In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (LVII)

3 09 2011

Es rätselte Said in Oran,
durchsuchte den ganzen Koran,
und fand, schon ermattet,
es sei dies gestattet.
Sein Sohn, der sang weiter Sopran.

Als Carlos im Hof in Petare
den Kirschbaum sah, rauft er die Haare.
Die unreife Ernte
sein Bruder entfernte
vom Baum – fristgerecht für die Stare.

Nge bestellt in Kalulushi
sich per Telefon reichlich Sushi.
Doch fand auf dem Tisch er
die Reisrollen fischleer.
Wo war eigentlich gerade Muschi?

Ricardo war’s, der in Cádiz
mit einem metallenen Spieß
wie einst Don Quijote
des nachts auf die Motte,
die dort auf der Lampe saß, stieß.

Der Max und der Karl in Trahütten,
die ließen sich Streusand aufschütten.
Sie haben derweilen
beim Sandberg-Aufteilen
sich ganz bis aufs Messer zerstritten.

Für Jimmy in Butimangum
gehn Tage als Imker bald um.
Er sitzt nach dem Wecken
recht schnell bei den Stöcken
und schläft alsbald ein im Gesumm.

Mercedes schickt aus Arrecife
gewaschene Gelder. Das liefe,
wenngleich es verboten.
Jedoch schickt sie Noten.
Und einzeln. Pro Tag tausend Briefe.