Wie ist es so beschwerlich,
obzwar man Obacht gibt,
bald lästig, bald gefährlich,
wenn sich das Auge trübt.
Frau Krause, hoch in Jahren,
gar faltig, dürr und schwach,
mit lockig weißen Haaren,
schon lässt ihr alles nach –
Pardauz! Das war die Brille,
auf der Frau Krause sitzt.
Die lange, bange Stille –
das hat auch nichts genützt.
So ist mal das Vergreisen,
dann geht’s zum alten Eisen.
Man wird, und das ist hässlich,
vergesslich.
Es plärrn die Liberalen
nach Steuergeldverzicht.
Allein, wer wird’s bezahlen?
Das sagt man uns noch nicht.
Sie halten sich für witzig.
Die Führung wechselt rasch.
Der eine war zu hitzig,
der andere zu lasch.
Womit sie nach uns schmissen?
Ach, liebe Seele, ruh;
man deckt das ganz beflissen
mit Wahlgetöse zu.
So ist es, das Regieren,
wer ausrutscht, muss verlieren.
Heut sind sie, da unpässlich,
vergesslich
Frau Merkel kündet schallend
den Ausstiegsausstieg an.
Die Wahlprognosen: fallend.
Das war nicht wohlgetan.
Der Euro: aufgeschoben.
Was lange gärt, wird schlecht.
Was fällt, fällt nicht nach oben.
Es ist die Zeit, die rächt.
Es sagt ihr schöne Grüße
die alte Republik –
da fällt’s ihr auf die Füße.
Ihr blüht kein Glanz, kein Glück.
So ist das mit der Haltung,
wo Kern ist, ist auch Spaltung,
nur sie bleibt unermesslich
vergesslich.
Und jetzt, Mensch! halt Dir feste,
jetzt kriegst Du eingeschenkt –
und zwar die ganzen Reste.
Die Steuer wird gesenkt.
Man kann vor Kraft kaum gehen,
der Aufschwung lähmt das Land.
Die Taschen sich aufblähen
wie stets und wie bekannt.
Was willst Du jetzt versuchen?
Lass sein. Es ist ja gleich.
Du kriegst kein Stück vom Kuchen,
außer: Du warst schon reich.
So bist Du nun mal, Wähler.
Du wählst den größten Fehler.
Du bist, und das verlässlich,
vergesslich.
Satzspiegel