Kalte, trübe Jahreszeit,
fahl und dämmrig. Nachsaison.
Bis zur Weihnacht ist’s noch weit,
Spekulatius kriegt man schon.
Weg und Wiese liegt voll Laub,
braun und goldig, gelb und rot.
Horch, es raschelt – ach, ich glaub,
drunter liegt der Hundekot.
So bedeckst Du, Nebelmond,
diese Erde, wo man wohnt,
der Du alle Blätter färbst,
Herbst.
Regen prasselt mir aufs Dach,
scharfer Wind pfeift kühl ums Eck,
und ich denk bei mir: ach, mach
dicht die Läden. Sonne: weg.
Kaum, dass man vom Ofen flieht,
mitten in die Pfütze patscht,
Schlagloch sich an Schlagloch zieht,
füllt mit Wasser sich und quatscht.
Obst und Wein und auch das Korn
bringst Du, auch die Luft von vorn,
wie Du mir die Pelle gerbst –
Herbst.
Alles geht, auch das Gefühl.
Alles weint und welkt dahin.
Wie das traurig ist und kühl!
Ach, wie einsam ich nun bin!
Malerisch-dekorativ
muss ich nun mein Schicksal klagen,
leide ganz ostentativ
auch an Sonn- und Feiertagen.
Irgendwann wird’s Frühling werden,
Sommer wieder – hier auf Erden
geht’s so weiter. Biste sterbst.
Herbst.
Satzspiegel