In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (CCXLIV)

30 05 2015

Man riet Onkel Jan in Dagutschen
bei Halsweh Eiswürfel zu lutschen.
Er schlang große Brocken,
doch waren die trocken –
mit Schnaps sollten sie besser rutschen.

Es raucht Chhunly oft in Koh Ker,
man merkt es: er hustet schon schwer,
doch ganz im Vertrauen,
er braucht ja zum Bauen
nebst Kies etwas Sand und viel Teer.

Es rief Łukasz laut in Altklücken,
er müsste sich schon wieder bücken.
Ein Teufelkskreis, den er
durchmaß, ebenjener:
die Krücken zum Heben der Krücken.

Muddathir, der schrubbte in Heglig
die Küche so sauber wie möglich.
Im Gasthaus war viel los,
doch innen war’s stillos,
vor allem beim Hinsehen eklig.

Es klagte einst Bartosz in Belk:
„Wenn ich Stund um Stund Kühe melk,
hab ich gute Butter.
Doch wer schafft das Futter
den Kühen? Es wird schon ganz welk.“

Maodo, der kämmt in Dakar
sich morgens recht kräftig sein Haar.
Recht wenige Strähnen,
muss man doch erwähnen,
die fallen noch aus, wo Haar war.

Man hörte bei Jacek in Gellen
die Hunde (zwölf sind’s!) lauthals bellen.
Doch sind sie um sieben
meist lautlos geblieben
aus Furcht. Bellen tun sie im Hellen.