Da schleicht der Michel durch das Haus,
es klappert in der Küche.
Frühmorgens sieht’s noch duster aus.
Der Weihnacht Wohlgerüche,
sie ziehen, fliegen, wehen rein,
man hascht und ahnt gerade,
sind’s Zimt und Nüsse, warmer Wein?
Ach nein, ’s ist Schokolade!
An jedem Morgen ihm zum Gruß
winkt Süßes als ein Hochgenuss.
Schon steigt er auf den Schemel drauf –
Türchen auf!
Türchen auf!
Was man ihm wohl zur Weihnacht gibt?
Sind’s prächtige Geschenke?
Er sehnt so manches, was er liebt –
ob man daran wohl denke?
Man sieht den Michel bass erstaunt:
nicht, was er einst begehrte.
Und dennoch bleibt er gut gelaunt,
statt, dass er sich beschwerte.
Jetzt tanzt er um den Weihnachtsbaum,
gedenkt der alten Wünsche kaum,
er nimmt das Neue gern in Kauf.
Türchen auf!
Türchen auf!
Wie prächtig alles vor ihm steht,
zu fein, um’s auszupacken!
Da nimmt sich Michel ein Paket.
Es schlägt ihm in den Nacken.
Koalition. Und SPD.
Der zweite der Versuche.
Das wirft er fort. Das ist passé.
Ein Reinfall wie im Buche.
Das war kein Jahr. Das wird kein Fest.
Er gibt mit Schnaps sich schnell den Rest,
dann hat die liebe Seele Ruh.
Klappe zu.
Satzspiegel