Aus deutschen Landen. Limericks (VII)

4 09 2010

Es war einst ein Schuster in Essen,
der hatte den Leisten vergessen.
Was er auch versuchte,
er prüfte und fluchte:
es half nichts, er musste neu messen.

Ein Camper saß zitternd in Bitz
und guckte auf den nächsten Blitz.
Es ging nicht ums Zittern,
es sollt ja gewittern
fürs Feuer, das war ja der Witz!

Ein Dichter, er lebte in Gottenheim,
der dachte sich manchen gar flotten Reim.
Er dichtete innig,
so manche fand’s minnig.
So führte er schließlich Charlotten heim.

Ein Pudelbesitzer aus Peine
ließ Fifi und Max von der Leine.
Er stand bei den Tieren,
die’s Stadtgrün verzieren.
Doch Skrupel, die hatte er keine.

Ein Bauer, dem wollte in Gießen
der Spargel partout niemals schießen.
Er sah, desolat,
nur Lauch und Spinat
und Kräuter beim Blühen und Sprießen.

Ein Trunkenbold, welcher in Siegen
nach drei Flaschen Wein auf den Stiegen
ins Stolpern geraten,
der fiel auf den harten,
den Stufen, und blieb dort auch liegen.

Ein Esser im Wirtshaus von Jabel
füllt Erbsen dort auf seine Gabel.
Doch die, da sie voll war,
sind formbedingt rollbar –
er kriegte sie kaum in den Schnabel.