In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (CXL)

4 05 2013

Pokrowski erfand in Surgut
ein Pflaster, das stillt nicht nur Blut,
es löst auch die Haare,
wer’s ablöst, dem fahre
Erleichterung ein, nicht nur Wut.

Herr Kifle beschwert sich in Ghinda
beim Löten: es ist schon kein Zinn da,
der Kolben ist lau noch,
dann stört ihn die Frau noch,
und dann kommen schließlich die Kinder.

Kawraiski, der kauft sich in Pljos
zum Ackern ein feuriges Ross.
Der Mann war kein Kenner.
Das Pferdchen, ein Renner,
das lief auch. Was ihn prompt verdross.

Giacinto, ein Gastwirt in Algua,
vernahm irgendwo einen Schall da
und dass mancher rannte.
Sein Ofen, der brannte,
doch er vernahm nicht, wo der Knall war.

Es sammelt Jewgeni in Kamen
die Bilder und steckt sie in Rahmen.
So hängt die Verwandtschaft
als Kleinbilder-Landschaft
bei ihm. Nur vergisst er die Namen.

Sonali fand in South Dum Dum
ein Moped. Sie stört das Gebrumm
und der blaue Nebel.
So dreht sie am Hebel –
doch dreht sie ihn dann falsch herum.

Polina baut in Ulan-Ude
aus Brettern sich selbst eine Bude.
Die wird schlicht, doch nobel
durch Klarlack und Hobel.
Denn ohne wär’s ihr doch zu krude.