Nelken welken wie die Rosen,
morsch wird alles mit der Zeit.
Du brauchst ein Paar neue Hosen,
unten offen, oben weit.
Doch wo sind sie weit geschnitten?
Schenkel, Hüften, Knie, Gesäß
haben schon genug gelitten.
Also kaufst Du demgemäß.
Du bekommst in allen Stoffen
Farben, Formen, die zu hoffen
Dir den Leib erquicklich macht,
auch wenn’s hinten trotzdem kracht.
Alles, wo Du gar nicht wusstest,
was Du wolltest, konntest, musstest,
ob Du’s weißt, ist auch egal:
jetzt hast Du die Wahl.
Heute wird es etwas später,
nur noch stracks zum Kaffeemann,
Schlange: gute dreizehn Meter.
Trotzdem stehst Du tapfer an.
Milch und Zucker, Sojalatte,
Nuss und Sirup, Sahne, Eis,
damals, denkst Du, einzig hatte
man die Auswahl: Schwarz und Weiß.
Heute musst Du taktisch denken.
Lieg im Trend bei den Getränken,
sei geschmacklich Mann von Welt,
der den richt’gen Becher hält.
Alles, wo Du gar nicht wusstest,
was Du wolltest, konntest, musstest,
ob Du’s weißt, ist auch egal:
jetzt hast Du die Wahl.
Wochenlanges Rumgebettel,
Kanzelreden, jeder scheut’s.
Nun stehst Du vor Deinem Zettel.
Wohin aber mit dem Kreuz?
Rote? Schwarze? Gelbgestreifte?
Stimme eins? und Stimme zwei?
Grüne? oder Ausgereifte?
Ist doch alles einerlei.
Alle schmeißen Geld nach oben,
werden stets einander loben,
führen Dich am Nasenring,
dass es ihnen Stimmen bring.
Alles, wo Du gar nicht wusstest,
was Du wolltest, konntest, musstest,
ob Du’s weißt, ist auch egal.
Du hast keine Wahl.
Gute dichterische Leistung! Erlauben Sie ein Quaentchen Kritik? Wuerde es etwas kuerzen und in mehrere Absaetz aufteilen. Trotzdem, nahezu perfekt, exzellente Wahl der Ausdruecke!.
Gruesse.
Lassen Sie einfach jedes dritte Wort beim Abschreiben weg.
Ignorieren SIe einfach meinen Kommentar
Sofort. Ich drücke nur noch eben den Senf wieder in die Tube.