In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (CCIX)

13 09 2014

Regīna begann in Aiswicken
schon früh, Deckchen bunt zu besticken.
Ein Pech für die Letten,
man durft sie nicht plätten,
sie ließ ihre Decken nicht knicken.

Ruairí versprach sich in Glin
vom Weinhandel manchen Gewinn.
Er musste den Posten
natürlich verkosten.
Zuletzt war da nicht mehr viel drin.

Wenn Nauris ein Pferd kauft in Rönnen,
denkt er, ihm will niemand was gönnen.
So geht er verdrießlich
einher und sagt schließlich
zu allen: „Was Sie mich wohl können!“

Wenn Zvonimir witzelt in Omiš,
dann ist das meist fad und nicht komisch.
Kein Schalk sitzt im Nacken,
der Scherz ist altbacken.
Er selbst ulkt, das sei ökonomisch.

Es ließ sich Antons in Edwahlen
für den Hausanstrich gut bezahlen.
Man sah seine Finten,
sah man nur nach hinten –
er pflegte nur vorne zu malen.

Jean-Jacques hat zur Nachtzeit in Hure
ein rätselhaft gutes Gespür
für Räume, für Ecken
und alle zu wecken:
sein Zeh findet blind jede Tür.

Man sieht Voldemārs, der in Stackeln
durchs Dorf geht mitsamt seinen Dackeln,
und fragt sich alltäglich
so oft wie nur möglich:
wer kann mit dem Kopf besser wackeln?