Kleiner Ratschlag zur Krise

6 11 2011

Es ist im Grunde einfach: alle Gier
und Eitelkeit und Sucht, das Gut zu haschen,
macht uns vom Menschen allgemach zum Tier.
Die Lust vergeht, allein das Gut bleibt hier.
Das letzte Hemd hat schließlich keine Taschen.


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6 responses

6 11 2011
lamiacucina

ich werde die Vermutung nicht los, dass man sich mit Geld auch im Himmel oder in der Hölle einen besseren, bequemeren Platz kaufen kann.

6 11 2011
bee

Es gab (Tucholsky berichtet davon, ich weiß nur leider aus dem Stegreif nicht, wo) vor langer Zeit einmal einen französischen Curé, der einem alten Mütterchen um ihr halbes Erspartes einen Platz im Paradies verkaufte. Fast hätte ihn die Rührung überkommen ob ihrer kindergläubigen Freude, da ritt ihn der Teufel. Er erklärte ihr, dass es sich lediglich um einen Stehplatz handelte – einen Sitzplatz in der Ewigkeit bekäme sie für die andere Hälfte des Geldes. Lohn des unfrommen Betrugs: ihn traf der Schlag und er starb unter Qualen, zumal ihn auch die Alleinseligmachende exkommunizierte und der Hölle empfahl.

6 11 2011
Scribine

„Es ist im Grunde einfach: alle Gier
und Eitelkeit und Sucht, das Gut zu haschen,
macht uns vom Menschen allgemach zum Tier.“

Versteh ich nicht! Wo ist bei Tieren „Gier“ nachweisbar?

Die Tatsache, dass ein Hund oder Wolf oder irgendein ein anderes Säugetier hastig „frisst“, wenn halt was zum Fressen da ist, hat doch nichts mit der „Gier“ nach „Tant“ und Macht und „Geld“ zu tun.

Das ist ein rein „menschliches“ Problem! Weil wir Döddeln einfach nicht erkennen wollen, dass wir nach „Spielregeln“ leben, die nicht mit unserem „Mensch-sein“ im Verbund mit Tieren und belebter Natur überhaupt, vereinbar sind.

6 11 2011
bee

Menschsein heißt, sich seiner eigenen Vernunft zu bedienen und das Leben gemäß der Erfahrungen zu führen, die sie uns verschafft. Das Tier kennt keine Beherrschung – es folgt seinem Instinkt und befriedigt seinen Trieb, beispielsweise nach Nahrung und Angriff. Der Mensch kann einerseits die Vernunft als Mittel zur objektiven Beobachtung seiner Welt benutzen (das, was nicht nur ihn als einzelnen Menschen in seiner Gegenwart betrifft) und aus diesen Erfahrungen seinen Verstand herausbilden (das, was das eigentliche Denken ausmacht, vor allem die Einsichtsfähigkeit in Ursache und Wirkung). Gier ist, wie alle triebhaften Verhaltensweisen, unvernünftig, da sie das Streben nach Befriedigung von jedem Nutzen loslöst. Wie das Tier, das nur seinem Instinkt folgt, missachtet der Gierige aus freiem Willen seine Vernunft – er ist durchaus in der Lage, Verzicht zu üben, zu teilen oder an die Zukunft zu denken, er tut es nur nicht. Und damit hat er den moralischen Anspruch verwirkt, mehr zu sein als ein Tier.

6 11 2011
Doktor Peh

Die Gier verspricht ein schönes Leben,
allein es wird doch niemals gut,
denn immer wird es noch mehr geben
als man dann schon besitzen tut.

So existiert man klaubend nur
und wähnt sich selten glücklich.
Am End nach all dieser Tortur
war’s Leben? nicht grad schicklich.

6 11 2011
bee

Genau das! 🙂

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