Der Herr Direktor hat von Kunst,
die man sich an die Wand hängt,
nur mangelhaft und selten Dunst.
Wie so was meistens anfängt,
trifft er den talentierten Mann,
macht Hoffnung ihm und Träume –
der geht und malt die Villa an
al fresco, alle Räume.
Geht’s ans Bezahlen, ist er stur –
was wollte dieser Pinsler nur?
Langt ihm die Ehre nicht, mein Haus
bemalt zu haben? Schmeißt ihn raus!
Wenn er auch hungert, flucht und greint,
so war das nicht
so war das nicht
so war das nicht
gemeint!
Ein schönes Kind wie Rosamund
freut sich schon auf die Ehe.
Der Bräutigam, der alte Hund,
packt schon die Koffer – wehe,
sie trägt nichts unterm Herzen, so
gilt jetzt auch kein Verlöbnis.
Er wird auch ganz alleine froh.
Das Feste wird zum Begräbnis.
Schon dampft er nach Amerika.
Die nächste Braut, die wartet da
und hofft, dass er in Treue fest
bei ihr bleibt für des Lebens Rest.
Ob er mit ihr sich dann vereint?
So war das nicht
so war das nicht
so war das nicht
gemeint!
Minister, Kanzler, frisch gewählt
zum künftigen Regieren
misst man, was sie uns einst erzählt –
wer will sich da blamieren?
Erinnert man sich noch daran,
was sie uns einst versprachen?
Der Bürger schon. Kein Wort, kein Mann,
was sie nicht fleißig brachen.
Man sagt so viel, der Tag ist lang,
man lauscht nur auf den schönen Klang,
mehr als auf das, was man so sagt,
bevor uns das Gewissen plagt.
Recht wenig Sein, auch wenn’s so scheint.
So war das nicht
so war das nicht
so war das nicht
gemeint.
Satzspiegel