In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (XC)

5 05 2012

Es zürnte die Ea in Thann,
mit schmutzigen Fingern daran
der Nachbar, er lupfte
die Wäsche und zupfte,
bis sie bald auf Blutrache sann.

Amin züchtet Tauben in Khoy
und tauscht sie für Geld, täglich neu.
Sein Trick: diese Dinger
im Taubenschlag fing er
aufs Neue, denn die blieben treu.

Die Hirten von Vietri sul Mare,
die waren schon kahl manche Jahre.
Man sagte, es koste
ihr Amt, dass nichts sprosste.
Den Schafen nur wuchsen die Haare.

Azali, der lief in Foumbouni
im Anzug aufs Amt. Es war Juni,
drum konnt er’s genießen
auf den bloßen Füßen.
(Er fand außerdem seine Schuh nie.)

Der Glöderer zog sich in Haus
im Vollrausch die Schnürstiefel aus.
Auf jene Pirouette
gab’s gleich eine Wette
der Nachbarn, mitsamt viel Applaus.

Filippo, der sich in Barille
zum Mittagsschlaf legt, schätzt die Stille.
Das Hörgerät schaltet
er aus; jenes faltet
er klein in den Bügeln der Brille.

Der Franz und der Pepi in Podler
trainierten als fleißige Rodler.
Der Pepi war sportlich,
der Franz sich schnell fortschlich –
sein Traum war der Weltruhm als Jodler.