In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (LXIX)

26 11 2011

Rashidi besorgt in Dodoma
oft Zwiebeln und Lauch für die Oma.
Die lässt sie dann liegen
im Warmen, die Fliegen
verscheucht sie mit diesem Aroma.

Lucrezia frisierte in Benna
bald Frauen, bald Kinder, bald Männer.
Sie selber gewöhnt sich
daran, denn sie tönt sich
das Haar immer selber mit Henna.

Alexej, der Kutscher in Uren,
fuhr dort lang, wo andere fuhren.
Doch Schneesturm war heute,
es schneite und schneite,
der Wind überdeckte die Spuren

Frau Kaeckenbeeck suchte in Essen
den Zollstock. Sie wollte ja messen.
Am Ende, schon matt, sie
fand diesen – da hat sie,
was sie messen wollte, vergessen.

Renato (sein Nachbar in Lins
im Lotto gewann) des Gewinns
gar neidisch den Boten
ins Haus lockt, mit roten,
ja glühenden Ohr’n lügt: „Ich bin’s!“

Herr Magstrøm, er tanzte in Nibe
mit klopfendem Herzen voll Liebe.
Gar schön er empfand es;
die Dame, sie fand es
ein abstoßend fades Geschiebe.

Raštikis erschien in Pabradė
ganz pünktlich zur Heldenparade –
den Wetterbericht er
las ausdrücklich nicht. Er
stand einsam im Regen. Wie schade.