In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (CXXIII)

5 01 2013

Es wärmt sich Frau Ying-tai in Bade
ein Süppchen. Schon kocht’s. Das ist schade.
Mit Wasser sie streckt es,
dann reicht’s. Dafür schmeckt es
nun auch nicht mehr scharf, sondern fade.

Salah, dem gewann in Tadjoura
sein Lotterielos. Dies erfuhr er,
der, was wirklich Mist war,
lang im Bruderzwist war,
nahm’s Geld und studierte flugs Jura.

Es sorgt Frau Xu-Chi stets in Taitung
bei jedem Gerücht für Verbreitung:
Geschäft, Liebe, Kleidung,
auch Mord, Hochzeit, Scheidung.
Den Nachbarn erspart dies die Zeitung.

Herr Brammertz, der in Knokke-Heist
ein Eisbein samt Knödeln verspeist,
weiß nicht, wie das zahl er.
So fragt im Lokal er:
„Wär’s möglich, dass Du mir was leihst?“

Herr Feng, der trainiert in Taiping,
mit Bällen. Man warf und er fing.
Man nahm Kugeln, Reifen,
doch nichts konnt er greifen,
er fing Bälle nur. Sonst kein Ding.

Giuseppe sagt man in San Fele,
wenn er sich nun endlich vermähle,
er lasse das Lästern
an Gattin samt Schwestern.
Es sei gut für ihn. Und die Kehle.

Es buk Frau Sue-ya in Tainan
aus Lebkuchenteig Frau und Mann.
Um sie zu verspeisen
fragt man nach den Preisen.
Sie sprach: „Nun, am Mann ist mehr dran.“