Pro Contra

31 08 2010

„Ach was, das wird es nicht geben. Das ist doch noch nie gut gegangen.“ „Bitte? pro NRW? DVU? Republikaner? NPD? Alles nicht gut gegangen?“ „Na, aber wer hat sich denn da wirklich etabliert? Das ist doch alles Schill und Rauch.“ „Wo Sie gerade Schill sagen – er war innerhalb kürzester Zeit an der Regierung.“ „Dafür war er aber auch schnell wieder weg vom Fenster. Da haben es die richtigen Nazis schon länger ausgehalten.“

„Wie dem auch sei, es gibt das Potenzial. Die CDU hat es ja selbst so gewollt.“ „Die CDU? Sie können wohl Angela Merkel nicht für eine Herde rechter Spinner verantwortlich machen.“ „Ach was? Mal ist sie sozial, mal ist sie liberal und mal ist sie sogar christlich – aber Hauptsache, es ist kein Profil mehr zu erkennen!“ „Das ist ein Problem der Kanzlerin.“ „Könnten Sie mir noch kurz den Unterschied zwischen CDU und Merkel erklären? Falls die Merkel da noch etwas zu erklären gelassen hat?“ „Sie übertreiben, schließlich gibt es immer noch eine Menge populärer Politiker in der CDU.“ „Von denen wer die Leitlinie mitbestimmt?“

„Wen sehen Sie hier in der zweiten Reihe? Sarrazin?“ „Durchaus. Ein Verfemter, der sich zum Märtyrer hochstilisiert, zieht die dumme Masse an. Die NPD macht es nicht anders, sie fühlen sich auch immer unverstanden und leiden dekorativ, wenn mal wieder einer von ihnen wegen Volksverhetzung in den Bau wandert.“ „Wolfgang Clement?“ „Beispielsweise. Er ist ja seinem großen Vorbild Goebbels bis in die Elektrizitätswerke nachgekrochen.“ „Friedrich Merz?“ „Allerdings, verfemter kann man ja gar nicht sein.“ „Roland Koch?“ „Jede Partei braucht einen Clown. Wenn man diesen Schweinerüssel nach vorne schöbe, die Leute wären beruhigt, weil sie wüssten: er lügt sowieso.“ „Das reicht für zwanzig Prozent?“ „Das könnte durchaus der Fall sein.“

„Wie wollen die das Ding nennen? Auch wieder so ein Pro-Nomen?“ „Es würde passen. Es kürzt das Richtige ab.“ „Das wäre?“ „Partei rechter Opportunisten.“ „Und die stehen dann für was?“ „Unwichtig. Die stehen gegen etwas. Gegen Ausländer, gegen Freiheit, gegen die Verfassung. Gegen Demokratie. Pro Contra.“ „Das würde doch nicht lange funktionieren.“ „Wann haben Sie sich zum letzten Mal die Wahlergebnisse in den neuen Bundesländern angesehen? Die Stimmen für die Neonazis?“ „Das können Sie doch aber nicht vergleichen!“ „Nein, da haben Sie Recht. Die NPD fordert nicht die biologische Ausrottung deutscher Staatsbürger, wie es die kommenden Rechten tun werden.“ „Wie? Deutsche? Aber die sind doch…“ „… genauso arbeitslos wie alle anderen, richtig. Man braucht sie. Bis zu einem gewissen Punkt. So, wie man die Migranten braucht, denn sie sind nützlich für den politischen Aufstieg.“ „Aber sie wollen die Ausländer doch rauswerfen.“ „Wollen sie? Sie scherzen. Ohne Migranten stünden sie nackt da.“ „Warum?“ „Weil sie einen Sündenbock brauchen. Weil sie etwas brauchen, worauf sie einschlagen können. Etwas, was sich nicht wehrt. Was sich klar definieren lässt.“ „Deshalb nehmen sie Migranten?“ „Sie haben ein klares Ziel: die Ausländer aus dem muslimischen Kulturkreis. Auch wenn jeder weiß, dass das nicht der spezifischen Kultur der Länder entspricht.“

„Wenn Sie sagen, dass die Rechten diese Sündenböcke brauchen, was machen sie denn, wenn alle Migranten integriert sind? oder wenn sie einfach alle abgeschoben wurden? Warum sollte man denn dann die noch wählen?“ „Sie haben schnell begriffen. Warum nimmt man sich Migranten, Terroristen, große Gefahren als das Schreckgespenst, das man bekämpfen will? Warum nicht die Wirtschaftsbosse, die mit ihrer Gier den Arbeitsmarkt zerstören? Warum nicht die Bänker, die das Volk ausbluten lassen und offen Geld für ihre kranken Hasardspiele einfordern? Na?“ „Weil die meisten Politiker sich gerne von Bonzen und Bänkern bestechen lassen?“ „Das auch, aber nur nebenbei. Nein, der Grund ist ein anderer. Sie sind nicht zu fassen.“ „Wie, nicht zu fassen? Nicht greifbar? Nicht angreifbar?“ „Richtig. Sie können Terroristen nicht über den ganzen Erdball jagen. Sie kriegen auch nie alle Migranten aus dem Land raus. Schon gar nicht, wenn das Verfassungsgericht Ihnen nicht Recht gibt, wenn politisches Asyl gewährt werden muss, wenn das EU-Recht davor steht, wenn Sie nicht diplomatische Schwierigkeiten mit anderen Ländern riskieren wollen, kurz: es geht nicht. Sie können so laut, wie Sie wollen, gegen Ausländer hetzen. Sie kriegen die nicht weg. Der Sündenbock bleibt. Und Sie werden immer wieder gewählt. Immer wieder. Immer wieder.“

„Wozu aber sollen hier Deutsche angegangen werden?“ „Denken Sie nach. Denken Sie weiter. Was ist, wenn irgendwann nach zwei, drei lauen Ankündigungen nichts passiert?“ „Sie brauchen einen neuen Sündenbock?“ „Genau. Und wer würde sich besser eignen als die Unterschicht.“ „Das heißt, dass das verdummte Prekariat irgendwann seine eigenen Henker wählt? Das ist ausgeschlossen!“ „So? Und wie war die NSDAP aufgestiegen?“ „Sie können das doch wohl nicht vergleichen.“ „Ein kleiner, pöbelnder Mann mit schiefem Maul und einem hässlichen Schnauzbart, der die faulen Ausländer raushaben will und weiß, dass die Juden andere Gene haben, wann hatten wir das noch mal? Und warum glauben Sie, dass Sie diese Partei unbedingt werden wählen müssen, damit sie an der Macht bleibt?“





Keinen Pfifferling

30 08 2010

„Was für ein wundervoller Morgen!“ Mit seinem Gamsbarthütchen und der Lodenjoppe sah Herr Breschke eher aus wie ein Flachlandrübezahl, aber den derben Knotenstock hätte er gut und gern gegen eine Schar wilder Murmeltiere einsetzen können – wenngleich es die hier im Stadtwald ebenso wenig gab wie Braunbären und Alpenkrähen. Und wer hätte sich Bismarck, den dümmsten Dackel im weiten Umkreis, vorstellen mögen, wie er jaulend vor einem Rudel Schneehasen flieht. Das treue Tier tat lieber, was es immer tat. Es lief seinem Herrn zwischen die Beine.

„Als wir noch jung waren“, erzählte Breschke, „da waren wir ja jedes Jahr in die Pilze. Meine Frau hat meistens gesammelt, aber seit sie so Rücken hat, kann sie sich auch nicht mehr bücken.“ Der pensionierte Finanzbeamte ging in die Knie und schnitt einen düster braunen, schuppig gewundenen Hut aus dem Waldboden. „Da wird sie sich freuen, Pilze sind nämlich ihr Höchstes.“ Noch zwei kleine Köpfchen hatte er entdeckt; bei einem kam er nur ein bisschen zu spät, denn Bismarck hatte ihn schon berochen und beschlossen, ihn zu bewässern.

„Haben Sie denn ein Bestimmungsbuch dabei“, wollte ich wissen, „oder kennen Sie sich aus?“ Zwei süßlich duftende Exemplare mit langem, blass und gemasertem Stiel schnippelte Breschke gerade von der Rasenkante. „Ach was!“ Schon hatte er einen milchig schimmernden Stecker vom Boden gekappt, der zu den anderen in sein Spankörbchen wanderte. „Meine Frau, die kennt sich doch so gut damit aus, die ist ja quasi im Wald aufgewachsen. Und wie wir jung waren, da sind wir meistens so gegen zehn, wenn ihre Eltern schliefen – ach, das wird Sie ja gar nicht interessieren.“ Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, wie er schnaufend und rotgesichtig, nicht nur vom Knien und Suchen, vom Waldboden aufstand. „Die Pilze! Wir trocknen immer welche, aber am besten sind sie frisch.“

„Dass ich Sie hier treffe. Treffe!“ Herr Doktor Kornschmötter freute sich aufrichtig. „Die Herren sammeln Früchte des Waldes. Waldes? Darf ich mal sehen. Sehen?“ Er ließ die dicke Brille nach vorne rutschen und griff in den Korb. „Oh, oh! Nein, das sollten Sie besser nicht mitnehmen. Mitnehmen!“ „Wer ist das“, zischte Breschke, „und was hat er an meinen Pilzen zu suchen?“ „Sie sollten ihn kennen. Herr Doktor Kornschmötter hat mehrere Bücher geschrieben und leitet die hiesige Pilzbestimmung.“ „Aber doch nicht für meine Morcheln“, jammerte er. „Oh, falsch. Falsch!“ Noch immer heiter, aber mit einem gewissen Fatalismus zupfte er Pilz um Pilz aus dem Korb. „Morcheln sind das keine. Keine! Was Sie hier gesammelt haben, sind samt und sonders giftige Pilze, teilweise tödlich. Tödlich!“ Breschke klappte die Augen auf. „Es sind alles Lorcheln, leicht zu verwechseln übrigens, aber allesamt für den Verzehr ungeeignet. Ungeeignet!“ Das interessierte mich nun. „Was ist das denn nun alles?“ Und einen nach dem anderen entsorgte er auf dem Waldboden. „Helvella pithyophila, ein einziger Fruchtkörper kann zum Tode führen. Führen! Hier Clitocybe.cerussata, ein Pilz den man gerne verwechselt mit dem essbaren Trichterling. Trichterling! Davon bekommt man nur Magenweh und eine ausgesprochen unangenehme Übelkeit. Übelkeit!“ „Meine Pilze“, jammerte Breschke. „Meine schönen, schönen Pilze! Was soll ich denn jetzt meiner Frau sagen, wenn ich nach Hause komme?“ Bismarck fiepte mitleidig. Der alte Herr war am Boden zerstört.

„Kann man da etwas machen?“ „Beim Angeln würde man ihm einen Hecht aus dem Fischgeschäft in die Hand drücken. Drücken!“ Doch sofort hatte Kornschmötter die rettende Idee. „Ich werde mich jetzt schnell verabschieden, und dann gehen Sie hier gen Südwesten. Südwesten! Da kommen Sie auf halbem Weg zur Wassermühle auf eine kleine Schonung. Schonung!“

Immerhin ließ es sich Horst Breschke nicht nehmen, sein Körbchen an Ort und Stelle zu leeren, dem Mykologen einen etwas steifbeinigen Dank abzustatten und mich zu begleiten. Auch wenn er viel lieber alleine den Heimweg angetreten hätte. „Die alte Wassermühle ist nun auch schon seit letzten Jahr – oh, schauen Sie mal!“ Ganz zufällig befanden sich etliche Sommersteinpilze unter dem Blätterdach. Breschkes Augen leuchteten auf. Er freute sich wie ein Kind. „Und so große! Das ist ja unglaublich – davon soll meine Frau Suppe kochen und Omelette und mit Rührei. Und Sie wollen doch bestimmt auch etwas? Packen Sie in den Korb, Sie nehmen sich zu Hause die Hälfte ab!“ „Ich glaube“, warnte ich, „wir sollten ein bisschen vorsichtiger sein. Die Dickröhrlinge stehen ja allgemein unter Naturschutz, und das sind jetzt wohl doch ein bisschen viele.“ Doch er war gar nicht mehr zu bremsen; wie ein Trüffelschwein kroch Breschke über die Laubdecke. „Kommen Sie schnell“, rief er aufgeregt. „Kommen Sie, hier hat’s Pfifferlinge!“

Schwer beladen stapften wir durch den Stadtwald. Breschke selbst trug den Korb, gewaltig gefüllt, halb mit Steinpilzen, halb mit Pfifferlingen. „Sie kommen am Sonntag zum Essen“, beschied er. „Dann kocht meine Frau Ihnen Geschnetzeltes vom Kalb mit Pilzen.“ „Ich wäre mir da nicht zu sicher“, antwortete ich dumpf. Der Forstbeamte guckte nicht sehr freundlich. „Das überschreitet eindeutig die geringe Menge, die als Eigenbedarf gemäß Bundesartenschutzverordnung in Verbindung mit dem Bundesnaturschutzgesetz aus dem Wald mit sich geführt werden darf. Bitte händigen Sie mir die Pilze aus.“ „Aber die haben wir selbst gesammelt“, stotterte Breschke. „Eben“, replizierte der Förster. „Sie sind berechtigt, von den hier im Tragebehälter befindlichen Arten geringe Mengen für den Eigengebrauch zu sammeln. Aber das hier ist eindeutig zu viel. Ich kann da nichts machen. Und wenn wir jetzt noch schauen müssen, ob Sie laut Bundeswaldgesetz überhaupt sammeln dürfen…“

Breschke schob resignierend den Teller von sich. „Litauische Pilze“, murmelte er trüb. „Womit hat man das verdient.“ „Ach was“, erwiderte ich munter. „Sie wollen doch nicht etwa behaupten, ein Kalbsgeschnetzeltes sei keinen Pfifferling wert?“





Was bleibt

29 08 2010

für Kurt Tucholsky

Es tost herum. Es braust und quillt
und dröhnt und saust, es schreit so wild
und klebt in allen Ohren.
Wenn man nur wüsste, was das soll.
Ein ganzes Narrenschiff ist voll
mit Tölpeln und mit Toren.
Man fragt sich: wozu dieser Tanz?
Ein bisschen Glück, ein wenig Glanz,
was hat man denn von diesen Dingen…
Ich sag’s mit
    Götz von Berlichingen.

Dann spielen alle Politik
mit Kriegsgetöse und Gequiek
und sind so furchtbar wichtig.
Und erst die Wirtschaft! Zank und Streit,
wer hat, der hat – wer nicht, hat Neid.
Und keiner weiß es richtig.
Man fragt sich: was soll der Krawall?
Man fliegt um diesen Erdenball
ein Leben lang auf leichten Schwingen
und denkt an
    Götz von Berlichingen.

Und man macht mit, gönnt sich nie Rast
und rafft und schafft voll Gier und Hast.
Man will doch alles haben.
Dann sind sie alle sehr erschrocken.
Dann bimmeln leise einzwei Glocken,
und dann wird man vergraben.
Ein Lebenslauf? das bisschen Mist,
von dem man nicht weiß, was es ist.
Es sollte uns zum Lachen bringen.
Der Rest ist
    Götz von Berlichingen.





Aus deutschen Landen. Limericks (VI)

28 08 2010

Ein Spengler, der baute in Calbe
die Traufe herum um das halbe
Geschoss unterm Dache,
dass Sommer es mache –
doch nistete dort keine Schwalbe.

Ein Marktweib, das wollte in Menden
zugleich stehn an zweierlei Ständen.
Die wartenden Kunden
haben’s nicht gut gefunden.
So ließ sie’s bei einem bewenden.

Ein Nachtwächter, welcher in Münster
gewohnheitsgemäß, wenn es finster,
am Bahndamm spazierte
und Schnaps mit sich führte,
der schnarcht – aus Gewohnheit – im Ginster.

Ein Bürgersmann, welcher in Rhede
verwickelt war in eine Fehde,
der ließ alle munkeln
und blieb selbst im Dunkeln.
Er mochte kein großes Gerede.

Ein Gärtner, der züchtet in Halle
sein Obst rund, denn er liebt das Dralle.
Die Rundung ersichtlich
nahm sein Weib nicht wichtig.
Ihn tröstet die Frucht nun, die pralle.

Es war einst ein Händler in Mainz,
der war auch ein Freund guten Weins.
Der Durstigen Haufen
tat gern bei ihm kaufen.
Nur Bier, davon gab’s bei ihm keins.

Ein rüstiger Sportsmann in Kiel
versuchte sich am Boccia-Spiel.
Jedoch, wie er’s wollte,
die Kugel nicht rollte.
Er traf alles. Nur nicht das Ziel.





Gernulf Olzheimer kommentiert (LXXII): Immobilienmarkt

27 08 2010
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Schwarzgraue Wolken ziehen sich langsam über der Steppe zusammen, der Wind geht schwer. Gleich wird irgendein numinoses Wesen gewaltige Wetter über die bebende Landschaft schwappen lassen, glücklich, wer da eine Erdhöhle mit Dach sein eigen nennt – wieder einmal zeigt sich, dass der Hominide in der Evolution gnadenlos zu kurz gekommen ist, denn Muscheln, Schnecken, selbst der Schildkröte wäre das nicht passiert. Wer jetzt kein Haus baut, hat sobald keines. Inzwischen ist die Flora gerodet und betoniert, die Fauna teils im Tierpark, teils im TK-Sortiment zu finden, und nur der Affennachfolger guckt sich hier und da noch nach Behausungen um. Haut er sich die Butze selbst ins Gelände, hat er Bauamt und Maurer zu fürchten, kauft oder mietet er jedoch irgendwelche bereits errichteten Wohnmaschinen, so dräut ihm das Grauen in seiner vollen Auswirkung. Der Immobilienmarkt zieht fintenreich in seine Fänge, wer nicht schnell genug fliehen kann.

Es beginnt mit dem Aufschlagen einer normalen Tageszeitung, vorzugsweise am unschuldigen Sonn- oder Feiertag. Der Suchende findet mitnichten eine Bleibe, in die er Klappsofa, Sperrholzstellagen und allerlei Kleinkruscht einbringen kann, er sieht sich jäh konfrontiert mit einem Ausbruch von Copypaste über alle dreizehn Spalten des Totholztableaus: was immer an Schrägwand, halbe Treppe oder einmal über den Hof im Hinterhaus angeboten wird, ist immer, ist unerlässlich süß, klein aber fein, putzig oder übersichtlich. Letzteres macht noch halbwegs klar, was den Bekloppten erwartet; steht er erst einmal im Flur auf durchgewippten Dielen, kann er mit einer leichten Neigung des Kopfes bereits die komplette Ausdehnung der Bruchbude erfassen, der möblierte Balkon liegt nur zwei Strich backbord von der Küche-Klo-Kombination. Verschnittene Wände im 85-Grad-Winkel mit Biedermeierflokati, mäßig erhalten, geben dem Ensemble erst den so recht hervorplatzenden Charme, der das Epitheton jugendlich zu rechtfertigen suchte – wer auch nur einigermaßen erwachsen und Herr seiner Sinne ist, würde ohne schweres Räumgerät und einen Leichenspürhund auch keinen Schritt in das versiffte Kabuff setzen. Wenn man die mit erhöhtem Aggressionspotenzial zu öffnenden Fenster nur als stilecht erhaltene Gründerjahre anpreisen kann.

Aber man soll, die Sonnenuhr zeigt’s so hübsch, immer auch die guten Dinge sehen. Dass es bis zur nächsten Straßenbahnstation nur dreißig Minuten Fußweg sind, das lässt sich nur als verkehrsgünstig, als zentral und in metropoler Lage beschreiben. Ist die Klitsche zugleich vorne neben dem Kirchturm und hinten am Bahndamm, der nur alle vier bis sechs Minuten für maximal 125 Sekunden von abbremsenden Schnellzügen befahren wird, so ist gleichzeitg noch eine ruhige Randlage drin; Randlage, wohlbemerkt, anders geht’s ja gar nicht, und das bringt den Mietzins gleich um ein gutes Drittel nach oben – ein gutes Drittel pro Quartal. Hatte jemand behauptet, Wohnen im Epizentrum des Bescheuerten sei luxuriös oder gar nötig?

Vervollständigt wird der immobile Grusel durch stumme Mitbewohner, Friedhöfe der verwesenden Materie, die sich in Gestalt abgelaufener Perser, sarkophagartiger Schrankwände oder im Rausch diverser Drogen geschmiedete Wandgarderoben dem Nachmieter entblößen; wer jetzt nicht schnell aus dem Zimmer springt oder die Unterzeichnung des Mietvertrages eh schon hinter sich gebracht hat, büßt mit bitteren Abstandszahlungen. Für den Horizontalfeudel, der bei näherem Hinsehen made in Smørebrødhausen ist und so viel kosten soll, wie nur ein echter Kurienkardinal in einer schmutzigen Nacht im Bordell ließe, begräbt der Wohnwillige die Träume von Anstand und Zivilisation, die er sich mühsam beim Auszug aus Elternheim oder Waisenaufzuchtanstalt ins Hirn geschwiemelt hatte: mundus vult decipi.

Wenn man ihn denn überhaupt lässt. Schließlich haben die Immobilienbesitzer und Hausverwalter nichts Besseres zu tun, sich mit Verbaldurchfall vom Feinsten alle nur möglichen Vertragspartner wirksam vom Hals zu halten. Gefragt ist der ruhige Mieter, der nicht raucht, nicht zu Haustieren oder dem Lehrerberuf neigt, Beamter ist, weil die ja ein geregeltes, nie versiegendes Einkommen haben, aber bloß kein Beamter sein soll, weil die meist die Staubkörner aus dem Mietrecht pflücken und dem Vermieter das Leben zur permanenten Höllenfahrt machen. Am beliebtesten sind immer noch die bis dato nicht gesichteten, aber irgendwo in den wirren Träumen von Hausmeistern existierenden Singles mit Niveau, weder arbeits- noch vermögenslos, die aber dennoch in vollständig verwarzte Verschläge mit keifenden Nachbarn, röhrenden Abzugshauben und gurgelndem Abfluss zwei Etagen höher einziehen, weil ihnen die flackernde Neonreklame des Nagelstudios die Schlafzimmerbeleuchtung ersetzen wird. Es sind, auch wenn man sich die Leistungsfähigkeit von Betäubungsmitteln nicht so drastisch vorzustellen vermag, die oft genannten Wohnträume. Es gibt sie, aber kaum im Schlaf des Gerechten. Und sicher nicht zur Miete.





Nach Recht und/oder Gesetz

26 08 2010

Es sollte so ein schöner Tag werden. Trompeten trompeteten, Orgeln orgelten, die Bundeskanzlerin wenigstens saß in der Ecke und tat das, was ihr am meisten Freude bereitete, weil sie es ja am besten konnte: nichts. Dann geschah es. Der Regierung passierte ein Arbeitnehmerdatenschutzgesetz. Das aber hatte es in sich, das nämlich, was die Kanzlerin am besten konnte.

Künftig, so sagte das Gesetz, sei es verboten, Arbeitnehmer mit der Videokamera in Schlaf- und Waschräumen, Toiletten und Umkleidekabinen zu filmen. Nicht einmal aus hygienischen Gründen. Unter der Wäsche hat der Unternehmer nichts zu suchen, befand das Gesetz. Das war nicht neu, zuvor auch schon nicht erlaubt und überflüssig als Gesetz, aber, so sagte der Gesetzgeber, es sei doch gut, ein neues Gesetz zu haben. Wenigstens ein neues Gesetz.

Bereits in den Vormittagsstunden wurden erste Details um ähnlich gelagerte Gesetzesvorhaben publik; den Auftakt machte die überarbeitete Version der Straßenverkehrsordnung. Ab sofort, teilte das Verkehrsministerium mit, seien alle Autofahrer dazu verpflichtet, an der roten Ampel zu halten. Stoppschilder seien nicht mehr länger zu überfahren. Wer im Parkverbot parke, ja sogar im Halteverbot halte, der sei hinfort zu bestrafen, da er Verbotenes treibe. Fachminister Ramsauer betonte, dass er sich durch nichts von der Gesetzeslage würde abbringen lassen, von Fakten ohnehin nicht.

Als nächstes Projekt kündigte die Bundesregierung in Absprache mit dem Ministerium für Justizangelegenheiten an, ein Internet-Gesetzbuch zu verabschieden. Hier sollte nun nochmals klar geregelt werden, dass die verbotenen Straftatbestände, die bestraft werden, weil sie als Straftatbestände verboten sind, auch im Internet nicht legal sind und also, quasi als verbotene Gesetzesübertretungen, wie die Verbrechen geahndet werden müssen, deren Verbot bereits mit empfindlicher Buße belegt ist. Das Nähere sollten einige Bundesgesetze regeln.

Die SPD hatte sich so weit auf eine gemeinsame Linie geeinigt, dass sie mitteilen konnte, dass sie einer gemeinsamen Erklärung zu einer – teilweise vertretenen – Meinung des Parteivorstandes noch nicht zustimmen konnte. Eine Notwendigkeit zu einer neuen gesetzlichen Regelung sei dies aber nicht.

Die Atomlobby lud in den frühen Mittagsstunden zu einer Bundespressekonferenz ein und vergaß auch nicht, die Kanzlerin, Josef Ackermann und Oliver Bierhoff auftreten zu lassen. Man teilte der Weltöffentlichkeit mit, dass eine gesetzliche Regelung zur Zinspolitik unmittelbar bevorstehe. Zwar wisse man nicht genau, wozu man diese Sache bekannt gebe, man erwarte aber einen nicht unerheblichen Steuervorteil davon.

Das Verteidigungsministerium indes lehnte es ab, über neue Gesetzesvorlagen zu diskutieren. Minister zu Guttenberg konnte sich durchaus nicht für einen Referentenentwurf erwärmen, indem ein (umgangssprachlich so bezeichneter) Krieg auch als solcher benannt werden sollte. Für derartige Selbstverständlichkeiten, hieß es, bedürfe es doch keiner gesetzlichen Regelung.

Die SPD stellte in einer Pressemitteilung klar, dass die Erde rund sei – die Parteibasis sei da zwar gelegentlich anderer Ansicht, aber die sei eben die Parteibasis und habe sich nicht in die Bundespolitik einzumischen – und daher bedürfe es auf dem schnellsten Wege eines Bundesgesetzes, dass diese Tatsache sozial verträglich, diskriminierungsfrei sowie nachhaltig festgehalten werde. In sozialdemokratischen Führungskreisen hieß es allerdings dazu, man erwarte bis spätestens 2013 die Regierungsübernahme und setze darauf, dass bis dahin das Gesetzesvorhaben wieder in der Schublade verschwunden sei.

Zur Teezeit lud der Vizekanzler die Presse. Guido Westerwelle betonte, er wolle zunächst die gesetzmäßige Ordnung des Sozialstaats nicht mehr als nötig antasten; dennoch wolle und müsse er festhalten, dass er Recht habe, wenn er sage, dass man ja wohl in diesem Land, in dem hier Deutschland sei, noch sagen dürfe, dass er Recht habe, weil hier, man dürfe das wohl noch sagen, Deutschland sei. Er, Guido Westerwelle, sei durchaus kein Rassist und unterstelle nicht jedem Arbeitslosen, und habe deshalb Recht, weil er automatisch Guido Westerwelle sei. Weil das hier Deutschland wäre. Wenn überhaupt.

Edmund Stoiber leitete umgehend eine Urheberrechtsklage ein.

Nach einigen kurzen Intermezzi zur Netzpolitik – das Innenministerium kündigte eine lückenlose Umsetzung der Neutralitätsgesetzgebung an, sobald man jemanden gefunden hätte, der die Materie kindgerecht vermitteln könne – hörte man aus dem Kanzleramt lediglich leise Reaktionen zu einigen Seitenprojekten. Zur Wahrung der Rechtssicherheit der Bürgerinnen und Bürger hatte sich die Kanzlerin höchstpersönlich einige wichtige und, so meinte sie, überfällige Schmankerl ausgedacht. Das Bürokratieabbauförderungsgesetz entzückte die Runde, das Bürokratieabbaubeschleunigungsgesetz nicht minder, und eine Ergänzung des StGB, nach der mittwochs keine rote Autos mehr gestohlen werden dürften, eroberten spontan das Herz der Partei. Was wollte dieses Land mehr. Ganz sicher kein Gesetz, das ausdrücklich verfassungsfeindliche Bestrebungen verbietet.





Fahrt zur Hölle

25 08 2010

„Na sicher, da können Sie völlig beruhigt sein. Was wir versprechen, das halten wir auch. Auf alle Fälle. Oder haben Sie schon mal gehört, dass bei uns irgendetwas normal lief? Völlig glatt? Störungsfrei, ohne Katastrophen und Kinkerlitzchen und die ganzen Aussetzer und Verspätungen? Na? Sehen Sie, das haben Sie nur bei der Deutschen Bahn AG.. Wir sind einzigartig – da kommt keine Airline ran!

Wissen Sie ja, was wir Ihnen versprechen. Urlaub vom ersten Augenblick an: Einsteigen und ab geht’s. Ja, hatten wir auch in Betracht gezogen, Themenbahn, Schaffner in Dirndl und Lederhosen, Alpenexpress, ein gutes und zukunftsweisendes Konzept. Aber das war uns dann doch irgendwann zu platt, verstehen Sie, da müssen Sie überlegen, was unterscheidet so eine Bahnfahrt denn wirklich von einem richtigen Urlaub? Was bietet der Zug, was kann man in einem ICE machen, was so im Auto und meinetwegen im Reisebus nicht geht? Ja, das sind die Aufgaben des modernen Marketing – das ist Event-Management, verstehen Sie? Da kann man unglaublich tolle Sachen machen. Loveparade? Wie kommen Sie jetzt darauf?

Also gewissermaßen als integratives Konzept, nicht wahr. Da wird die Fahrt mit der Deutschen Bahn selbst zu einem Event und eine ganz neue und eigene, warten Sie: das nennen wir jetzt unique, also unique äääh… Erlebniswelt. Oder irgendwie so. Wie das der Stoiber schon gesagt hatte. Wenn Sie vom Hauptbahnhof in München mit zehn Minuten, ohne dass Sie am Flughafen noch einchecken müssen, dann starten Sie im Grunde genommen am Flughafen. Blöder wird’s Ihnen unsere PR-Abteilung auch nicht erklären können. Höchstens noch mit Stuttgart.

Das ist sozusagen das Einsteiger-Angebot – logisch, wenn die Türen nicht mehr aufgehen, dann ist ja auch nichts mit Aussteigen, oder? Haha! Haha, haha! Hahajaja, das meinten die dann auch, aber wir sind versichert, und die Leute wollen das so. Woher wir das wissen? Sagt der Vorstand. Dass die Leute das wollen. Und wir sollen eben dafür sorgen, dass die Leute das wissen. Also dass sie es wollen. Die Leute, klar? Dann geht das auf Gleis 3 oder Gleis 4, je nachdem, und dann nehmen wir die Züge ohne Klimaanlage, und dann haben Sie jeweils die freie Auswahl: Sauna-Party, Entführung mit echten Terroristen-Darstellern oder Untergang der Titanic. Für Titanic überbuchen wir einfach ein paar Mal und stellen den Zug schräg, kein Problem.

Am tollsten sind natürlich die Reality-Szenarien im ICE, wir haben da jetzt neulich ein total tolles Ding gemacht, haben Sie das gelesen? Fahrt zur Hölle, genau! Das ist aber derbe die Action – ja, das klingt mir auch ein bisschen zu reißerisch, aber ich kann damit leben. Sie steigen in Berlin zu. Vorher gibt es optional schon mal eine Cruising Unit, also Sie müssen versuchen, mit der S-Bahn irgendwie zum Hauptbahnhof zu kommen. Das schaffen Sie natürlich nie in der vorgegebenen Zeit, aber wissen Sie was? das ist auch völlig egal, der Zug fährt ja sowieso nie pünktlich ab. Aber wie gesagt, der ICE. Abfahrt Richtung Stuttgart, Klimaanlage ist defekt, und dann haben wir diverse Szenarien. Im vorderen Zugteil sind auch keine Getränke mehr vorhanden, nur noch hinten: körperwarmer Orangennektar. Dafür sind da, wo es Saft gibt, die Toiletten nicht mehr in Betrieb. Nein, selbstverständlich haben wir das alles komplett abgeschirmt. WLAN, Mobilfunk, das ist draußen. Nur draußen.

Vor Stuttgart gehen wir dann in Tunnelfahrt, und da haben wir die nötigen technischen Probleme. Die Belüftung ist auch abschaltbar, dazu ja auch Klima und Wasser, ganz wichtig: kein Wasser mehr an Bord, vor allem kein Trinkwasser, und die Sauerstoffmasken reichen natürlich nicht oder, was dann noch besser ist, sie sind nur Attrappen oder die Schläuche kann man nicht richtig an den Masken befestigen, das ist auch immer sehr schön, wenn man so eine gut durchgearbeitete Panik haben will, die entwickelt sich schnell und geht richtig gut durch den Zug, sehr schöne Effekte. Und wenn wir dann im Tunnel sind, haben wir Motorschaden. Das ist ja leicht zu bewerkstelligen, ich meine, denken Sie nur mal an die fehlende Kühlung, da passieren solche Sachen ja tatsächlich mal ganz schnell. Licht ist dann Essig, Türen verriegelt, Fenster luftdicht. Und dann der Zugfunk kaputt, mein lieber Scholli! Na, das wollen doch die Leute – Action, die ganze Palette, vielleicht noch etwas Rauch, da kann man ja ausnahmsweise auch mal mit Theaterutensilien nachhelfen, wissen Sie, jedes Mal den Zug in Brand zu stecken, das ist ja auch schon planungstechnisch nicht so einfach. Klar, bei der Deutschen Bahn wäre das schon wieder eine Vollzeitstelle, dass da einer die Liste führt, auf der draufsteht, welcher Zug gerade abgefackelt wird. Viel zu teuer. Das kann man doch besser eine Hilfskraft in der Arbeitspause mit erledigen lassen, oder?

Wissen Sie, was der absolute Oberhammer wird? Stuttgart. Wenn wir da erst die komplette Untertunnelung haben, alles unterirdisch – und dann so eine richtige Katastrophensause! Ich sage Ihnen, da mit Karacho rein in den Tunnel und volle Möhre Notbremsung, das fetzt aber so richtig! Am Wochenende, alles ausverkauft, ein Riesenchaos, und dann zwei oder drei Herzinfarkte im Zug, also Riesensache. Echt. Das wird wirklich einmalig in Deutschland. Und in Europa. Das macht Ihnen nur die Deutsche Bahn AG, da sind wir absolut unique. Und seien Sie mal ehrlich: für so ein supertolles Freizeitprogramm, da sind doch elf Milliarden auch echt nicht zu viel verlangt, oder?“





Haft-Pflicht

24 08 2010

Eine gute Viertelstunde musste ich warten. Zwei Dutzend Mal hatte ich in der Zeit am Eingang den Klingelknopf gedrückt, nichts war geschehen – doch jetzt, ganz plötzlich, drehte sich der Schlüssel im Schloss. Knirschend wurde die Eisentür einen Spalt weit geöffnet. Ich stutzte: Direktor Hüppel höchstselbst steckte seinen Kopf hindurch. „Ach, Sie sind es schon.“ Knarzend schob der die schwere Tür vollends auf und ließ mich ein. „Kommen Sie nur, hier sind wir unter uns. Ist ja noch nichts los.“ Und so betrat ich das Gefängnis.

„Schauen Sie sich in Ruhe um“, ermunterte er mich. „Hier haben wir die Zellenkorridore A bis E, da hinten ist der Gruppenraum, und hier sind die Diensträume für das Wachpersonal.“ Der Bau wirkte großzügig und modern, gut überschaubar und vor allem recht farbenfroh. „Ja, nicht wahr?“ Hüppel strahlte mich an. „Die postmoderne Art des Strafvollzugs, das sieht man doch auf den ersten Blick. Nicht mehr diese tristen Mauern, bei denen man sofort ans Auskneifen denkt, nein, wir haben uns das durchaus überlegt. Unser Knast soll auch eine durchaus angenehme Komponente in sich haben.“ Ich fragte ihn, ob es außer den rot-gelb getupften Wänden und den Deckenornamenten noch andere ästhetische Besonderheiten zu sehen gebe, doch er verneinte. „Das muss reichen“, beschied Hüppel, „denken Sie immer daran, dass hier Straftäter einsitzen. So schön soll’s ja nun auch wieder nicht sein.“

Er schloss eine der Zellen auf. Ein karg, aber sauber möbliertes Zimmerchen lag hinter der massiven Tür. Die Pritsche war an die Wand geklappt, der am Boden verschraubte Stuhl und ein kleines Tischchen vervollständigten die Ausstattung des Wohnklos. „Außerordentlich geschmackvoll“, murmelte ich. Hüppel stimmte mir sofort zu. „Das ist ja auch das Beste.“ Offensichtlich glaubte er an das, was er da sagte. „Man muss den Insassen auch ein bisschen entgegenkommen. Das Linoleum ist deshalb sandfarben. Und die Leuchtröhren sind in Warmweiß. Aber das dann schon eher für das Personal – an die Wärter denkt ja heutzutage keiner mehr. Skandal, wenn Sie mich fragen.“ Immerhin fiel es mir auf, dass seine Haftanstalt noch komplett leer war. Für einen privaten Gefängnisbetreiber, der Recht und Ordnung gegen Lizenz an das Land verkaufte, musste doch jeder Tag ohne Verbrecher hinter seinen schwedischen Gardinen ein Verlust sein? „Keineswegs“, lächelte Hüppel, „wir könnten es noch zehn Jahre leerstehen lassen, erst dann rechnet es sich nicht mehr – aber dann wird es das Land kaufen müssen.“ „Und bis dahin“, bohrte ich nach, „verdienen Sie an den Knastbrüdern?“ „So ist es!“ Er frohlockte geradezu. „Und der Staat hat uns gezeigt, wie es funktioniert. Wir haben hier Hartz IV eingeführt. Großartig!“

Hüppel schlenderte den Korridor entlang. Hier zog er eine Tür auf, dort beugte er sich über das Geländer zum Innenhof. „Sie müssen das auch als ein Finanzproblem betrachten“, erklärte er. „Sehen Sie, man sagt es doch immer gerne, vor allem an rechtskonservativen Stammtischen: wir brauchen schärfere Strafen, sofort ins Kittchen, alles für Jahre wegsperren. Haben Sie eine Ahnung, was das kostet?“ Ich hatte natürlich keine. „Wir bekommen für einen Häftling im Jahr 30.000 Euro. 30.000! Das sind 2.500 Euro im Monat – damit sind Sie ja schon fast Oberschicht.“ „Aber davon müssen Sie natürlich auch einige Dinge leisten“, warf ich ein. „Sie haben die Strafgefangenen zu bewachen, zu kleiden und zu verpflegen, medizinische Betreuung und Arbeitsangebot…“ „Ach was!“ Er lachte. „Jetzt überlegen Sie doch mal: 30.000 Euro im Jahr, das ist doch der reine Luxus. Und das wird wohl auch so bleiben. Nur Milchbauern und Grubenarbeiter sind noch teurer, aber die FDP hat fest versprochen, die Subventionen zu streichen, also wird sich daran so schnell nichts ändern.“ „Und Sie stellen jetzt Ihr Strafvollzugssystem auf Hartz IV um? Wozu das?“ Er lehnte sich gegen das Geländer. „Zur Vereinfachung. Die Justiz ist nicht dazu da, die Probleme der Gesellschaft zu lösen. Die sozialen nicht, die finanziellen erst recht nicht. Deshalb arbeiten wir ganz einfach Kosten sparend.“

Im Untergeschoss waren bereits Schreibstuben eingebaut, in denen eine Arbeitsagentur simuliert werden sollte. Am anderen Ende des Ganges wartete der Rohbau eines Supermarktes auf. „So, wie man das auch von draußen kennt. Das erprobte System, nur eben ein hinter Gittern.“ Ich schluckte. „Mit welcher Rechtfertigung behandeln Sie die Gefangenen so?“ „Weil ich es kann“, antwortete Hüppel schneidend. „Ein autoritäres, vollkommen willkürliches System, ein rigide geregelter Ablauf aus unsinnigen Vorschriften, ein Kreislauf, den man nicht verlassen kann, wenigstens nicht ohne Sanktionen – der Angleichungsgrundsatz des Strafvollzugsgesetzes gebietet, dass es im Knast so sein soll wie im richtigen Leben. Das passiert hier. Wir lassen die Knackis um ein paar Kröten betteln und machen ihnen klar, dass sie nichts wert sind. Wir stigmatisieren sie. Sie haben keine Privatsphäre und keine Selbstständigkeit mehr. Keinen Besitz und keine genaue Vorstellung von einer Realität – von einer autonomen schon gar nicht. Wir brechen ihr Selbstbewusstsein und zerstören ihre Identität.“

Selbstzufrieden sah Hüppel mich an, feist und beinahe behaglich. „Und das Beste“, fügte er an, „wir können damit jedem erzählen, dass wir hart durchgreifen. Die Stammtische sind zufrieden, weil wir strenge Zucht ausüben. Die Politik freut sich über die Stammtische. Und darauf kommt es schließlich an.“





Fliegen

23 08 2010

„Und dann einmal Atomausstiegsausstieg, kommt noch was dazu? Kartöffelchen?“ „Was ist denn in Sie gefahren? Das kenne ich ja gar nicht!“ „So ähnlich wird das wohl geklungen haben, nicht wahr?“ „Das mit dem offenen Brief? Was haben die sich dabei bloß gedacht? Ich meine, das macht man doch nicht. So öffentlich.“ „Wäre es Ihnen lieber, wenn die Atommafia der Kanzlerin ein paar Herren im schwarzen Anzug vorbeischickte?“

„Fest steht jedenfalls, dass hier eine ganze Menge an Wirtschaftselite versammelt ist.“ „Sie meinen, die Lobbyisten fordern öffentlich die Regierung auf, über die Klinge zu springen.“ „Es sind immerhin die, die die deutsche Wirtschaft lenken.“ „Wie Oliver Bierhoff, meinen Sie?“ „Sie müssen wissen, dass sein Vater Vorstandsmitglied bei RWE war.“ „Na, das erklärt ja schon mal seine Kompetenz für Energiekosten und Volkswirtschaft. Sonst noch jemand, den Sie empfehlen können?“ „Auf der Karte wäre da noch Otto Schily.“ „Der ja mit Wirtschaft auch nicht viel am Hut hat, mit der Regierung erst recht nicht.“ „Rüdiger Grube.“ „Der demonstriert in Stuttgart gerade, wie man in die Zukunft investiert: einfach ein Loch in die Erde, die Kohle verbuddeln und formschöne Gucklöcher auf die Sache setzen, damit man immer nachgucken kann, wo das Geld abgeblieben ist.“ „Josef Ackermann.“ „Wie geschaffen, wenn man ein Role model für korrupte Arschlöcher sucht, darf er natürlich nicht fehlen. Hat ja seinerzeit Steinbrück auch schon sehr eifrig in die Feder diktiert, was die Finanzindustrie gerne an Weihnachten auf dem Gabentisch vorzufinden gedachte.“ „Und Hartmut Ostrowski.“ „Bertelsmann – das ist ja sozusagen schon das vorgelagerte Kanzleramt, da sind wieder alle in der Familie.“

„Ich verstehe ja nicht, warum man sich dabei gleich so aufregt. Es ist ja schließlich nur ein Brief. Und sie werben doch auch nur für ihre Position.“ „Mit etwas gesundem Menschenverstand wissen Sie, dass Werbebriefe von Gaunern geschrieben werden und auf den Müll gehören.“ „Aber ich frage Sie: das sind doch auch Wähler? haben nicht auch die Industriellen Rechte, wie sie jeder andere Bundesbürger auch formulieren könnte?“ „Wie jeder andere Bundesbürger auch, der beschließt, seine Einkommensteuer nicht zu zahlen, weil er sonst nicht genug Geld fürs Auto hat?“ „Der Staat soll doch aber vernünftige Rahmenbedingungen schaffen für eine stabile Wirtschaft, oder nicht?“ „Wir könnten es ja umgekehrt machen und diese ganze Bande verstaatlichen. Bahlsen, Metro, Bilfinger-Berger, BASF, ThyssenKrupp, Grillo, Deutsche Bahn, Hochtief, MaschmeyerRürup, HeidelbergCement, Salzgitter und dazu die ganzen Energiefritzen. Wer ständig nach dem Staat jammert, weil er im postindustriellen Zeitalter die Weiterentwicklung der Pferdekutschen verhindern will, der soll sich nicht wundern, wenn der ihm sein unfinanzierbares Wirtschaftsmodell irgendwann um die Ohren haut.“ „Fassen Sie das doch mal als Unterstützung für das Sparpaket auf. Schließlich ist Kernkraft eine der preiswertesten Energieformen.“ „Für die Erzeuger. Sie als Verbraucher zahlen wohl immer noch den Preis der Strombörse. Und da ist es egal, wo Ihre Elektrizität herkommt.“

„Was kritisieren Sie denn immer die Konzerne, die sorgen doch immerhin noch für Arbeitsplätze.“ „Das glauben Sie noch? Es sind Schmeißfliegen.“ „Fliegen?“ „Das Ungeziefer macht sich auf dem Dreck breit, den die Atomkonzerne mit ihrem lächerlichen Erpressungsversuch hinterlassen haben.“ „Weil sie im Interesse ihrer eigenen Profite handeln?“ „Weil sie das erstens als Streben nach Allgemeinwohl verkaufen und zweitens damit eine gesetzliche Regelung kippen wollen, die ihnen nicht in den Kram passt.“ „Das hört sich fast an, als hielten Sie diese Bundesregierung für erpressbar?“ „Würden sie es sonst versuchen? Es ist dasselbe Spiel wie mit der Bankenkrise: an einigen Stellen wird gepfuscht, der Schaden reißt Löcher, ehe man sich versieht, ist die Bescherung passiert – und während Sie und ich die Risiken tragen dürfen, streichen sich die Gewinne einige wenige Konzerne ein, die sich als Leistungsträger aufspielen. Es geht um kurzfristige Gewinne in den nächsten zehn Jahren. Mehr ist das nicht.“

„Ich frage mich nur, warum Merkel dieses Misstrauensvotum nicht stört.“ „Sollte es das?“ „Wenn sie sich damit abfindet, dass man sie an der Nase durch den Ring führt?“ „Ach was. Sie lässt sich erpressen, weil sie ja weiß, was sie dafür bekommt. Sie war informiert und hat den Kopf hingehalten. Dafür hat sie jetzt ein Problem weniger, dass sie ihren Arbeitslosen-Druckmacher nicht herunterfahren muss für die 300.000 Jobs, die außerplanmäßig für alternative Energieformen entstanden wären, und sie ist ihren Röttgen los. Quertreiber braucht sie schließlich nicht.“ „Wenn die Atomlobby jetzt doch aber mit der Kanzlerin zusammenarbeiten will, dann frage ich mich: tun sie es nicht doch für die Allgemeinheit?“ „Aha, deshalb auch die zahlreichen Appelle für eine Endlagerung in sicheren Salzstöcken, richtig?“

„Ach, wo wir gerade von den Schmeißfliegen reden – mir haben da einige gefehlt.“ „Nämlich?“ „Metzger. Und Henkel. Und Raffelhüschen. Und natürlich Sinn. Sind die noch weniger kompetent als Oliver Bierhoff?“ „Das auch. Aber merken Sie sich das, die Maden kommen immer erst später. Wenn die Fliegen satt sind.“





Grüße aus dem Sommerloch

22 08 2010

Noch haben wir die Sauregurkenzeit (die übrigens mit Gurken nichts zu tun hat und mit sauren schon gleich gar nicht, sondern mit Zores und Jokres, wie man im Jiddischen zu sagen pflegt, Preisanstieg und allgemeinem Ärger, beispielsweise, wenn man nicht weiß, was man schreiben soll, und sich deshalb einfach etwas aus den Fingern saugt oder das Sommerloch mit den dümmsten Nichtigkeiten zuposaunt, oder aber einfach ein bisschen ohne jede Substanz plaudert, wie übrigens hier auch), aber der Absatz ist wenigstens vor dem Ende des Monats noch einmal voll geworden. Und sonst gibt es wie immer die Suchmaschinentreffer der vergangenen 14 Tage.

  • sex mit steghose: Und bitte aufpassen, dass Sie sich nirgends verhaken.
  • basteltipps,bei denen man einen mundschu: Sie könnten eine Straßenbahn mit rohen Kartoffeln abreiben.
  • strichmännchen spiele+handgranate: Bei ungeschicktem Umgang dürfte nicht einmal das Strichmännchen von Ihnen übrig sein.
  • bauplan bodyflying: Lassen Sie sich lieber vom Hausmeister eine geeignete Stelle zeigen, er kennt die Mauervorsprünge.
  • rückwärts sprechen krawatte: Wenn das Ding zu eng ist, sprechen Sie seitwärts.
  • kraftfahrer für viehtransporte: Können Sie alle 20 Kilometer aussteigen und melken?
  • sprichwort „ist doch nicht mein bier“: Trifft zu, wenn bei Ihnen Hopfen und Malz verloren sind.
  • praktiker fußmatten: Nehmen Sie keine aus Tiernahrung.
  • führer wiedererteilung: Gibt’s den Gröfaz jetzt auf Bezugsschein?
  • „lassen sie die hosen runter“ salesch: Um sich dem Niveau anzupassen, nehme ich an.
  • ficus benjamin negative energie: Drehen Sie den Übertopf rechts herum. Am besten ununterbrochen.
  • heidi bettwesche: Sie sind der Typ mit den Schweinebildern, richtig?
  • blumenkübel: Wir haben den Schuldigen ermittelt und den Kübel ersetzt. Alles in Ordnung.
  • körpergeruch süßlich: Ab sechs Wochen Verzicht auf Körperpflege kommen sie umsonst in die Geisterbahn.
  • bierkiste eigentum luftwaffe: Irgendwie müssen die Jungs ja auch Loopings lernen.
  • müdigkeit: Sie sind eben ein aufgewecktes Kerlchen.
  • nuklear scanner sicherheitsschleuse: Aber Sie bekommen mehr Flug fürs Geld. Ist doch auch was.
  • wer Äpfel isst, missbraucht auch kinder: Ursula, die alte Bauersfrau…
  • styroporstuck selbstklebend: Besser machen Sie eine Immobilie nur mit Dynamit unbewohnbar.
  • wieviel muß ich für echthaar implantat bezahlen: Seien Sie zuversichtlich, schließlich können Sie sich hinterher über der Rechnung wieder die Haare raufen.
  • altersschwacher hamster: Altgoldhamster kann man leider nicht in Briefumschlägen verschicken.
  • basteln mit dachziegeln: Kleiden Sie doch Ihren Hobbykeller damit aus.
  • wie kann man aus einem medizin schlauch: Basteln Sie nur bitte keine Panflöten, die Fußgängerzone ist jetzt schon unerträglich genug.
  • marmelade- / konfitüre-schildchen zum au: Und dann kleben Sie das Zeug wieder aufs Gelee.
  • justin bieber isst fischstäbchen: Im Vorschulalter keine Seltenheit.
  • verlobungsgeschenk basteln: Ein einfaches Mittel, um der Eheschließung zu entgehen.
  • kristina schröder und vegane sandaletten: Wahrscheinlich schliddert sie längst auf Tofu durchs Ministerium.
  • globuli zum rauchenabgewöhnen: Erst gewöhnen Sie sich das Denken ab, dann kriegen Sie Globuli.
  • ordnungskraft der molekularebene: Der ungeheure Einflussbereich des Guido W.
  • warum frauen sex haben site:.wordpress.c: Die Sache mit den Bienen und den Blumen hatte sich aber schon zu Ihnen herumgesprochen?
  • beileidswünsche auf vietnamesisch: 命史. Nageln Sie mich jetzt aber nicht auf die Betonung fest.
  • glaskugel mit pusteblume: Sie klettern da zum Pusten rein, richtig?
  • labormäuse und haltung und kabinett: Die aktuelle Berliner Besetzung ist eine Beleidigung für jede Art von Nagern.
  • der zoegling: Bedaure, das verwirrt mich immer.
  • umgehen „kroatien luxussteuer“: Machen Sie Urlaub im schönen Liechtenstein.
  • lauf+maja: Willy go!
  • gurken schenke mit lustigem gedicht: Können Sie sich schenken.
  • puppenhaare pflegen: Mit mildem Polyestershampoo.
  • samenspender ausweis: Falls Sie mal zufällig der letzte Mann auf Erden sein sollten, was?
  • barbie bein kleben: Gibt’s da jetzt auch schon Tattoo-Folie zum Anpappen?
  • echte haarfarbe hella von sinnen: Seien Sie doch froh, dass sie wenigstens noch ihr echtes Haar trägt.
  • bastelanleitung für unterwäsche: Sehr gerne genommen werden ja die Schlüpfer aus Asbest mit Sperrholzapplikationen.
  • kuchen limerick: Wird daran scheitern, dass man ihn schlecht in fünf Stücke teilen kann.
  • musterbeispiele wohnzimmerdecken: Nehmen Sie sich ein bisschen Styroporstuck von oben mit und seien Sie froh, dass es keiner sehen will.
  • kuckucksklan kleidung aussehen: Kommt darauf an, in welchem Nest das gelandet ist.
  • manövermunition straftat: Ja, da fiele mir spontan so manches ein…
  • tausch von nacktfotos+nur von privat: Meine Güte, dann machen Sie’s endlich, aber so, dass ich das nicht zu sehen brauche!
  • lange strümpfe für buben in der ddr: Gab es. Rote.
  • wasserbett anthroposophisch: Vorsicht, nicht, dass Ihnen von Linksdrehen schlecht wird.
  • süßlicher geruch aus dem wasserbett: Vermutlich haben Sie eine Wasserleiche mit abgefüllt.
  • pommestüten basteln: Allerdings werden Sie in die Pommes nicht besonders viel rein bekommen.
  • „neue medizin“ hautpilz: Ich dachte immer, davon bekäme man Hirnkrebs.
  • hasenkrankheiten: Fragen Sie Ihren Ohrenarzt.
  • hexen-markt-handschuhe bitte mit anleitu: Und eine Einladung möchten Sie auch noch haben?
  • was ist mindesten haltbar bis 2010: Fragen Sie das die FDP besser nicht.
  • schlossherr trier 120 schuhe: Für Pantoffel-Helden.
  • wasserhahn bauanleitung für alkohol mixa: Hat er eine Standleitung für Messwein?
  • nackter mann auf stuhl dadaismus: Offensichtlich haben Sie eine etwas andere Kunsterziehung genossen als die anderen.
  • kupfernetz gegen schnecken: Wenn Sie Ihren Salat nur für den Kompost züchten, bitte.
  • martin gropius dauerwellen einlegen: Wenn Sie fertig sind, würde sich Le Corbusier sehr über eine Maniküre freuen.
  • „kostüme aus müllsäcken“: Dass man mit American Apparel aber auch so unangenehm auffällt.
  • barabhebung meldepflicht: Das kommt, warten Sie’s nur ab.
  • bananen schälen + maschinell: Das überfordert Sie also auch motorisch.
  • eineeinemarkmarke: Touché.
  • wetterforschung siebenbürgen: Bis(s) zum Nieselregen.
  • orangerie im mittelalter: Meistens in der Renaissance mit einer Videothek überbaut.
  • römische antike bastelvorlage: Gibt’ im Fachgeschäft für Dekadenzbedarf.
  • dauerwellenflüssigkeit im auge: Ringeln sich Ihre Wimpern wenigstens?
  • wohngebäude police küchenfliesen haben: Deshalb werden Sie trotzdem zahlen, wenn Sie in der Küche ein Bügeleisen fallen lassen.
  • gartenzwerg wandern: Täuschen Sie sich nicht, die meisten Gartenzwerg sehen nicht nur faul aus, sie sind es auch.
  • mechanische kaffeemühlen: Was wollen Sie denn, ein Modell, das Ihnen die Bohnen kleinlasert?
  • glasballon schlange: Entscheiden Sie sich erstmal zwischen Kunsthandwerk und Laborbedarf.
  • mittesser beim nackthund welche behandlu: Nehmen Sie dem Ding ein t raus, dann sehen wir weiter.
  • bastelvorlage „kohle“: Früher hat man aus Kohle Strom gemacht, heute geht das auch umgekehrt.
  • was wiegt ein reißnagel: Schwer, wenn Sie sich draufsetzen.
  • meniskusoperation dauer: Lassen Sie sich Zeit, Sie wollen die Sache ja nicht übers Knie brechen.
  • sanddornpflanze selber ziehen: Hatten Sie an einen Dornauszieher gedacht?
  • permanentes echthaar implantieren lassen: Also nicht solches, das sich sonntags in einen Plastefeudel verwandelt?
  • stockschimmel auf käse: Lagern Sie den Käse zwei bis drei Wochen bei guter Witterung im Fahrradschuppen, dann stellen sich erste Erfolge ein. Guten Appetit!
  • ddr bungalow bauplan: Datscha nicht zu fassen!
  • warum ist hansi hinterseer seinem vater: Es liegt in der Familie.
  • lavendel kloreiniger eingeatmet in ss: Hat Günter Grass schon etwas dazu gesagt?
  • womit putzte man sich im mittelalter den: Mit der Linken.
  • herzkirschen sommerpause: Angenehm: sie kommen wieder. Unangenehm: die Regierung auch.
  • schweineparty in bremen: Den Schweinen ist das wurst.
  • spastische paraparese, warmes wetter: Zwei Gründe, nicht nach Japan zu fahren.
  • explosion wenn urin auf kloreiniger komm: Trinken Sie weniger billige Alkoholika.