Homo homini lupus

20 02 2010

Der Mensch ist gut. Wenn man von sich ausginge,
wie viel an Gutem, Edlem wär zu finden
im Anderen. Es hülfe zu verbinden,
was Bild und Ideal im Sinn der Dinge.

Und doch, man glaubt nicht. Was auch zu ihm dringe,
will er nicht hören. Er gleicht einem Blinden,
der, um sich vom Gewissen zu entbinden,
den Kopf des Andern legte in die Schlinge.

Der Mensch hält sich für gut. Nur sich alleine.
Er glaubt nur einem: seinem Heilgenscheine.
Die Mitwelt hält er doch für ein Verbrechen.

Und wäre er so gut, wie er sich meine,
so hätte er die Größe, freizusprechen,
was er verdammt in Angst, Schuld, Scham und Schwächen.