In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (CXXI)

8 12 2012

Herr Bahadır fragt sich in Tire:
„Was ich so rein gar nicht kapiere,
recht handlich sind Schafe,
Kaninchen sind brave,
warum kämpft man dann gegen Stiere?“

Fiorella bestellt in Recale
sich Austern, serviert in der Schale.
Sie klemmt sich die Finger
beim Öffnen der Dinger.
„Und jetzt will, man dass ich sie zahle!“

Da Tuğrul im Wald war in Belen
zum Sägen und Roden und Fällen,
hielt er für das Beste
beim Fallen der Äste
die Arbeit ausschließlich im Hellen.

Es kaufte Bubu in Essau
sich zwölf Meter Stoff, und zwar grau.
Dann sitzt er und näht er,
und drei Stunden später
ist alles grau. Auch seine Frau.

Es probte Herr Aksoy in Muş
in größter Verzweiflung den Tusch.
Das klang nicht erfreulich,
sie bliesen gar gräulich
und schief den akustischen Pfusch.

Es suchte Édith, die in Oyem
verwitwet war, nach etwas Neuem.
Im Großen und Ganzen,
sind ganz ohne Chancen
die Herren. Sie sucht nach was Treuem.

Herr Pürlü, der machte in Vize
mit seinem Geschäft mächtig Miese.
Nach Pleite und Kater
holt er sich Berater.
Dann schob er es nur auf die Krise.