Pustekuchen

20 01 2014

„Und dann musst Du das Eiweiß steif schlagen und unter den Quark ziehen. Dann wird der Kuchen gleich viel fluffiger, der Gabriel ist total begeistert. Na, der verputzt ja auch immer gleich zwei Stücke. Also pro Sitzung.

Alles gut. Es tut zwar immer noch weh, aber die Ärzte haben gesagt, ich kann bald wieder ganz normal gehen. Und die letzten Reste vom Pofalla haben sie auch rausgeschnitten. Aber egal, hat Heidi sich den lila Hosenanzug gekauft? Der sah doch fabelhaft aus. Mit einer Rüschenbluse dazu und den Hackenschuhen, das wäre wirklich etwas für die Silberhochzeit von Gerti und Dietmar. Muss sie ja wissen. Ich finde das jedenfalls gut.

Wundert mich nicht, die wird jetzt ganz gut zurechtgeschliffen. Wenn sie wirklich Kanzlerin werden will, dann braucht sie nicht nur eine große Klappe, sondern auch viel Sitzfleisch. Da kann sie sich ihre Charmeoffensive mit den Teilzeitkriegen sonst wo reinstecken. Nee, die wird jetzt sauber ausgebremst. Vier Jahre? wer hat denn gesagt, dass ich für die vier Jahre brauche?

Und die Rosinen einen Tag lang in Rum einlegen, sonst schmecken die nicht. Aber gut abtropfen lassen. Sonst wird der Teig zu flüssig. Natürlich ist der überflüssig, sonst hätte ich ihn ja nicht wieder ins Kabinett genommen. Zwei Fliegen mit einer Klappe, verstehst Du? Der Friedrich hält endlich die Klappe, und im Innenministerium habe ich einen, der ist drinnen auf Kaution. Mehr geht fast nicht. Der hat ja nicht mal den letzten Schuss gehört. Joachim kriegt einen Schlips zu Ostern, den hat mein Internetminister besorgt. Neuland, oder wie das hieß. Ja, gestreift. Schwarz-Gelb. Er zieht sich gern etwas altmodisch an.

À propos Braun, den Seehofer nehme ich mir nächste Woche zur Brust. Er wollte ja nicht hören, jetzt hat er den nächsten Skandal an der Backe. Na egal. Pröschmanns wollen jetzt einen Anwalt beauftragen, weil sie mit dem Gartenzaun nicht einverstanden sind. Ach was, das ist mir doch egal. Der soll sich mal nicht so aufblähen. Was in Deutschland Markt und Demokratie und Freiheit ist, das bestimme immer noch ich. Wenn ich einen Bundespräsidenten loswerden will, dann mache ich das auch. Na, er denkt, er kennt meine Stasiakte. Lächerlich. Das Dumme ist, er denkt, ich keine seine Stasiakte nicht.

Du hast die Adresse von dem Schneider? Die brauche ich sofort. Auf den Fotos sieht die Nahles immer noch viel dicker aus, ich brauche unbedingt jemanden für figurunbetonte Jacken, die nicht so aussehen. Das mit der Rente kriegen wir auch hin. Stand zwar so im Koalitionsvertrag, aber die Kollegen von der Springerpresse werden schon dafür sorgen, dass das scheitert. Und die Schröder lässt schön grüßen. Die kennt Ihr doch noch, oder? Ja, leider. Mehr als etwas Haushalt und maximal ein Kind kriegt die nicht auf die Reihe. Bei zwei Kindern hätte ich ja gesagt, Mäuschen, wir versetzen Dich mal dahin, wo es wirklich wehtut, aber da musste sie gleich ein bisschen weinen. Wird sie eben auch nicht Kanzlerin, nicht mein Bier. Dafür greint mir der Landesverband Hessen nicht mehr die Ohren voll, die haben die Reste der Koalitionsverhandlungen mit den Grünen geerbt, und jetzt will ich da kein Gejammer mehr hören.

Das kann der Obama übrigens ruhig hören. Der fordert ja gerade Vertrauen, auch wenn er noch nicht ganz kapiert hat, worum es eigentlich ging. Das kann er gerne machen. Und dann soll er sich nicht beschweren, wenn ich ihm mein uneingeschränktes Vertrauen ausspreche.“