In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (XLI)

14 05 2011

Kaminski, der schluckte in Lod
zum Strahlenschutz Unmengen Jod.
Das war nicht nur nutzlos,
es ließ ihn auch schutzlos,
entsprechend des Arztes Verbot.

Herr Järvi, der buk sich in Lehtse
zu Mittag ’ne salzige Breze.
Und während er bückt sich,
da mopst das Stück sich
die Frau. Dort am Fenster, da steht se!

Herr Ísakson, der sucht in Múli
verbissen im Haus seinen Kuli,
will sich nicht bequemen,
den Bleistift zu nehmen –
den suchte er schon letzten Juli.

Herr Wu knotet flink in Baoji,
doch schafft er den Windsor fast nie,
Er hofft, dass die Schlinge
nur einmal gelinge –
jetzt bindet er Schlipse ums Knie.

Herr Silva lernt in Ubatuba
Posaune. Zu blasen an hub er,
das weckt schier die Toten.
Er spielt nicht nach Noten,
die liegen noch alle im Schuber.

Frau Nkrumah verlief sich in Wa,
da sie nicht besonders gut sah.
Aus eigenem Willen
trug sie niemals Brillen,
denn trug sie die, dann sah sie klar.

Henri zählt im Bootshaus in Menen
die Ruder. Bleibt noch zu erwähnen,
er prüft sein Erheben:
es muss sich ergeben
die doppelte Anzahl von Kähnen.