Drei Farben: Grün

31 05 2011

„Wir sind nämlich total flexibel.“ „Genau das ist das Problem mit Ihrer Partei.“ „Dass wir so flexibel sind?“ „Dass der CDU der Markenkern fehlt.“

„Ich frage Sie: was sollen wir denn machen?“ „Konservativ sein.“ „Sind wir doch!“ „Sie sind abwechselnd mal neoliberal, mal reaktionär, mal pseudochristlich-spätstalinistisch, so what?“ „Wir müssen uns doch flexibel zeigen.“ „Sind Sie aber nicht. Die Union ist so flexibel wir eine Staumauer. Es gibt nichts, was Sie noch als Volksparteien auszeichnet.“ „Wirtschaftskompetenz?“ „Arbeitslosenzahlen kann jeder frisieren.“ „Mindestdatenspeicherungsfristenlösung?“ „Das Bundesverfassungsgericht lächelt bei Gelegenheit.“ Herrgott, was sollen wir denn noch anstellen, dass diese Leute uns glauben?“ „Aufhören, sie als ‚diese Leute‘ zu bezeichnen. Aufhören, je nach Gefühl und Wellenschlag zwei bis drei Ebenen von Glaubwürdigkeit einzuziehen, von denen eine nur für Sie selbst reserviert ist.“ „Aber wir regieren, das ist doch schon mal die halbe Miete.“ „Und wenn es nicht mehr reicht?“ „Dann schalten wir die Atomkraftwerke ab und führen die Frauenquote ein und stimmen unter Protest dem Mindestlohn zu! So!“ „Das ist interessant, weil es die eigentlichen Bereiche Ihrer Politik nicht berührt.“ „Als da wären?“ „Sicherheit, Finanz- und Wirtschaftssteuerung, Familienpolitik, Verkehr…“ „Dann könnten wir gleich einpacken.“ „Weil Ihre Politik nicht mehr vermittelbar ist?“ „Wir müssen zusehen, wie wir unseren Wahlkampf finanzieren.“

„Die CDU imitiert die Grünen.“ „Das würde ich so nicht unbedingt…“ „Das war keine Frage, das ist eine Feststellung.“ „Für unsere Partei gilt die Zukunftsfähigkeit…“ „… gar nichts. Wer sich mit christlicher Leitkultur in den Wahlkampf stürzt, bettelt um Schläge.“ „Aber wir haben genau analysiert. Wo ein Teil der deutschen Bevölkerung nämlich inzwischen steht!“ „Warum?“ „Und deshalb haben wir uns auch genau ausgerichtet! Der Islam ist mit unserem westlichen Lebensstil unvereinbar und eine Bedrohung unserer Werte.“ „Das ist ja putzig, dass Sie das noch als Werte bezeichnen – was wäre, wenn Sie sich einfach auf die Geschichte besinnen könnten?“ „Die CDU ist nicht rückwärtsgewandt, wir kümmern und nur um die Zukunft und ihre…“ „Klar, da kann man immer noch ein paar Wunschvorstellungen loswerden?“ „Wie sollen wir denn die Identität der CDU auf einmal neu erfinden? Und warum? Weil sich unser Wertegefüge etwas verändert hat?“ „Weil es um den Markenkern geht.“ „Wir würden ja gern ‚Ausländer raus‘ auf die Wahlplakate schreiben, aber dann hätten wir ein gewaltiges Problem.“ „Weil Sie dann als Neonazis gelten?“ „Nein, weil wir dann ein Wahlversprechen einlösen müssten.“

„Es führt anscheinend kein Weg daran vorbei, die Grünen übernehmen das Ruder.“ „Das ist eine ihrer üblichen sozialistischen…“ „Sie haben für den Mindestlohn eine anlassbezogene Sympathie.“ „Wir mussten wir das den Gewerkschaften versprechen, die wären sonst durchgedreht.“ „Die wären auch bei den Sozialdemokraten auf die Barrikaden gegangen?“ „Natürlich, dem DGB liegt doch die Stabilität der deutschen Großkonzerne am Herzen.“ „Das lässt sich nicht einmal widerlegen.“

„Die CDU ist viel sozialer, als man das nach unserem Parteiprogramm befürchten müsste.“ „Sie meinen, man könnte die Union auch wählen, wenn man nicht für den Regierungswechsel ist?“ „Sie können uns auch wählen, wenn Ihnen der ganze Atomausstieg scheißegal ist. Sie können denken, was Sie wollen, wir machen das so, wie es in unseren Krempel passt. Haben wir uns verstanden?“ „Auf die Ansprache reagiert sicher auch der durchschnittliche CDU-Wähler.“ „Wenn nicht, wird er schon sehen.“ „Es ergeht ihm wie einem Sozialdemokraten, der nebenbei seine Ansichten über Pragmatismus und Wachstum…“ „Wir sind an der Macht. Das zählt.“ „Noch.“

„Also was, eine komplette Kehrwende hin zu den Grünen?“ „Ein Komplement dazu, in Richtung Konservativismus.“ „Das ist ein Hirngespinst. Die SPD hat die Grünen nicht überlebt. Wir werden das Risiko nicht eingehen.“ „Es liegt also doch an der Union?`“ „Es ist noch gar nicht raus, ob die Körnerfresser ohne unsere Kompetenz überhaupt überleben.“ „Meinen Sie?“ „Das sind die Gebildeten, die jetzt nicht mehr zur Wahl gehen. Für eine christliche Volkspartei stellt das keinen großen Verlust dar.“ „Was passiert, wenn dieser Trend anhält?“ „So gut wie ausgeschlossen, unsere Kampagne…“ „Was passiert, wenn dieser Trend anhält?“ „Sie werden von der Windkraftmafia bezahlt, oder? Sie werden sich noch umgucken, wenn in Deutschland die Lichter plötzlich…“ „Was passiert, wenn dieser Trend anhält?“ „Keine Ahnung. Mal sehen, was die Ausschüsse sagen. Ohne die Fraktion werden wir auch nichts entscheiden. Aber es ist, und das sollten wir als das entscheidende Ergebnis festhalten, dass wir eine gemeinsame Lösung, der auch über die Parteigrenzen hinweg, die unsere Bürgerinnen und Bürger in einer, und ich sage das hier ganz bewusst als eine der von…“ „Also was jetzt!?“ „Fusion.“





Die Antwort

30 05 2011

Der Alte rührte sich nicht. Er war. Wie ein Fels, so saß er reglos auf dem weißen Podest inmitten des weißen Saales. Kaum eine Falte seines weißen Gewandes rührte sich, während er dort thronte, die Augen verschlossen, kaum merklich atmend, in tief gelöster Ruhe. Es schien, als sei er gar nicht von dieser Welt. „Schweigen Sie“, flüsterte Chalumier, „wer weiß, worauf er sich konzentriert.“

Wir gingen auf Zehenspitzen hinaus. In den Wartezimmerchen rumorte es, Manager, Minister und andere Klienten warteten darauf, vorgelassen zu werden. Im späten Vormittagslicht färbte sich die weiße Umgebung – Wände und Vorhänge, Teppiche und Türen – leicht blau ein, wie dünne Milch in einem Glas. Eine aufgeregte Stimme polterte dazwischen, tobend vor Jähzorn; man konnte die Angst dahinter spüren. Der Direktor runzelte die Stirn. „Dabei wissen sie ganz genau, dass ich in meinem Haus keine Telefonate dulde. Er wird mir das Institut nicht mehr betreten, diesmal ist Schluss damit. Alles lasse ich mir nicht bieten. Nicht einmal von ihm.“ „Es sind hochgestellte Persönlichkeiten“, gab ich zu Bedenken. „Wer Entscheidungen trifft, muss sie in aller Regel schnell treffen – wo immer er sich gerade befindet.“ „Genau das ist ja Teil des Problems“, erwiderte Chalumier verärgert, „das ist einer Glaubensgrundsätze in ihrer Heilslehre, die keine ist. Und sie sind schließlich hier, um sich die Augen öffnen zu lassen.“

„Das ist doch – “ Er hielt mich am Arm zurück. Natürlich hätte ich ihn an der Stimme erkennen können, doch wer hätte schon damit gerechnet. „Er ist regelmäßig hier“, raunte Chalumier. „Nehmen Sie das Knie da weg, man kann Sie von hier aus sehen!“ Der Gast aber schien überhaupt keine Notiz zu nehmen von seiner Umwelt. Wie aufgezogen lief er hin und her, brüllte in sein Telefon und fuchtelte mit der Hand herum. „Ein schwerer Fall“, bestätigte Chalumier. „Ein außergewöhnlich schwerer Fall, er ist nicht einmal hier in der Lage, sich wie ein erwachsener Mensch zu benehmen.“ Ich blickte auf den Staatsmann, wie er wüst und herrisch den Untergebenen anbrüllte. „Weil er sein Personal nicht einmal so weit im Griff hat, dass sie hinter seinem Rücken Dinge tun, derenthalben er sich so in Harnisch bringen lässt?“ Er schüttelte den Kopf. „Weil man hier überhaupt keinen Empfang hat.“

Vorsichtig tastete Chalumier sich die letzten Stufen hinauf, bevor sich er mit unterdrücktem Keuchen an die Wand lehnte. „Wir leben in einer schrecklich sinnentleerten Gesellschaft. Und das Schlimme ist: wir leben alleine darin, wie in den Käfigen eines vollkommen aseptischen Labors, wie Ratten, die in einem imaginären Selbstversuch ihr Verhalten für ein bisschen Futter anpassen, als gäbe das dem Ganzen irgendeinen Sinn.“ „Dagegen sollte Entspannung helfen“, antwortete ich trocken, „bei der Intelligenz der meisten Leute tendiere ich allerdings eher zu Schnaps.“ „Das ist es nicht“, wehrte er ab. „Es ist der Sinn. Der Sinn des Lebens oder wenigstens das, was Sie dafür halten, wenn Sie es zufällig finden.“ „Was eine Suche voraussetzen würde.“ Ich blinzelte aus dem Fenster. Die helle Mittagssonne hatte sich wieder durch die Wolken gekämpft und spiegelte sich vielfach in den Glas- und Stahlfassaden der Hauptstadt. Keiner hätte hier den weißen Raum mit dem kahl geschorenen Mann auf seinem weißen Thron erwartet. Aber auch niemanden, der ihn regelmäßig konsultieren würde.

„Den Sinn werden Sie nicht finden, wenn Sie ihn suchen.“ Chalumier hatte ein grotesk großes, altmodisches Stofftaschentuch hervorgezogen, das er nun umständlich entfaltete, um sich den Schweiß auf der Stirn abzutupfen. „Und die Erleuchtung schon gar nicht. Sie verbirgt sich da, wo Sie sie nie erwarten würden. Was Sie bis dahin treiben, ist bestenfalls Betäubung – Betäubung mit Mitteln, die Ihnen die Gesellschaft bereitwillig zur Verfügung stellt. Extremsport, Kunstsammeln, Mord aus Langeweile. Ihr ganzes Leben besteht aus billigen Surrogaten, bis sich der Deckel über Ihnen schließt, weil Sie nicht genau das gefunden haben, was Sie suchten. Wenn Sie einigermaßen perfektionistisch veranlagt sid, werden Sie vermutlich sogar aus der Suche selbst einen Fetisch basteln und fröhlich in die Klapsmühle wandern, weil Sie von der Welt da draußen nichts mehr mitbekommen, erst Recht nicht die Korrekturen, die man Ihnen schenkt. In jedem Scheitern und in jedem Stolpern steckt auch eine Chance – aber wer darf sich heute schon ein Scheitern leisten, Zweifel, oder die Einsicht, sein halbes Leben lang etwas falsch gemacht zu haben?“

Durch das Oberlicht sah man, wie der Klient in den weißen Raum eintrat. „Jetzt werden Sie sehen. Bisher hatte er nur die üblichen Therapiesitzungen, die Sie an jeder Straßenecke bekommen. Heute wird er den Meister treffen.“ „Sie bieten eine Art Instant-Erleuchtung an?“ Ich runzelte die Stirn, doch Chalumier rührte sich kaum. „Er wird eine Antwort bekommen. Eine Antwort auf alle Fragen, wie er sich sein Leben bisher zurechtgelegt hat.“ „Sie ersetzen seine Heilslehre durch Ihre eigene? Dann liefern Sie hier in der Tat nichts anderes als ein Erweckungserlebnis.“ Jetzt lächelte er doch. „Ja, das ist richtig. Ein Erweckungserlebnis, ganz recht. Eins, das sie nicht gesucht haben, wenn sie hierher kommen. Das ihr Dasein erklärt, abseits von den üblichen Modellen – Frieden, Freundlichkeit, Bescheidenheit, Liebe, Selbstlosigkeit, nennen Sie es, wie Sie wollen, es ist doch immer dasselbe. Diese Antworten berühren Sie nicht.“ Inzwischen hatte der Mann begonnen, den Alten auf seinem Podest zu umrunden. Er redete auf ihn ein, lauter und immer lauter. Noch immer regte sich nichts; massig und schweigsam hockte er auf dem Podium, während sich der Novize ereiferte. Er stieß sich selbst mit dem Zeigefinger ein ums andere Mal auf die Brust, er breitete die Arme aus, er beugte sich weit zurück, und noch immer saß der Alte mit geschlossenen Augen, sein weißes Gewand warf nur wenig Schatten inmitten der lichten Weißheit. Ich ahnte mehr, als dass ich verstanden hätte, was dort unten gebrüllt wurde. Schon streckte er die Hand aus und wollte nach den Falten des Umhangs greifen, da schlug der Alte zu, ein einziges Mal mit der geballten Faust, und es klang, als bräche in dem dumpf-metallischen Klang etwas entzwei, als er ihn ins Gesicht traf, so dass der Getroffene unvermittelt fortgeschleudert wurde und zu Boden fiel. Der Alte aber sank zurück in seine Bewegungslosigkeit.





Sauregurkenzeit

29 05 2011

Ein Geschenk des Himmels – Killerkeime! Es versterben täglich dreimal so viele Patienten an normalen Infektionen mit Escherichia coli, wie bei dem eingeschleppten Bazillus im Jahr. Aber Hauptsache, wir haben etwas gegen diese faulen Spanier, und mehr muss man aus diesem Land derzeit gar nicht hören. Wobei der Begriff Sauregurkenzeit durchaus zutrifft, es geht um Zores und Joker. Krieg und wirtschaftlichen Niedergang. Mit deutscher Beteiligung. Alles andere erklären wie immer die Suchmaschinentreffer der vergangenen 14 Tage.

  • storch basteln wc rolle: Ein Eckchen rausziehen, fertig. Farbige Fassung wird meist als visuelles Überangebot kritisiert.
  • fruchtzucht: Fangen Sie mit einer Kirsche pro Jahr an und steigern Sie sich.
  • sauerland mit mittelalterlichen foltergeräten: Mir würde es schon reichen, ihn ohne Pensionsansprüche an die frische Luft zu setzen.
  • umrandung für tatoofoto: Zaubern Sie mit dem Bürolocher ein paar aparte Piercings.
  • der mensch ist ein gewohnheitstie, dem man menschenbild ddr: Sie scheinen die Kanzlerin endlich verstanden zu haben.
  • prinzregententorte promille: Es gibt auch Gründe, sie nüchtern zu essen.
  • kommunikationsmittel für luftröhrenschnitt: Steintafeln. Die halten fast alles aus.
  • schreifritz husten: Hier hilft Riegelotto.
  • sensetief paranoid: Äußert sich meist in der Furcht, plötzlich eins ins Knie zu kriegen.
  • nacktsegeln berichte: Mast- und Schotbruch.
  • was bedeutet fremdleuchtend: Dass in Ihrer Blitzbirne schon Feierabend ist.
  • steuerhinterziehung dönerproduktion: Beides eine lukrative, aber unappetitliche Beschäftigung in der rechtlichen Grauzone.
  • schweißtisch bauanleitung: Vergessen Sie nicht die Deo-Halterung.
  • barthagame keucht ständig: Das liegt am h-Wuchs.
  • längsschnitt innenohr: Und das Messer bitte hinterher gut abwischen.
  • bastelanleitung ritter: Nehmen Sie doch gleich einen aus der Dose.
  • klapperstorch in wesel deko: In diesem Landstrich machen doch Männer sonst immer alles selbst?
  • epilepsie nacksen hals: Haben Sie sich etwas verknackt?
  • wie dachte thomas malthus über den sozialstaat: Es reicht für den FDP-Ehrenvorsitz.
  • urinauffangbehälter für hund: Gibt es da inzwischen auch schon einen Recyclingmarkt oder sind Sie einfach nur geizig?
  • grüne bohnen public domain: Die Zukunft gehört dem Patentgemüse.
  • gicht hähnchenherzen: Verzehren Sie keine Innereien von Tieren, die unter Herzkranzgefäßerweiterung gelitten haben.
  • essigessenz zyankali spiegel: Steigern Sie die Dosis bitte immer nur für eine Substanz. Die Messfehler könnten sonst alles stören.
  • gelsenkirchener barock tischbein: Wurden in dieser Epoche auffällig oft an der Unterseite montiert.
  • bachblüten vor gebrauch schütteln: Statt Gebrauch schütteln bewirkt dasselbe.
  • „konzertsaal“ fdp: Bald kriegen Sie alle hauptamtlichen Mitglieder in eine Telefonzelle.
  • sind kupferarmbänder giftig: Langsam essen, kleine Stücke.
  • „zukunft als kleinunternehmer“: Berlusconi übt schon seit Jahren.
  • kontaktekzem brille: Wenn man mehrere Tage lang drauf sitzt, kann das schon mal passieren.
  • seefahrt statt supermarkt: Samstags sicher die gesündere Alternative.
  • bill kaulitz genaues geburtszeit: Noch mal: der Weltuntergang findet nicht statt.
  • kreon einnahme bei offenen wunden im magen: Drama, Baby!
  • dosen weisswurst survival kit: Wenn Sie das Zeug runterkriegen, überleben Sie den Dschungel auch mit Bordmitteln.
  • vierfach kirschentsteiner: Nicht zu empfehlen, es passen nur Vierfachkirschen rein.
  • ente mit heiligenschein: Meist handelt es sich um Senta Claus.
  • wofür taktische vorderkappe: Wegen der strategischen Hinterschraube.
  • joschka fischer armbanduhr: Merkel weiß auch so, dass ihre Zeit abgelaufen ist.
  • wiviel promille darfm man beim rolla fahrn haben: Ihnen würde ich mindestens zwo empfehlen.
  • straftheorien und osama bin laden: Schleppen Sie mir nicht den Fleischhauer rein, den Dreck kriege ich nie wieder aus dem Teppich.
  • schenkkreis antroposofie: Sagen Sie Sofie, Sie wünschen sich einen Duden.
  • bolzenschussgerät schluckreflex: Ist mit dem Apparat schnell zu kurieren.
  • film wünsche kirschen schuhe schwarz weiß: Bei der Handlung vermutlich irgendwas von Lars von Trier.
  • haarentfärbung+gesicht+preise: Sie kriegen garantiert Rabatt.
  • kinderschnitte für umsonst: Milchschnitte finde ich noch schlimmer.
  • vergiftung der katze mit drano powergel: Und Ihre Springmäuse knabbern immer das Dynamit weg.
  • schimmel an sperrholzschrank: Bewahren Sie Ihre Pferdebilder darin auf?
  • chlorgasmasken: Die aus Gummi finde ich effektiver.
  • polizeidienst mit hausstauballergie: Dafür haben wir doch die schmucken Wasserwerfer.
  • aufbewahrung für globuli gläschen: Schmeißen Sie den Krempel zu den Ohrkerzen in den Schutt.
  • aus gips ein satzspiegel erstellen suche anleitung: Sie drucken Ihre Zeitung auf Plastilin?
  • hartz 4 kleinwagenhaltung: Vorsichtig gießen, sonst wird es ein SUV.
  • erdachse gekippt: Von ausländischen Terroristen.
  • abtreibung ab 24 woche, hirnabsaugung: Sie haben mit dem Hirn angefangen, richtig?
  • nachbarschaftsrecht niedersachsen brennesseln: Setzen Sie sich ruhig in die Nesseln, wenn es die eigenen sind.
  • woraus besteht e10: Aus noch mehr Heißluft.
  • ischias witzbild: Ist aber unten etwas gezerrt.
  • pret a porter definition: Sieht ab Werk scheiße aus.
  • selbstgemachte salzhalter für pferde: Und die Zitrone klemmen Sie unter den Sattel?
  • golfbälle bibelsprüche: „Aber etliche, die auch mitgingen, wollten sich das Loch merken und zeichnen, sie konnten’s aber nicht finden.“ (2Makk 2,6)
  • wenn man eine kniebandasche bekommt hat das was mit der bandscheibe zutun: Nur, wenn Sie sich das Knie in den Rücken gerammt haben.




In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (XLIII)

28 05 2011

Frau Grgić, sie stöhnt in Drniš:
„Wie gern briet ich mir einen Fisch!
Die Ware ist tranig,
vor diesem Fisch warn ich –
das Zeug kommt mir nicht auf den Tisch!“

Rusmanis erschien in Subate
zur Taufe, denn er war der Pate.
Ihn störte eins heftig:
der Täufling schrie kräftig.
So zog man die Amme zu Rate.

Der Josi bestellt sich in Vils
im Gasthaus zum Schnitzel ein Pils.
Sein Arzt tat betonen,
die Leber zu schonen.
„Egal“, sagt er trotzig, „ich will’s.“

Man sagte, den István aus Győr
verlasse alsbald das Gehör.
Er lauschte den Toren,
denn in seinen Ohren
saß unsichtbar das Zubehör.

Herr Önsöz, der baute in Van
aus Fassdauben sich einen Kahn,
um darin zu rudern.
Doch musste er schludern,
das Holz riss ihm auf, Span für Span.

Das Vreneli presste in Elgg
ein Kleeblatt. Zuletzt war es welk.
Es war auch kein schönes,
doch nagelt sie jenes
zum anderen Klee ans Gebälk.

Der Uhrmacher Černík in Prag
verlässt seine Werkstatt am Tag
zehnmal (und zwar stündlich)
und schließt ab (sehr gründlich).
Dann hallt’s drinnen vor Glockenschlag.





Gernulf Olzheimer kommentiert (CVI): Wirtschaftswissenschaftler

27 05 2011
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Wenig Tröstlicheres gibt es als die Tatsache, dass alles einen Sinn hat, der sich uns nur nicht unbedingt sofort erschließen muss. Die Evolution bringt unaufhaltsam bizarres Getier hervor, die Seefledermaus schlurcht in vielerlei Art platt und ungestalt über den Meeresboden, während der Hornissen-Glasflügler, obzwar nur ein Papillon, sich mit Aussehen und Verhalten einer Faltenwespe die gefiederten Freunde vom Leib hält. Sogar die Tatsache, dass fünf Milliarden mal mehr Photonen als Materie den interstellaren Raum anfüllen – es gibt anscheinend zu viel Licht, dem unleugbar eine Menge Zeitgenossen ihren gewaltigen Schatten verdanken – kann man mit Gelassenheit begegnen. Alles, was ist, lässt sich in seinem Sein hinreichend vernünftig begründen. Vorausgesetzt, dass man von Wirtschaftswissenschaftlern absieht.

Wirtschaftswissenschaftler – mit dem Intellekt von Fischfutter gesegnete Dauerschwafler, die das Schnittbrot und die Erdkrümmung erfunden haben, mit ad hoc hervorgekotzten Theorien alles erklären, was sie nicht verstehen, und ihren Ideologien nach Belieben huldigen, sie bei plötzlichem Wechsel der Windrichtung austauschen und ansonsten nie an der Misere Schuld sind, die sie angerichtet haben. Man erkennt sie am nie versiegenden Quell unhaltbarer Ausflüchte, wenn sie ihr rudimentäres Halbwissen in die Gegend quaken, Mietmäuler, die je nach Straßenseite, Sonnenstand oder Kassenlage für und gegen Konjunkturprogramme, pro und contra Hype-Zyklus, mit oder ohne Klassenmodell jeden noch so unsinnigen Warmluftstau nachlallen, den man ihnen für bunte Scheinchen in die leere Rübe gerülpst hat. Dass es Berufsirre sind, ist bekannt und nicht das Problem; das Problem ist, dass man ihnen trotzdem und überhaupt Beachtung schenkt.

Wer den modernen Nachfahren der Wegelagerer mit der Glaskugel im Anschlag lauscht, begibt sich in die Überversorgung mit Verbalschmalz. Es geht, und das ist der Sinn der Wirtschaft, für die meisten handelnden Subjekte um die Wurst, allein davon fehlt den gescheiterten Esoterikern auch der geringste Überblick. Wie ein Forstwissenschaftler, der punktförmige Bäume im Vakuum fällt, um den Grenzwert für ideale Tische zu berechnen, so popelt der Ökonomops aus Markt- und Börsengeschrei seine Vorstellung, wie kostenlose Arbeitskräfte in elf Werktagen zu je dreißig Stunden in einer Woche das produzieren, was von denen nicht gekauft wird, die das Zeug herstellen lassen, so dass der Staat keine Einnahmen hat und zum Dank die Steuern senken kann. Wie weiland sich die Fürsten Sterndeuter hielten, um nicht der Wahrheit ins Auge zu blicken, wie sie sich Alchimisten an die Höfe lockten, die mit fantastischen Geheimlehren den Stein der Weisen zu erfinden versprachen und auf dem Weg zu immensem Reichtum die größten Vermögen der Bescheuerten teils sich selbst unter den Nagel rissen, teils in Rauch aufgehen ließen, so halten sich die modernen Entscheider, Banken und Großkonzerne, ähnlich wunderliche Fauna und dekorieren das flachste Geblök mit dem Nobelpreis.

Besonders angenehm scheint der Typus des profunden Kenners der Materie, wie er etwa als Journalist den Massen das Geschehen zu deuten versucht, wenn er nicht gleich in entsprechende Schlüsselressorts der Politik abwandert – ein Haufe lächerlicher Pausenclowns, bar jeder Sachkenntnis, wie es sich verrät in ihrer infantilen Deutung der funktionalen Zusammenhänge und der Tragweite ihres Zusammenspiels. Wenn gar nichts mehr fruchtet, schließen sich die geistig nicht gesegneten Günstlinge der Mehrheit ihrer Schäfchen an und blöken nach statt vor. Meist haben die Laienpäpste nicht einmal bemerkt, wie aus dem Finanzmarkt, einst noch Laufbursche der Realwirtschaft, ein Tummelplatz für zwielichtiges Gesindel wurde, das man mit der Flinte aus jedem anständigen Kasino prügeln würde, und war es zu spät, so klebten sie selbst schon auf der Gehaltsliste der parasitären Parvenüs. Seither reden sie uns die Konzentration großer Mischkonzerne ein, deren Synergien enorm Kosten sparen, treiben uns zu Outsourcing und Kleinstfirmengruppen, um Kosten zu sparen, und bekneten uns, bis wir die Splitterunternehmen zur Kostenersparnis zu globalen Superkompanien zusammenführen – spätestens bei der letzten Fusion rauscht ein Großteil der Betriebe in den Orkus, aber immerhin haben ein paar Kollateralmaden dabei ihren Schnitt gemacht.

Was Wissenschaft nämlich daran ausmacht, die Ordnung und Deutung des Wirklichen auf der Basis empirisch erworbener Erkenntnis, findet sich in der Ökonomie längst nicht mehr; jeder Wurstverkäufer gründet seine Teilkirche, pustet Glaubenssätze in die Welt und erklärt seine Rechenfehler für allein selig machend, während er die Flugversuche aller anderen für zum Scheitern verurteilt erklärt. Im Zweifel leiert der Schnösel das kleine Einmaleins im feierlichen Singsang spiritueller Erleuchtung herunter und behauptet, just die Weltformel zur Beglückung des Kapitals gefunden zu haben – sollte das Milchmädchen sich verhauen haben, lag halt die Wirtschaft daneben. Aber wer würde Physikern glauben, die noch Sekunden vor der Kernschmelze fröhlich in die Gegend posaunten, das sei erstens technisch unmöglich und zweitens nicht vorgesehen in einem Weltmodell, das statt der starken Wechselwirkung nur kleine Männerchen mit Hadronen in der Hosentasche kennen würde?

Wirtschaftswissenschaft ist die säkulare Antwort auf religiösen Fundamentalismus – bei näherem Hinsehen merkt man, dass man es mit geistig minderbemitteltem Personal zu tun hat, und kann diejenigen aus dem Freundeskreis entfernen, die den Sums unreflektiert nachsabbern. Besser, man gibt sich stattdessen gleich mit Esoterikern ab; da weiß man zwar auch, dass es Knalltüten sind, aber die meisten entpuppen sich als harmlose Trottel. Was ja heutzutage schon Lobes genug ist.





Frontalangriffsniederlage

26 05 2011

Schlörmer war außerordentlich guter Dinge. Er rieb sich die Hände vor lauter Freude. „Denen haben wir es aber gezeigt“, kicherte er. „Sauber abgewatscht haben wir die!“ Gar nicht mehr still sitzen konnte der Mann vor unbändigem Entzücken, wie er auf seinem Stuhl hin und her wackelte. „Die sind geliefert, die sind so gut wie am Ende. Gucken Sie sich das an – diese Grünen, die pfeifen schon auf dem letzten Loch!“ Ich räusperte mich. Möglich, dass mir etwas entgangen war, nur wunderte mich sein Benehmen, zumal für einen Christdemokraten.

Der Parteifunktionär war wirklich aufgekratzt. „Das gibt richtig Rückenwind, sage ich Ihnen! Wenn wir jetzt so weitermachen, dann sind die Grünen in ein paar Jahren Geschichte. Und dann wird es nichts mehr geben als die CDU in der Mitte der Gesellschaft.“ Schlörmer spielte versonnen mit seinem Kugelschreiber. Ich blickte konsterniert auf die Tischplatte, aber das schien ihn gar nicht zu irritieren. „Ich weiß, was Sie denken.“ Er gluckste schier vor Freude. „Sie meinen jetzt bestimmt, die Union übernimmt sich total. Viel zu alt, viel zu beliebig, völlig weltfremd, kein Profil mehr – ganz genau so. Aber das ist ja der Trick!“ Seine Augen blickten wirr. Schlörmer zitterte vor Erregung. „Eben das ist doch die Strategie – wir werden die Grünen damit in die Falle locken!“

„Schlörmer“, begann ich vorsichtig, „Sie sind sich im Klaren darüber, was Sie da gerade sagen?“ Eifrig nickte er. „Durchaus, wir haben die Situation völlig im Griff und werden… Sie brauchen gar nicht so hämisch zu lachen!“ In der Tat hatte ich mir ein ironisches Lächeln nicht verkneifen können. „Sie wollen mir weismachen, dass Sie dieses ausgesprochen antidemokratische Rudern um den Machterhalt eine kontrollierte Handlung nennen? Dieser antimodernistische Schreihalshaufen, der noch nicht gemerkt hat, dass man in den Städten das Licht bis nach Mitternacht brennen lässt, weil es inzwischen keine Nachtwächter mehr gibt? Diese nachgerade lebensfremden Theoretisierer, denen virtueller Terror aus dem Hirn rieselt, wenn sie sich versehentlich den Schädel an der Wirklichkeit stoßen?“ Schlörmer strahlte geradezu. „Ich wusste es, Sie würden uns wirklich, wirklich verstehen! Dass wir diese Großstadtpolitik für die Metropolen in Deutschland fahren, dass wir eine behutsame Modernisierung nicht grundsätzlich ablehnen, aber bei der vorsichtigen Befürwortung auch nicht so weit gehen, dass wir uns vorbehaltlos zu dem bekennen, was wir vielleicht nicht als…“ „Schon gut“, wehrte ich ab. „Ihr Kohlklotz ist jetzt so etwas Ähnliches wie eine Frau und darf modern tun. Aber Ihre Regierung geht gezielt gegen die Schwächsten der Gesellschaft vor und verkauft den Mist auch noch als sozial und leistungsorientiert.“ Er hüpfte vor Vergnügen. „Ist das nicht wundervoll? Das hat doch wirklich Zukunft – schauen Sie mal, wenn wir jetzt auch noch die Steuer für die Atombranche verhindern könnten, wäre das nicht ein epochaler Erfolg? Alles, was wir vor dem Regierungsantritt auch schon hatten, aber auf einmal viel langsamer, unsicherer, vor allem: erheblich teurer, unter Gesichtsverlust der Politik und so, dass wir den Wählern die Peitsche übergezogen und zum Dank ihr Zuckerbrot an die Energielobbyisten verschoben haben? Ist das nicht ein wirklich, wirklich großer Sieg für uns? Sagen Sie selbst!“

„Lieber Freund“, versuchte ich es noch einmal, und ich bemerkte schon, wie er abwesend vor sich hin murmelte, „das ist doch kein Betriebsunfall – Ihr Laden macht seit Jahren eine klar gegen die Interessen des Volks gerichtete Politik. Sie treten den Stammwählern vors Knie und vergraulen alle, die nach Ihrer Definition eigentlich zu Ihren Anhängern gehören sollten. Sie sind dreist, rücksichtslos und ohne jede erkennbare eigene Position. Es ist eine Schande, konservativ zu sein.“ Er faltete die Hände. „Natürlich ist das alles nach Plan. Diese Hungerlöhne, dieser Abbau, das Chaos in der Energieversorgung – meinen Sie, das hätte jemand so gut hingekriegt wie die Union?“ Ich schüttelte den Kopf. „Eben“, gab Schlörmer mit tiefer Befriedigung zurück. „Wir geben uns nicht mit Mindestlohn ab, nicht mit Behinderten oder der Verfassung, wir müssen den Steuerhinterziehern nicht auf die Finger schauen, wir wollen nur die lückenlose Überwachung ohne Anlass und ohne wirklich sinnvolle Verwertungsmöglichkeit. Und das wird unser Sieg sein, wenn wir irgendwann gegen die Grünen abtreten müssen – zweifeln Sie etwa daran?“ Ich schüttelte abermals den Kopf, sehr viel heftiger als zuvor. „Dann werden sich diese Ökostalinisten in ihren eigenen Versprechen verstricken. Überlegen Sie mal, wenn die alle Atomkraftwerke abschalten, was bleibt denen denn dann noch?“ „Sozialpolitik? Ernährung? Land- und sonstige Wirtschaft?“ „Sie werden die Dialektik verstehen“, beschwichtigte Schlörmer. „Es wird natürlich nicht gut gehen, aber genau das ist unsere Chance. Unsere einzige, da haben Sie übrigens Recht – diese Kanzlerin könnte auch unser Untergang sein, aber das ist jetzt noch nicht genau abzusehen, Kauder und Bosbach haben verboten, es genau herauszufinden.“ Er lächelte entrückt. „Stellen Sie sich vor, eine andere Partei müsste mit diesem Chaos, das wir hinterlassen, länger als vier Jahre regieren. Das wäre absurd! Und Sie wissen genau, keiner würde es den Grünen abnehmen, wenn sie unsere Hinterlassenschaften als zu schwere Hypothek bezeichneten.“ Seine Augen begannen bösartig zu funkeln. „Natürlich werden wir gegen sie kämpfen, auch wenn wir wissen, dass wir gegen sie nichts auszurichten haben und zum Scheitern verurteilt sind.“ „Also eine kalkulierte Niederlage nach dem Frontalangriff“, konstatierte ich trocken. „Genau“, jubelte Schlörmer. „So machen wir das. Und dann werden wir auch weiter ohne Programm regieren, weil es die Leute so gewohnt sein werden aus der guten, alten Zeit.“ Ich sah ihn skeptisch an. „Das wird ein Spaß“, juchzte er, „wir müssen nur noch warten, bis Merkel unter der Erde ist – und der Nachwuchs so halbwegs erwachsen und reif genug, um die Partei wieder aufzubauen.“





Sinkfluch

25 05 2011

„Und das ist jetzt alles?“ „Wie, alles?“ „Ist das jetzt alles? Mehr fällt Ihnen nicht ein? Nur das bisschen Heißluft? Ansonsten ist Ende der Fahnenstange?“ „Aber ich bitte Sie – die Liberalen sind noch nie um eine Antwort verlegen gewesen.“ „Das Problem sehe ich auch.“ „Und wir haben auch schon eine vollkommen neue Perspektive für eine freiheitliche Politik, die den Interessen der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger, die sich als freie Menschen in einer freiheitlichen Demokratie, in der ein Markt für ihre…“ „Also Steuersenkungen.“

„Wir als Liberale, und ich sage das jetzt auch ausdrücklich für uns als Freidemokraten, sind doch auch aufgefordert, uns über alltägliche Probleme der freiheitlich gesonnenen Menschen…“ „Also Steuersenkungen?“ „Hören Sie mir doch erstmal zu. Es geht schließlich um die Zukunft, um die ich, und ich sage das ausdrücklich als Liberaler, dessen…“ „Also Steuersenkungen. Wenn Sie als FDP schon mal etwas von Zukunft erzählen, dann geht’s doch sowieso nur um Ihre eigene.“ „Nein, das sehen Sie ganz falsch. Wir müssen uns jetzt als Liberale…“ „Sie müssten. Aber Sie können nicht.“ „Natürlich ist es im Augenblick sehr schwierig. Aber das liegt ausschließlich an den Staatsfinanzen, nicht an unseren Anstrengungen, als Teil dieser überaus erfolgreichen bürgerlichen Regierung…“ „Erfolg? habe ich das verpasst?“ „Naja, wir haben nicht geliefert, wir haben das aber auch so nicht genug kommuniziert. Das liegt nur an den Medien, aber als FDP sage ich Ihnen…“ „Vielleicht liegt es ja daran, dass Sie gar kein Geld haben.“ „Das ist doch nur ein Problem mit dem Bundeshaushalt. Wir sind doch die FDP.“

„Aber mal im Ernst, wollen Sie nicht bis zur nächsten Bundestagswahl mal langsam von diesem Image der Einthemenpartei weg?“ „Wir sind doch keine Einthemenpartei – doch nicht wir als FDP! Schließlich haben wir jetzt sogar den Liberalismus für uns entdeckt. Und ich denke, ich als Liberaler kann Ihnen sagen, dass wir als FDP hier eine ganz neue Chance sehen, uns breiter aufzustellen und neue Inhalte für unsere Wähler zu erschließen.“ „Als da wären?“ „Man müsste sich beispielsweise einmal Gedanken machen über die Höhe der Steuerbelastung für Leistungsträger.“ „Also doch wieder nur…“ „Immerhin haben wir diese neue Perspektive für eine liberale Anschauung vorher nicht berücksichtigt.“ „Sie haben doch die ganze Zeit von nichts anderem gesprochen als von Steuersenkungen?“ „Ja, aber nicht unter dem Gesichtspunkt einer liberalen Partei, und das sage ich hier ganz bewusst als FDP, die zusätzlich zu den Programmpunkte, die sie erfolgreich aus ihrem enorm erfolgreichen Wahlkampf auch in den Koalitionsvertrag hat übernehmen können, noch ein weiteres Thema entdeckt hat, das die Menschen in diesem Land wirklich sehr bewegt.“ „Das hört sich fast an, als sei Ihr liberaler Laden plötzlich zu einer Kümmererpartei mutiert.“ „So könnte man das sehen. Wir wollen, dass sich die Menschen in diesem Land in ihrem individuellen Alltag Sorgen machen können wegen uns als FDP.“

„Was soll das eigentlich werden? Auf der Partei lastet ein Sinkfluch.“ „Da täuschen Sie sich. Wir haben als FDP eine ganz neue Herangehensweise gefunden.“ „An die liberale Politik?“ „An die Konsolidierung des Bundeshaushalts. Wir müssen da noch viel flexibler werden.“ „Zum Beispiel?“ „Wir haben uns extra bis in diese Legislaturperiode Zeit gelassen.“ „Könnte das nicht auch damit zusammenhängen, dass Sie in der letzten noch gar nicht in der Regierung waren?“ „Keinesfalls, wir haben ja unsere Vorgehensweise – rhetorisch zumindest, und mehr brauchten wir als FDP ja gar nicht – auch nicht viel verändert. Wir haben ganz einfach eine neue Lage abgewartet. Jetzt haben wir den richtigen Partner im Finanzministerium.“ „Und was ändert das?“ „Wenn sich, rein zufällig natürlich, noch irgendwelche Spielräume in der Haushaltsführung auftun sollten, dann könnte man doch über eine Steuersenkung reden.“ „Was hat das mit Schäuble zu tun?“ „Denken Sie nur an die Briefumschläge in seiner Schreibtischschublade. Irgendwelche Spielräume sind seine Spezialität.“

„Trotzdem, Sie werden sich so keine Freunde machen. Wenn Sie die Steuern schon nicht senken, dann machen Sie sie wenigstens einfacher und gerechter.“ „Aber das geht doch nicht – die Leistungsträger können vor lauter Steuerlast schon gar nicht mehr in Deutschland bleiben.“ „Und wenn Sie jetzt für eine Vereinfachung sorgen?“ „Die wirklichen Leistungsträger haben gar nichts davon, die zahlen doch in Deutschland sowieso keine Steuern. Also können wir uns das als FDP auch gleich schenken.“ „Damit Sie hinterher hören, dass Sie einfach nicht geliefert haben.“ „Was wollen Sie eigentlich? Selbstverständlich haben wir geliefert. Fragen Sie mal die Bänker und die Hoteliers.“

„Außerdem haben Sie als Liberale ja schließlich schon eine ganz großartige Gesundheitsreform hingelegt.“ „Das waren wir nicht. Das war noch unter Westerwelle. Das war alles früher. Gilt nicht mehr.“ „Aber der Typ, der das verbockt hat, ist jetzt Parteivorsitzender?“ „Damals konnte er eben sein Talent noch nicht so entfalten, denn da war er ja noch nicht Parteivorsitzender.“ „Und jetzt ist er Vorsitzender und erfindet die Konjunktur neu?“ „Wieso die Konjunktur?“ „Vorher haben Sie als FDP bei jeder sich bietenden Gelegenheit betont, dass ohne Steuersenkungen die deutsche Wirtschaft zum Scheitern verurteilt sei. Jetzt haben wir unter dieser riesigen Steuerlast und trotz der drückenden Sozialabgaben plötzlich ein Wirtschaftswachstum, wie wir es seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt haben. Wozu also brauchen wir Steuersenkungen?“ „Man sollte doch erst einmal den Haushalt konsolidieren, meinen Sie nicht auch? Wir als FDP…“ „Bitte? Jetzt plötzlich wollen Sie den Haushalt – welche Finanzen denn nun genau?“ „Na, die der FDP.“





Morgen-Grauen

24 05 2011

„… eine Kostenexplosion bevorstehe, wie die Wirtschaftswissenschaftler anhand vorliegender Daten errechnen. So steige allein bis 2230 der Bananenpreis im deutschen Einzelhandel auf…“

„… ließe sich Pflege nur noch dann finanzieren, wenn die Sätze bis 2013 so angehoben würden, dass sich Pflege dann nur finanzieren ließe, dass die Sätze bis 2015 so angehoben würden, dass die…“

„… da eine zu erwartende Schwächung der Wirtschaft vor allem durch die unangemessene Stärkung anderer EU-Länder zustande käme, was sich voraussichtlich bis 2036 verheimlichen lasse, dann aber auf dem CDU-Parteitag eine…“

„… steht Deutschland unmittelbar vor dem endgültigen Untergang, wenn in einer drohenden Rezession nicht äußerste Lohnzurückhaltung…“

„… müssten für halbjährlich sich erneuernde Euro-Rettungsschirme auch die Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenkassen angehoben werden, damit sich nach einer Abschwächung das heutige Niveau ungefähr 2045 wieder…“

„… zeichne sich ein eindeutiger Trend ab. Zwar sei dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung innerhalb der letzten Jahrzehnte noch keine einzige zutreffende Prognose für das jeweils kommende Quartal gelungen, man habe aber durchaus konkrete Vorstellungen, wie sich die Rentenentwicklung der künftigen Jahrhunderte…“

„… bis spätestens 2012 ein Zusammenbruch der staatlichen Ordnung durch Falschparker, Atheisten und Ausländer zu erwarten sei, dem nur durch den Einsatz der Bundeswehr im Inneren noch…“

„… da von der Leyen an den Ausgaben für Behinderte bis 2030 soviel sparen könne, dass es hinterher keine Behinderten mehr…“

„… sich Pflege dann nur noch finanzieren ließe, wenn die Sätze bis 2015 so angehoben würden, dass sich Pflege dann nur noch finanzieren ließe, dass die Sätze bis 2025 so angehoben…“

„… argumentierte Rösler, der FDP gehe nicht mit jeder Wahl, sondern nur turnusmäßig alle vier Jahre – der Urnengang in Bremen habe ja zuletzt 2007 stattgefunden und nicht auf dem jüngsten Parteitag der Liberalen – gut ein Viertel der Stimmen verloren, so dass bei einem anhaltenden Trend mit der absoluten Mehrheit bis 2089…“

„… drohten den Energiekonzernen durch die Erschöpfung der Uranvorkommen ab 2175 enorme Verluste, die die Bundeskanzlerin durch schnelle, unbürokratische Zahlungen zu dämpfen verspreche. Ob ihr nicht klar ist, dass es sich dabei um ein Mehrfaches des Bundeshaushalts handelt, wurde nicht bekannt, sicher ist nur, dass diese Zahlungen während der Halbwertszeit von Plutonium zu…“

„… wenigstens auf die Einhaltung der nötigsten Standards, damit Deutschland das Korruptionslevel von 2067 bereits drei Jahre früher erreichen…“

„… müsse bis 2075 die Einkommensteuer so deutlich angehoben werden, damit die aus der Anhebung der Einkommensteuer resultierenden Ausfälle durch Einkommensteuerhinterziehung…“

„… da sich Pflege nur noch dann finanzieren ließe, wenn die Sätze ab 2080 so angehoben würden, dass sich Pflege dann nur noch finanzieren ließe, dass die Sätze bis 2265 angehoben und…“

„… ist Deutschlands endgültiger Untergang absehbar, wenn in der Talsohle mit staatlichen Konjunkturprogrammen die Lohnzurückhaltung…“

„… Kernkraftwerke in Deutschland keinesfalls vor 2070 zu bauen, da dann die nächste statistisch nur alle 100.000 vorkommende Kernschmelze auch schon überstanden sei, so dass von der zukünftigen Gesundheitsgefährdung keine Gefahr mehr…“

„… ließe sich eine Vorhersage über Brüderle nur bis maximal 2,8‰…“

„… dass man den lohnbedingten Kostendruck, der ab 2060 auf den Sozialleistungen lasten werde, nur dann wirksam bekämpfen könne, wenn bis 2013 alle Löhne und Gehälter präventiv halbiert würden, zumindest bis zu einem Jahresbrutto von 40.000 Euro – ab einem monatlichen Netto von 500.000 Euro müsse man durch wirtschaftliche Anreize dafür sorgen, dass die Leistungsträger nicht ins Ausland…“

„… dürfte der demografischen Entwicklung der Bevölkerung in Bezug auf ihre Altersstruktur schon dadurch Rechnung getragen werden, wenn bis 2026 der Anteil an Werbung für Inkontinenzwindeln und Gebissreiniger auf die Hälfte der Sendezeit in den gebührenfinanzierten Fernsehsendern…“

„… wenn die Pflegesätze so angehoben würden, dass sich Pflege nicht mehr finanzieren…“

„… kündige sich bis 2023 keine Finanzkrise an, es sei denn, sie sei wieder so unvorhersehbar wie die anderen, die stets nur von Laien und…“

„… muss Deutschland mit dem endgültigen Untergang rechnen, wenn die ersten Keime des Aufschwungs nicht auch durch brutalstmögliche Lohnzurückhaltung…“

„… dem Parteivorsitzenden ein Ultimatum gestellt Rösler zeigte sich dennoch zuversichtlich, man werde bis spätestens 2013 herausgefunden haben, was die FDP sein solle, wozu man sie brauche und was sie im Bundestag zu suchen…“

„… äußerte sich pessimistisch, sollte das Jobwunder der Bundesregierung anhalten, sei bereits 2034 die Stelle des Bundespräsidenten von einem Niedriglöhner besetzt, der keine…“

„… wenn sich die Demokratiebewegung auch schneller als erwartet in Europa ausbreiten würde, so ist mit einem Ende der jetzigen Verhältnisse erst 2140 zu rechnen. Voraussetzung, so Innenminister Friedrich, sei eine sofortige Wiedereinsetzung der Vorratsdatenspeicherung auch für Delikte, die im Strafgesetzbuch noch nicht als Verbrechen…“

„… ist Deutschland dem endgültigen Untergang geweiht, sollte angesichts der boomenden Konjunktur nicht äußerste Lohnzurückhaltung…“

„… auf einer Pressekonferenz bekannt, ab jetzt keine Prognosen mehr auf der Basis wirtschaftswissenschaftlicher Instrumente und Verfahren mehr zu erstellen. Die Wettervorhersage sei auch ohne methodologische Verwässerung schon kompliziert genug, um sie nicht noch…“





Das Land des Schwächelns

23 05 2011

„Kann man denn überhaupt noch irgendwo Urlaub machen?“ „Urlaub? Sie wollen wohl der Wirtschaft in den Hintern treten!“ „Reden Sie keinen Quatsch, die Tourismusbranche will auch leben.“ „Sie haben ja Recht, ich wollte Sie nur ein bisschen auf den Arm nehmen.“ „Gut, was können Sie mir dann als Reiseziel empfehlen?“ „Etwas ganz Exklusives. Da waren Sie noch nie. Unheimlich exotisch.“ „Na?“ „Den Hunsrück.“

„Hunsrück? Letztes Jahr hatten sie doch noch Algarve im Programm?“ „Das geht nicht mehr.“ „Und Rimini?“ „Aus.“ „Chalkidiki?“ „Sie sind wohl nicht mehr ganz bei Trost? Nächste Woche gibt das Auswärtige Amt Reisewarnungen aus.“ „Weil die Griechen ständig demonstrieren?“ „Weil die Sie totschlagen werden, wenn sie merken, dass Sie Deutsche sind.“ „Hat denn Deutschland nicht schon für den Rettungsschirm gezahlt?“ „Ja, aber trotzdem…“ „Zahlen wir denn nicht weiter für die Griechen ein?“ „Ja, das schon. Auch wenn es nicht so aussieht. Schäuble hat nicht verstanden, worum es geht, und wenn Merkel schon mal alles ablehnt, dann wissen Sie ja, wie es ausgeht.“ „Und warum soll ich dann nicht in den Süden fahren?“ „Weil es zu gefährlich ist.“ „Krankheiten?“ „Schlimmer. Da leben lauter Südländer.“ „Und das Problem daran?“ „Sie könnten sich infizieren.“ „An der Krankheit?“ „An den Südländern.“

„Was ist denn nun eigentlich los mit diesen Südländern? Warum sind die so gefährlich?“ „Das sind diese fremden Kulturen, die man nicht in die jüdisch-christliche Leitkulturnation reinlassen darf. Immerhin war Spanien einmal voller Muslime und hat uns die Sarrazinen hinterlassen.“ „Weil die Kanzlerin gesagt hat, dass sein Buch falsch war?“ „Das Buch war schon okay, er war dafür nur in der falschen Partei. Und mal ehrlich, ‚Südländerkritik‘, das klingt doch auch gleich viel freundlicher als ‚Ausländerfeindlichkeit‘.“ „Mag ja alles sein, was ich mich nur frage: was ist denn eigentlich so schlimm an den Südländern?“ „Dass sie Südländer sind. Die kennen sich mit diesen ganzen deutschen Traditionen, die wir bewahren müssen, ja gar nicht aus. Spanien war schon einmal das Einfallstor des kulturellen Fortschritts aus der arabischen Welt – hoffen wir nicht, dass das noch mal passiert.“

„Was wirft die Merkel den Südländern denn nun eigentlich vor? Dass sie arm sind?“ „Die Südländer kriegen beispielsweise ständig irgendwelche Kinder.“ „Kopftuchmädchen?“ „Nein, normale.“ „Das ist doch aber gut? Die tun das gegen den demografischen Wandel, was die Regierung von uns eigentlich auch verlangt.“ „Eben nicht. Das sind doch nur neue Arbeitslose, verstehen Sie?“ „Das könnten doch dann die sein, die hier bei uns den Fachkräftemangel ausgleichen?“ „Nein, eben nicht! Das sind doch bloß Südländer, geht das nicht in Ihren Schädel rein?“ „Wo ist denn jetzt das Problem?“ „Das sind Südländer, Mann! Sie denken doch nicht ernsthaft, dass das, was die machen, richtig sei, nur weil es für Deutschland erwünscht wäre.“ „Weil es sich um Südländer handelt?“ „Herrgott, Sie müssen das wertorientiert verstehen. Die CDU ist ja vor allem eine Wertepartei, und diese Knoblauchfresser sind nun mal wertlos.“ „Jetzt überlegen Sie doch mal. Das Problem ist ja nicht, dass es den Ländern wirtschaftlich so schlecht geht, das Problem ist vielmehr, dass es uns nur gut gehen kann, wenn es denen schlechter geht. Die arbeiten mehr als wir, die haben ein Viertel weniger Urlaub, die nehmen niedrigere Löhne und finanzieren uns noch den Exportüberschuss. Was pöbelt da Merkel die portugiesische Regierung an?“ „Die CDU-Vorsitzende hetzt ja nicht gegen die Regierungen, sondern gegen die Menschen. Aber die Griechen und die Spanier sind doch viel klüger als die Merkel. Die bezeichnen die Deutschen ja auch nicht als verlogene Rassisten, nur weil ihre Regierungschefin eine ist.“

„Dann zeigen Sie mir trotzdem mal was von da unten.“ „Ballermann kann ich Ihnen empfehlen. Da ist man als Deutscher unter sich.“ „Besten Dank, aber dann kann ich ja gleich im Sauerland bleiben.“ „Würde ich Ihnen nicht empfehlen.“ „Weil dann die Spanier kommen und demonstrieren?“ „Wegen der Devisen. Hier ist jetzt Flasche leer. Land des Schwächelns, Sie verstehen?“ „Weil diese faulen Südländer statt mehr Urlaub jetzt einfach noch höhere Löhne haben wollen? oder noch viel mehr Sozialversicherung?“ „Wegen Deutschland. Wir sind die Bremser und haben viel zu oft gegen die Stabilitätskriterien verstoßen.“ „Wenn Deutschland jetzt Schuld ist, warum macht dann Kanzlerin die anderen dafür verantwortlich?“ „Kennen Sie das Muster nicht? Wo haben Sie denn in den letzten fünfzig Jahren gelebt? Wenn es Arbeitsplätze gibt, sind die Ausländer zu faul zum Arbeiten, wenn es keine gibt, dann nehmen sie uns die Arbeit weg.“ „Und das ist noch Wirtschaftspolitik?“ „Wer hat das denn behauptet? Das ist Merkels neuer Präsidialstil. Seit Westerwelle nur noch Minister auf Abruf ist, ist er auch nicht mehr für die Blamagen im Ausland zuständig. Sie erledigt das jetzt gleich mit.“

„Ob wir an die Nordseeküste sollten?“ „Sehen Sie? Man gewöhnt sich daran.“ „Nein, es ist nur… Dass sich eine Bundeskanzlerin so weit herablässt, mit Stammtischpopulismus zu profilieren?“ „Sie sollten einfacher denken.“ „So einfach wie Westerwelle, der die Wirtschaft…“ „Einfacher. Einfacher!“ „Wie Seehofer, der…“ „Viel einfacher. Versuchen Sie nicht, etwas durch Bosheit zu erklären, was aller Wahrscheinlichkeit nach durch Dummheit zustande kommt.“





Sobre la ceguera

22 05 2011

Ein Zug geht durch das Land. Es sind die Blinden,
die sich nicht unters Joch des Unrechts beugen
und nicht verzagend ihre Köpfe neigen,
da sie auf keine Frage Antwort finden.

Die Sehenden, um nicht nachzuempfinden,
sie öffnen ihre Augen – jene Feigen,
die aller Welt den Mut der Zeit verschweigen,
da sie selbst fürchten, dass die Kräfte schwinden.

Lässt sich die Wahrheit dauerhaft bezwingen?
Kein Glück ist uns beschieden in den Dingen,
da die Erkenntnis das, was ist, vermeidet.

Die anderen sind Blinde: längst geblendet
vom Reichtum, der das Volk wie Spreu verschwendet.
Ein Sehender, der mit den Menschen leidet.