„… natürlich skandalös und höchst umstritten, wie man Voigt aus dem Hotel gewiesen hat. Dass man als Deutscher in seinem eigenen Vaterlande der bolschewistischen Hexenjagd auf national erwachte Kräfte verfällt, ist doch nur eine der zahlreichen Formen, wie das Volk in den Grenzen von 1937…“
„… ein denkbar schlechtes Licht wirft auf unser Verständnis von Freizeitgestaltung. Der nationale Deutsche stählt sich im Urlaub, wandert in der Ostmark oder fällt ein bisschen in Polen ein, aber er verweichlicht nicht im syrischen Dampfbad – was soll denn das Jungvolk denken, wenn sie hören, wie unser Parteichef, statt mal Leibesertüchtigung zu betreiben oder den Umgang mit der Schusswaffe zu trainieren, unter lauter Nichtariern…“
„… schon ganz schön hirnrissig, dass diese rechte Rasselbande jetzt einen Sitzstreik auf dem Rasenstreifen macht, weil ihr Oberkasper nicht mehr das ausländische Personal anpöbeln darf. Mir bleiben die Gäste weg, und ist das in diesen wirtschaftlich so schwierigen Zeiten kaum…“
„… weil sich Voigt, immerhin Vorsitzender einer Partei, die die Gleichheit der Menschen schon in deren Nationalität verneint, ausgerechnet wegen seiner Ablehnung des Grundgesetzes diskriminiert fühlt und gerichtlich…“
„… Ihnen mit Haus Adolfsruh endlich einen Beherbergungsbetrieb bieten. Täglich mehrgängiges Menü, inbegriffen Eintopfsonntage im hauseigenen Luftschutzkeller, serviert von BDM-Fachkräften, die auch die Feldbetten mit Sitte und Zucht…“
„… schließlich doch mit einer Anhebung der Mehrwertsteuer auf den bislang veranschlagten Satz begnügen, da der Hotel- und Gaststättenverband sich vehement gegen eine Rückführung gesträubt hatte; vielmehr müsse nun die Duldungspauschale, die man dem Gastgewerbe als Entschädigung zu zahlen bereit sei, durch ein neues Gesetz…“
„… Ihr eigens als völkisch korrekt beworbenes Quartier – fünf Hakenkreuze in der Bewertung des Hotel-Führers immerhin – unseren Ansprüchen ganz und gar nicht genügte. So hatten wir zwar braune Handtücher und ebensolche Bettwäsche erwartet, allerdings nun wirklich nicht in…“
„… werden wir auch durch das Bundesgesetz zur Tolerierung unerwünschter Gästegruppen nicht davon abhalten lassen, vereinzelte FDP-Politiker aus unseren Häusern zu werfen, wenn sie…“
„… weil Udo Voigt in anständige, bürgerliche Hotels selten reingelassen wird – gerade das sollte bei einem Rechts-Außen auch nicht besonders verwundern, hat der Kampfpöbler doch…“
„… sich der Hotel- und Gaststättenverband mit einer Einladung bei NPD-Chef Voigt entschuldigen wollte. Ein einwöchiger Aufenthalt bei Vollpension im Fünf-Sterne-Haus mit zahlreichen Extras wie Whirlpool, Tennisanlage und Dachterrasse winkte dem Neonazi, der jedoch die Offerte nicht einmal beantwortete. ‚Wir können uns das nicht erklären‘, teilte Hoteldirektor Moses Ndimokulele auf der…“
„… inzwischen verhärtete Fronten. Auf der Jahrestagung des Heinrich-Himmler-Gedenkbundes brüskierte man den Parteivorstand sogar mit Bananen und anderem Fremdobst, die heimtückisch auf das Frühstücksbüfett geschmuggelt worden…“
„… wurde von der zuständigen Kammer abschließend geklärt. Voigt hatte angeprangert, man würde in einem deutschen Hotel nicht so behandelt, wenn man behindert wäre. Der Kammerpräsident teilte mit, geistig Zurückgebliebene auch künftig vor die Tür zu…“
„… als ein geradezu sinnbildhaftes Ereignis, wenn man den NPD-Chef an die frische Luft setze. Nur in dieser Aus-dem-Haus-Geworfenheit könne der Deutsche an sich wieder begreifen, dass er ein Volk ohne Raum repräsentiere, dessen…“
„… nur eine besonders hirnverbrannte Idee sein, vor dem Hintergrund nicht noch einmal alle Sozialleistungen zu kürzen, um Steuersenkungen für verarmte Milliardäre durchzusetzen. Zwar äußerte sich der Außenminister nicht weiter zur Hotelbranche, schimpfte aber…“
„… um ein gutes Modell zu handeln. Nachdem man Neonazis schnell und unbürokratisch aus Miet- und Arbeitsverträgen entlassen könne…“
„… dennoch letztlich um ein Missverständnis gehandelt. Der Personalchef hatte auf dem Parkplatz den Fraktionsvorsitzenden Holger A. aufgegriffen und mit rüden Worten in die Küche beordert, wo der Rechtsradikale zum ersten Mal in seinem Leben einer Erwerbsarbeit nachgehen musste. A., der nach einer Stunde Topfspülen schluchzend auf dem Küchenboden kauerte und versprach, umgehend Sozialdemokrat zu werden, konnte mit Hilfe eines Therapeuten…“
„… die Chance auf eine zweite Annäherung in Düsseldorf endgültig vertan. So hatte eine Linken-Abgeordnete im Interview ihre Sympathie für den Hotelier geäußert, da sie sich an den real existierenden Arbeiter- und Bauernstaat erinnerte. ‚Das war wie damals‘, schwärmte die Sozialistin, ‚ein falsches Wort, man flog aus dem Interhotel raus, und die Kollegen von der Staatssicherheit…‘“
„… mit Befremden gesehen. De Maizière wandte sich gegen jede Diskriminierung der Landsleute mit NPD-Parteibuch. Der Innenminister betonte, 95% der Nationaldemokraten seien ohnedies V-Leute, und man solle den Mitarbeitern einer Bundesbehörde doch nicht mit derartigem Misstrauen…“
Satzspiegel