für Kurt Tucholsky
GmbH und Co. KG –
der Laden läuft? So sieht Du aus!
Die Firma hat kein Renommee.
Und darum leistet sich das Haus
fürs Publikum ein wenig Glanz.
Die Uniform passt zum Gesicht.
Man weiß, es ist nur Mummenschanz.
Der August grüßt. Mehr kann er nicht.
Er ist nicht aus dem besten Holz,
doch dafür tut er schön und stolz.
Wir haben keine andern Sorgen –
„Guten Morgen!
Guten Morgen!“
Er kommt sich vor wie der Portier,
doch ist der Zwirn schon Selbstbetrug.
Er glaubt sich schließlich selbst den Dreh.
Der dümmste Affe ist genug,
dass man ihn auf die Straße stellt,
gestriegelt und pomadisiert.
Und wenn des Bürgers Hündchen bellt,
ist unser August gut dressiert,
dass er vor Ehrfurcht glatt vergisst,
dass unterm Lack ein Affe ist.
Der dienert, was auch kommen mag.
„Guten Tag!
Guten Tag!“
Man fällt so tief, wie hoch man steigt.
Wer investiert, hat auch Geduld.
Das Beste ist, dass man dann schweigt,
so ist am Ende keiner schuld.
Denn nichts währt ewig – sonderbar,
dass man Reklame und Geschrei,
die alles sind, doch selten wahr,
für heilig hält und gut und frei.
Für jeden kommt das Abendrot.
Die Klappe zu, der Affe tot.
Was hast Du, Deutschland, denn gedacht?
Gute Nacht.
Gute Nacht.
Satzspiegel