Geschenkt ist geschenkt

16 12 2012

Schau, Muttchen, nun ist Weihnachtszeit!
Die Lichtlein blinken hell,
die Tür macht hoch, die Freuden breit –
das geht ihr doch zu schnell.
Atomstrom weg, die Bank berappt,
statt, dass man zahlen muss,
ein NPD-Verbot, das klappt,
und Renten ohne Stuss,
das alles als Geschenkpaket,
mehr bleibt ihr nicht zu tun.
Sie packt’s nicht aus. Es wird schon spät.
Will sie’s nicht haben?
  Nun:
    Liegt’s einmal unterm Weihnachtsbaum
    mit Kerzen und Gedichten,
    dann int’ressiert es einen kaum.
    Spielt man damit? Mitnichten.

Das ist die Tante SPD,
die Gute, hochbetagt.
Das meiste, sagt man, hat sie eh,
kaum, dass man danach fragt.
Kommt Gabriel, das Engelein,
nebst Steinbrück, und kommt Kraft,
hat hübsch verpackt mit Schleifchen fein,
schau an: die Kanzlerschaft.
Das Ding wird hin und her gewiegt,
ihm wird kein Ohr zuteil.
Auch wenn der Gabentisch sich biegt,
sie lassen’s liegen.
  Weil:
    Liegt’s einmal unterm Weihnachtsbaum
    mit Kerzen und Gedichten,
    dann int’ressiert es einen kaum.
    Spielt man damit? Mitnichten.

Ach, Michel, schau, Dir wird beschert,
was jeder haben will.
Du hast Dich lang genug beschwert.
Jetzt schweigt die Nacht so still,
wie Du einst schwiegst. Du hast die Wahl,
das eine ist Vernunft,
das zweite neoliberal –
Du wählst die Wiederkunft,
Du wählst dasselbe, noch und noch,
und wählst es weiter, wenn
Du pfeifst auf Deinem letzten Loch.
Du willst nichts Neues.
  Denn:
    Liegt’s einmal unterm Weihnachtsbaum
    mit Kerzen und Gedichten,
    dann int’ressiert es einen kaum.
    Spielt man damit? Mitnichten.