Es buk einst ein Bäcker in Roth
gar ärgerlich Kuchen statt Brot.
Man musst’ nach dem Kuchen
den Zahnarzt besuchen –
statt Nüssen, da biss man auf Schrot.
Es war eine Köchin in Ülzen,
die sich gut verstand auf die Sülzen.
Statt sich zu genieren,
so ließ sie gelieren
die Reste, vorwiegend mit Pilzen.
Es blies einst ein Jäger in Plön
sein Waldhorn mehr kräftig als schön.
Doch war’s nicht vergebens,
zur Rettung des Lebens
entfloh mancher Hirsch dem Getön.
Es knüpfte ein Pfarrer aus Rahden
zum Angeln den Wurm an den Faden:
„Nun, Fischchen – erwisch! Her!“
Da dauert’s den Fischer
und er ließ das Würmchen nur baden.
Es waren zwei Männer in Guben,
die dort einen Acker umgruben.
Sie taten recht hart sich
und fühlten genarrt sich:
es gab keinen Schatz, den sie huben.
Es war einst ein Gauner in Hagen,
der hatte nur Leibchen zum Tragen.
„Es mag Sie befremden,
ich trag keine Hemden,
denn jeder will mir an den Kragen!“
Ein Feuerwehrmann, der in Velden
ein winziges Feuer wollt melden,
der hatte, was Wunder,
die Taschen voll Zunder.
Und so was spielt nachher den Helden!
Es war einst ein Metzger in Hillen,
der wurstete gerne im Stillen.
Die Wurst dort im Darm,
die war noch ganz warm.
Er war schon ein Meister im Killen.
Es kochte ein Gastwirt in Herten,
dass sich alle Gäste beschwerten.
Die Brühe war gräulich
und roch gar abscheulich –
es war eher Resteverwerten.
Es tat sich in Mannheim ergeben,
dass jemand, der wollte erleben,
wie man ganz viel Geld
durch Raub schnell erhaelt,
am Ende nur tat sich ergeben.
Ein Freier (er lebte in Speyer)
erkannte auf der Hochzeitsfeier
die Liebe des Lebens,
doch die war (vergebens!)
vergeben. Da war’s noch vorbeier.
Es war eine Maid in Saarbruecken,
die wollte sich nie mehr tief buecken.
Das war besser so,
denn sonst waer‘ ihr Po
das hoechste Ende ihres Ruecken.
Es war einst ein Mädchen in Traar,
das sich keiner Sache versah.
Sie sah, sie wurd runder,
und doch tat’s sie Wunder,
als sie einen Knaben gebar.
Der Bischof mit Namen Karwenkel
war ein Opfer all dieser Baenkel-
saenger, die ihm so
unterstell’n Libido.
Am Grab standen all seine Enkel.
Ein Pfarrer, verstorben in Lohne,
um den sich nicht schert man die Bohne,
der machte den Pfaffen
posthum noch zu schaffen.
Sein Erbe vermacht er dem Sohne.
Ein Praesident dort in den Staaten,
der haette sich beinah verraten.
Im Golf dort das Leck,
das schert ihn ’nen Dreck.
Doch niemand roch dort diesen Braten.
Es bohrte BP auch im Mittelmeer,
das brächte ja brutto ein Drittel mehr.
Den Golfwassermördern
vergällt’s doch das Fördern,
das machten Protest und Gekrittel schwer.
❤
Es lehrte ein Lehrer in Halle,
der spie sehr gern Gifte und Galle.
Dem Lehrpersonal
war das ganz egal,
doch die Schüler, die schwänzten bald alle.
Es tat der Hans-Dieter in Massen
gar nichts wie die Schule so hassen.
Das war äußerst dämlich,
Hans-Dieter war nämlich
Direktor. Es ist nicht zu fassen!
Ein Herr, der da wohnte in Wetzlar,
war Lehrer, und zwar ein gehetzter:
Die Schüler, die hörten
nicht auf den Empörten;
sie fanden den Lehrer ersetzbar.
Den Mittelschullehrer von Braubach,
den macht schon um vier seine Frau wach.
„Ein Brötchen zu essen
würd er sonst vergessen,
weswegen ich ihm auch Kakao mach.“
Begnadet. 😀