoo.
Das Leben, es war eine Bühne.
Er wusste nur nicht, wann und wo.
Und als es Herr Schulze dann ahnte,
wie gerne sie Veilchen doch hat,
da war es zu spät, denn es bahnte
sich anders und setzte ihn matt.
Sie hat sich verlobt mit Herrn Brause.
Das machte sie trostlos und fad.
Herr Schulze blieb fortan zu Hause
und fühlte sich ganz desolat.
Herr Brause betrog sie nach Kräften.
Sie sah es und litt wie ein Tier.
Er widmete sich den Geschäften.
Sie flog wie ein kleines Papier
hinaus aus dem Fenster. Ihr Ende
war keinesfalls spektakulär.
Herr Schulze trat gegen die Wände.
Und sprang ihr darauf hinterher.
Großes Seufzen.
Das Ende der Welt kann auch portionsweise auftreten.
doppelseufz…
Das Ende der Welt – da kann sich Herr Emmerich noch so bemühen – ist eigentlich belanglos. Das Schlimme ist immer das Ende der eigenen Welt, welches die Anderen meist nicht einmal mitbekommen. Aber hinterher fragen sie nach dem Warum …
Wenn man auf die Romanzen verzichtet, hat man zumindest eine Chance, dem Weltende aus dem Weg zu gehen.
doch nicht der postlagernde Schulze ? Als Besitzer der Putzblankwerke hätte der doch andere Aussichten gehabt.
Des Menschen Wille ist manchmal eben nicht nur sein Himmelreich.