In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (CXXIX)

16 02 2013

Herr Phan kellnerte in Mũi Né,
servierte Salat und Kaffee
und sieht, dass Getränke
man halb nur ausschenke.
Davor fuhr er nämlich zur See.

Abdullah lackierte in Chost
sein uraltes Fahrrad mit Most.
Der Most war kaum jünger,
er roch schon wie Dünger,
doch half er vorzüglich bei Rost.

Herr Nguyễn, der trank in Cà Mau
ein Bierchen. Danach war ihm flau.
Dies war zum Verschönen
gedacht und zum Tönen
der Haare. Nun sucht’s seine Frau.

Fafa kochte in Garowol
exotisch. Es gab Sauerkohl.
Geschmack und Gerüche
der süddeutschen Küche
sind neu für ihn. Doch schmeckt’s ihm wohl.

Frau Tri zählte Reis in Tân An
für den Gewichtsabnahmeplan.
Die Menge muss stimmen.
Von fern hört man’s grimmen.
Dort sitzt, hungernd, ihr Ehemann.

N’dundu, der lief in Mouila
im Training. Ein Zeichen, dann fiel er
und wälzte sich greulich
am Boden. Erfreulich
hingegen als Nationalspieler.

Es schloss sich Nhất in Bảo Lộc
im Schrank ein. Was war das ein Schock,
dass Schwestern und Tanten,
die in so gut kannten
dort fanden – er trug einen Rock.