In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (CLXVII)

9 11 2013

Als Jelisaweta in Tores
Ersatzreifen kauft, noch bevor es
zum Führerschein kam, und
da war es ihm zu bunt,
sprach Onkel Sergei: „Kokolores!“

Abdullah sah in as-Dulail
im Schaufenster ein schönes Teil.
Es kommt augenblicklich
zum Kauf. Er ist glücklich:
er braucht das für sein Seelenheil.

Es kocht Efrosina in Reni
ein Kesselchen voll mit Pelmeni.
„Sie wollen“, so spricht sie,
„kein neues Gericht. Nie.
Was anderes essen sie eh nie.“

Es klagt Biswamoy in Kolkata,
es grabe im Garten der Kater.
Der schaut zwar unschuldig,
doch bleibt man geduldig,
so sieht man: er gräbt große Krater.

Es hämmert Oleh in Korosten
am Lastwagen, dem aus dem Osten.
Das Ding kann gut fahren,
und Schmieröl kann’s sparen
und bremsen und hupen. Und rosten.

Es sprach Sigbert in Roeselare:
„Bevor ich von dannen bald fahre,
sollt Ihr schnell einziehen,
was ich einst verliehen –
dann legt mir das Zeug auf die Bahre!“

Wolodymyr turnte in Chust
und streckte hinaus seine Brust.
Er reckte die Nase
empor in Ekstase.
Sieht albern aus. Doch selbstbewusst.