„Ist das alternativlos oder kann das weg? Ich frage jetzt nicht explizit für Schäuble, aber das mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum für Politiker – meinen Sie nicht, der Alte hat seins locker überrollt?
Na, Sie wissen doch genau, wie solche Gesetze entstehen. Die Vorlage nicht ordentlich gelesen, der Referentenentwurf war falsch zusammengeheftet, es musste mit der Verordnung zum Aufblasen von roten Luftballons noch rechtzeitig vor dem Ende der Karnevalssaison durch den Bundestag gejagt werden – und dann stimmen alle dafür und keiner will’s gewesen sein. Das fällt dann erst auf, wenn im Ministerium die Durchführungsbestimmungen erlassen werden.
Ich meine, es wird viel zu viel weggeschmissen, was man eigentlich noch hätte brauchen können. Kraft zum Beispiel. Nicht das Ketchup. Die Kraft. Das hätte man ja noch nehmen können. Aber nein, vorzeitig weg. Was das kostet! Als ob wir nicht schon genug Schulden hätten! Meine Herren, das ist doch Verschwendung!
Oder Schäuble. Der ist ja wirklich nicht mehr zu gebrauchen. Das liegt aber nicht am Verschleiß, da hat Brüderle ja inzwischen mehr abgekriegt, und wenn Sie sich den Schmidt angucken – mein lieber Mann, der ist ja die Konservendose unter den Politikern! Unkaputtbar, den können Sie für die nächsten drei Generationen einlagern. Räucherware halt. Aber Schäuble? Gucken Sie sich den Mann doch mal genau an. Der eiert. Der franst auch schon aus. Und ob Sie für den noch Ersatzteile kriegen? Ich weiß ja nicht.
Es ist ja eigentlich nur für die Wirtschaft, dass wir das immer schon vorzeitig wegwerfen. Koch, Schröder, Fischer, und Sie können mich schlagen, bei Wulff werden wir uns noch umgucken, wie schnell das geht. Kaum haben wir den ganzen Kehricht aus dem politischen Betrieb aussortiert, wird das in der Wirtschaft wieder hochgespült. Ein biologischer Kreislauf, nicht wahr? Die ganze Scheiße wird aufs Feld gekippt, damit die Ernte besser wird.
Aber wie gesagt, die Obsoleszenz. Kennen Sie? Das ist das mit dem eingeplanten Verschleiß. Wenn Sie wissen: eigentlich funktioniert’s, aber kaum ist die Garantiezeit herum, ist das Ding im Eimer. Und reparieren können Sie’s nicht, oder es wird so teuer wie ein halbes Dutzend neue. Westerwelle, der ist ja jetzt durch die neue Produktgeneration ersetzt worden. Klar, Sie können den immer noch nehmen. Sie können sich auch ein Telefon mit Wählscheibe in den Flur hängen. Ist ja ein freies Land hier.
Nein, der Rösler ist davon nicht betroffen. Das ist Neuschrott. Da gilt das Produkthaftungsgesetz.
Aber dann die Parteipolitik. Sie, das ist aber ein Tanz! Die haben in der CSU gerade Ärger, weil sie den Seehofer nicht loswerden, und dann hat ausgerechnet der vorgeschlagen, dass sie zuerst mal den Stoiber aus dem Verkehr ziehen. Keiner wusste, was Sache ist, und wen fragen die? Richtig, die Aigner. Da es sich um Verbraucherschutz handelt, hat sie natürlich nicht die geringste Ahnung, und schlägt als Kompromiss vor, dass sie das tun, was im Gesetz drinsteht. Genial, oder? Finde ich auch. Jetzt kommt der Stoiber und sagt, das gilt nicht, sein Mindesthaltbarkeitsdatum sei freilich längst überschritten, der Beweis, er sitzt ja bei der EU, aber das heißt ja nichts, er sei auch hinterher noch ohne größere Gefahr zu verwenden. Ich meine, das gilt vielleicht für Bayern, aber für den Rest von Deutschland? Wir hatten doch gerade erst wieder so einen Gammelfleischskandal?
Oder hier, die SPD – der Gabriel und der Steinbrück wollen den Steinmeier weghaben, weil der schon benutzt ist. Der Steinbrück und der Steinmeier wollen den Gabriel loskriegen, der muss ja langsam ranzig werden bei dem Fettgehalt in der Trockenmasse. Der Gabriel und der Steinmeier wollen den Steinbrück am liebsten in die Tonne treten. Weil der schon zu riechen anfängt. Und alle zusammen hätten sie die Nahles gerne im Müll. Kann man den Laden nicht einfach komplett auf die Deponie karren? Und jetzt sagen Sie nicht, dass die einer aus dem Abfall rausziehen wird!
Denn das ist ja das nächste Problem. Also nicht wegen Ökologie und so. Oder weil diese Aktivisten da alles wieder aus dem Dreck rausklauben wollen, weil sie das noch verwenden können. Containern, wissen Sie? Die kommen bei Nacht und Nebel und schmeißen Ihnen die Tonnen um, und überall liegt der Mist herum, und dann ist es ja auch strafbar, und den ganzen Kram will doch auch keiner mehr haben, und ich frage Sie, ist das nicht furchtbar unappetitlich, dieses verfaulte Zeug? Kann man nicht einfach den Deckel über der FDP schließen?
Sicher, da gibt es auch jede Menge Kriminalität. Schlupflöcher, groß wie Scheunentore. Da wurde das Mindesthaltbarkeitsdatum mal vergessen, mal wurde es bloß so halb aufgedruckt, mal war’s auch verschwommen, aber nichts Genaues weiß man nicht. Oder warum haben wir diesen Friedrich immer noch im Innenministerium sitzen?
Es ist ja auch zu dumm, da bieten die Läden teilweise die abgelaufenen Sachen zum halben Preis an – also was denn nun? Ist die von der Leyen schon überm Verfallsdatum, oder ist das wieder nur Etikettenschwindel? Und wenn ich bei der das große Kotzen kriege, bin ich selbst schuld, weil sie sich zur Vorsicht ein Stoppschild angenagelt hat? Man weiß es nicht, man steckt nicht drin! Aber die größte Schwierigkeit – und das wissen Sie so gut wie ich, wir müssen das doch am Ende bezahlen – eine Frage bleibt: wie werden die alle entsorgt!?“
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