In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (CXC)

3 05 2014

Es ärgert sich Jānis in Nerft.
„Wenn Ihr ständig Steine dort werft,
dann wütet der Pastor,
und schon dringt sein Hass vor,
der diesen Konflikt noch verschärft!“

Herr Rochussen suchte in Velsen
zur Vogelbestimmung auf Felsen
und Hügeln recht fleißig.
Er fand hundertdreißig
geflügelte Arten – meist Gelsen.

Herr Voldemārs ließ in Alauen
die Söhne das erste Mal brauen.
Das Zeug war recht kräftig
und schmeckte auch heftig,
nur flüssig war’s nicht. Man konnt’s kauen.

Frau Đukić, die suchte in Erdut
die Antwort, mit der sie sich schwertut.
Sie denkt an den Vater,
der einst als Berater
ganz anders war, so voll Erklärwut.

Inese, die warf in Hochrosen
beim Fotografiern sich in Posen,
die oft zwar possierlich,
doch selten natürlich
aussahen – beinah wie Mimosen.

Bouchiki, der kaufte in Fès
ein Ding, geformt wie ein Gesäß.
So oft man ihn neckte,
ob er’s schon entdeckte,
sprach er ganz entnervt: „Ja, ich seh’s!“

Hört, Rūdolfs spielt in Solitüde
nebst Walzern auch eine Etüde.
Meist spielt er dann Scherzi
(es sei denn, man hört sie)
und ist danach auch ziemlich müde.