Es war einst ein Seemann in Herne,
der segelte gern in die Ferne.
Doch war ihm kein Steuer
mit Kompass geheuer –
so guckte er dann in die Sterne.
Es war einst ein Lehrling in Goslar,
der gern bei des Chefs jüngstem Spross war.
Er macht ihr Avancen
und hoffte auf Chancen –
doch plötzlich stand leider der Boss da.
Es kroch ein Agent einst durch Marne
und suchte, dass er sich gut tarne.
Er tat das auch prächtig
und ärgerte mächtig
die Marner – sie fanden nur Farne.
Es war ein Trompeter aus Köthen,
den sah man beim Blasen erröten.
Den Kopfdruck zu senken,
so tat er verschenken
sein Instrument. Jetzt bläst er Flöten.
Es war eine Hausfrau in Emden,
die wusch und die trocknete Hemden.
Der Nachbar kam eben,
hing seine daneben –
so bügelte sie auch die fremden.
Es waren zwei Pudel in Mendig,
die sprangen besonders lebendig.
Da sie Frauchens Singen
mit Jaulen begingen,
so galten sie als kunstverständig.
Ein schüchterner Schüler in Süßen,
der schaute nur nach seinen Füßen.
Doch wie er auch starrte,
er sah nicht, dort harrte
’ne Süße – und er tat nie grüßen.
Es war einst ein Homoeopath,
dem fand die Gesundheit so fad.
Er packt sie in Flaschen,
die er ausgewaschen,
so dass er den Wirkstoff erspart.
Ah, gut 😉
Ich sollte da mehr Stoff besorgen. Also weniger im Sinne von mehr
Schön, dass sich dieser kleinen Kunstform wieder jemand annimmt ! Nach dem Hoch in den 70-er Jahren sind Limericks leider selten geworden.
Vielleicht sind sie im deutschsprachigen Raum nie gegen Klapphorn- und Knittelverse angekommen, weil wir nie so empfänglich waren für den absurden, ulkigen Nonsens der englischen Dichtung; im Deutschen muss es immer gleich lyrisch unterfüttert sein oder wenigstens romantische Ironie, auch wenn die nicht immer passt. In den Siebzigern haben wir britischen Humor genascht, Monty Python wurde bekannt und hat seine Spuren hinterlassen, Loriots Wurzeln im englischen Humor sind auch nicht zu verleugnen, und Robert Gernhardt hat das auf einem erstaunlichen Niveau gemacht.
Der Deutsche wartet ja gerne auf den Karneval, weil er weiß: jetzt darf er nicht nur über jeden Unsinn lachen, jetzt muss er sogar 😉
Es lebte ein Mädchen in Egeln
das suchte ein Reimwort auf “ Segeln “
ihr Vetter Karl-Heinz, der sagte ihr eins
jetzt zählt er für sie zu den Flegeln..
Merci 😀 Und zum Dank einen en retour:
Es lebte ein Mädchen in Posen,
die trug niemals Röcke, nur Hosen.
Doch Obst, wenn es reif ist,
bedarf großer Greiflist –
wie trägt sie nun die Aprikosen?
Da hab´ich noch ´was, – leider fällt mir kein passabler Schluss dazu ein, –
vielleicht euch..?
Der Rattenfäger von Paderborn
der blies auf seinem Rattenhorn
“ Hinaus aus der Stadt, was den Schwanz hinten hat “
er selber blieb drin, denn…..??
Ja, nehmen wir 😉
Ein junger Mann aus Transval
fiel in einen Fleischwolf aus Stahl
drauf verließ er sofort
diesen düsteren Ort
jedoch in größerer zahl
Es lagen zwei Greise auf Rügen
nachts, in den letzten Zügen
in den ersten konnten sie nicht liegen
die halten gar nicht auf Rügen
Es schwamm ein Schwimmer aus Mayen
direkt in ein Rudel von Haien
da rief ein Hawaier:
“ Fehlt dir was Mayer ?
Ja, ein Arm und ein Beien “
Die Frau eines Blinden in Schlehn
hatte Liebhaber, sechs oder zehn
der Blinde schrie “ Raus, verlasse mein Haus,
ich kann dich nicht mehr sehn “
Es lebte ´ne Frau in Dorsten
die hatte den Leib voller Borsten
nach der Schohnzeit im Mai
gab ihr Mann sie dann frei
zur Jagd in den städtischen Forsten
Es fiel eine Frau aus Angersford
täglich in ihren Keller
seit ´nem halben Jahr treibt sie dieses als Sport
sie fällt jeden Tag schneller
Köstlich! 😀
Das schreit ja geradezu nach einem eigenen Blog.
Es war eine Dame in Dorsten,
die hatte am Kinn lauter Borsten.
Nach der Schonzeit im Mai
gab ihr Gatte sie frei
zur Jagd in den städtischen Forsten.
sorry, das war ja so ähnlich schon da!
Aber genauso noch nicht 😉