In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (CLXXXVI)

5 04 2014

Bo rennt in Santiago de Chile
alleine. Das sind noch nicht viele,
um Staffel zu laufen.
Da fehlt noch ein Haufen,
denn bald sind Olympische Spiele.

Noëlle säumt das Beet in Paris
mit Hilfe von hellgrauem Kies.
Doch lässt sie oft Lücken,
damit sie beim Bücken
nicht Schmerz verspürt jenseits des Knies.

Es lernte Ramón in Buín
den Fachwortschatz der Medizin.
Nun klingt er beschlagen
bei Nieren und Magen
und Blinddarm. Das ist so sein Spleen.

Eliah bestellt sich in Bono
ein Standgerät: Echtholz mit Phono.
Das Ding wirkt recht wertig,
und dennoch, so hört ich,
spielt der Apparat nur in Mono.

Es spielte Tomás in Litueche
Akkordeon. Dass er die Quetsche
des Nachts einmal ließe,
schick ich schöne Grüße,
bevor ich die Zähne dann fletsche.

Es schämte sich Farhad in Rasht.
„Wenn Ihr Eure Wäsche hier wascht,
so ist dies entehrend –
ich fürchte fortwährend
dass man einen Blick drauf erhascht!“

Ignacio in Punitaqui
will umziehn. Er weiß nur nicht, wie.
Der Nachbar, der lädt es
dann auf. Ja, da steht es.
„Nun denn“, spricht er zu ihm, „nun zieh!“