Lange hat man sie erduldet,
ihr die Bummelei verziehn,
auch dem Amt Respekt geschuldet.
Doch jetzt ist die Sache hin.
Muttchen übt nur Trug und Schliche,
was aufs Haar dem Dolchstoß gliche.
Wo sie hobelt, fallen Späne.
„Macht doch Euern Dreck alleene!“
Zürnt das Volk? muss hungern, frieren,
wer schon darbt? Ist das gerecht?
Muttchen tut nichts. Vom Taktieren
ist ihr schwummerig und schlecht.
Drum geht sie heute früh zu Ruhe,
Michelmütze, Filzhausschuhe,
putzt die Ohren und die Zähne –
„Macht doch Euern Dreck alleene!“
Ach, was treibt die Gurkentruppe,
die aus Dünkel knufft und pufft –
Muttchen ist das alles schnuppe,
sie guckt Löcher in die Luft.
Denn sie findet, dass man zaudern,
zögern kann, die Zeit verplaudern,
ist am Nichtregiern das Schöne.
„Macht doch Euern Dreck alleene!“
Mittlerweile brennt die Hütte,
lodernd kracht es im Gebälk –
Muttchen hockt noch in der Mitte,
lächelt säuerlich bis welk,
denn sie weiß: es ist gelaufen,
jetzt schmeißt man sie auf den Haufen,
denn das Volk hat andre Pläne.
Und fegt diesen Dreck alleene.
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Na, dann schau’n wa mal, wer Muttchen ablöst?!
Die Frage ist, ob man auf die Schnelle ein Erdbeben in Berlin organisiert bekommt oder ob wir jetzt tatsächlich drei Jahre lang auf den Angriff der Außerirdischen warten müssen.
Die Hütte brennt, alle schauen zu, keiner ruft die Feuerwehr. Wo kein Holz mehr ist, kommt jedes Feuer zum erlöschen. Sitzt Muttchen die Sache halt aus.
Ich fürchte, das bisschen Feuer hält Muttchen sogar aus. So wenig, wie aus der letzten Legislatur an ihr haften blieb, muss sie wohl teflonbeschichtet sein.
Ganz frueher hiess das „aussitzen“, dann wechselte die Farbe und es hiess „Politik der ruhigen Hand“, nun sind wir wohl beim „laissez-faire rien“ angekommen. Bis zum „rien ne va plus“ ist es dann nur noch ein kleiner Schritt.
Es war einst eine Kanzlerin,
die sass dort in ihrem Berlin.
Tat nicht, was sie sollte,
nur was Wirtschaft wollte
und hoffte, ihr wuerde verzieh’n.
Die Dame ist without rhyme and reason, fürwahr. Aber wie soll das alles funktionieren? und weitergehen? Es ist ja schon ein mittleres Wunder, dass die Gurkenlastertruppe neun Monate lang ihr aktionistisches Gezappel als Regierungsarbeit verkauft hat. Jeder Dackelzüchterverein hätte das Pensum mit der halben Mannschaft an einem langen Wochenende erledigt.
Das muss ein Trick sein. Wenn bald wirklich nichts mehr geht und es eben an dieser Krise liegt, um die sie sich kümmern muss, dann hat sie wohl, um nichts tun zu müssen, am Ende selbst…