„Nee, das ist schon voll blöd. Hundert Pro. Aber auf der anderen Seite, wenn da ein guter Freund kommt und unbedingt ein Nashorn wegzoschen will, ich meine, hallo? schafft so ein Vieh Arbeitsplätze? Ist das für Börsenkurse gut oder für nachhaltige Entwicklung in den Ländern, wo nur Neger herkommen? Das ist ein Schuss, und gut. Da muss man rational planen. Viertelmillion und peng. So was muss man sich ja bezahlen lassen, weil sonst gibt’s ja ohne Nashörner bald kein Business mehr, oder?
Sie buchen dann jetzt einfach mal eine Safari bei uns, die keine bleibenden Schäden hinterlässt. Schießen auf echte Einheimische. Das macht voll Laune! Und wir sind für dieses Jahr auch schon so gut wie ausgebucht. Wenn Sie also kommende Saison nichts vorhaben sollten, immer her mit der Buchung.
Echt, wir verkaufen das sogar als sanften Tourismus, weil im Gegensatz zum Löwen wächst der Neger ja nach. Und das ist wie bei der normalen Jagd, wir dünnen nur etwas den Bestand aus, indem wir die schwachen Mitglieder der Herde schießen. Insofern ist das ökologisch wertvoll. Die baden-württembergischen Grünen haben schon einen Betriebsausflug geplant, und die kennen sich mit der Materie auch bestens aus. Also mit Ein- und Auswanderern.
Kleines Paket? das wären dann zwei Wochen Aufenthalt im Resort, Whirlpool, Frühstücksbüfett, Schießstand zum Üben, Cocktailbar, und die Knarre können Sie günstig mieten. Wir haben da unsere Freunde. Gute Ware, natürlich nur aus Deutschland, denn Sie wissen ja: Qualität zählt.
Unsere europäischen Partner haben es auch ein bisschen übertrieben, die wollten erst so eine Art Survival daraus machen, aber wie gesagt: total übertrieben. Mit der Schreckschusspistole in einen Löwenkäfig. Wegen Tierschutz und so. In der Zeit haben in Bielefeld die tödlichen Unfälle mit landwirtschaftlichem Großgerät aber sprunghaft zugenommen, mein lieber Scholli! Nee, wir wollen da keine zu große Gefährdung für unsere Gäste entstehen lassen. Reicht ja schon, wenn die Bimbos auf dem Mittelmeer absaufen, da muss nicht auch noch der weiße Mann alles nachmachen.
Großes Paket sind drei Wochen mit optionaler Verlängerung, Personal Trainer im Shooting-Bereich, alles inklusive, Waffen plus Munition, und dann kommt noch das Paket Bring your own Gun dazu. Ist für Sie nicht unbedingt so der Brüller – falls Sie nicht sowieso noch ein G36 in der Garage stehen haben oder in Ihrem Wahlkreis ein Rüstungsbetrieb Herbstflohmarkt macht – aber denken Sie mal international. Wir wollen den Amerikaner als Kunden, der Amerikaner bringt uns die Kohle!
Notfalls der Russe. Ob Putin jetzt sibirische Tiger abknallt oder Niederwild in Afrika, uns ist das völlig wumpe. Hauptsache, der Umsatz stimmt. Und man muss ja entwicklungsfähig bleiben. Denn der Saudi, der Dubaier – nee, nicht der, also nicht der Bayer an sich, der Seehofer spielt ja lieber mit seiner Eisenbahn, und dann kippt er vom Stuhl, weil er sich für die Bundeskanzlerin hält – also diese Ölscheiche wollen sich einfach nicht als Zielgruppe zur Verfügung stellen. Ich verstehe das auch nicht, weil zu Hause haben die kein Problem mit Gewalt. Aber kann ja gut sein, dass die nicht kommen, weil die das genauso gut zu Hause machen können. Nur halt nicht mit Negern.
Man muss dieses Tourismusding halt immer im Zusammenhang sehen und so. Die Leutchen, die Sie hier erlegen, die kommen nicht mehr in die EU eingewandert. Das ist ein ganz großer Schachzug – wenn wir hier vor Ort die Problematik mit den armen Negern ausdünnen können, quasi lokal handeln, weil wir denken ja auch global, dann haben wir schon wieder ein Problem mehr gelöst und machen damit auch noch Umsatz. Die Idee ist so derart genial, die könnte doch glatt von einem Rüstungskonzern stammen, oder?
Die Eingeborenen, die Sie hier bejagen, die sterben doch für einen humanitären Zweck. Nee, ich meine jetzt nicht so – ob die im Mittelmeer absaufen oder gleich hier im Busch verbluten, das ist verhältnismäßig egal. Mir jedenfalls. Höchstens für die Ökobilanz wäre das ein Fortschritt, aber auch nicht so großartig. Gut, die müssten nicht so viel Schiffsdiesel in die Seeluft pesten, aber andererseits kommen die Lakritznasen ja auch mit Schlauchbooten aus dem Urwald, und an das bisschen Müll hat sich so ein Ökosystem ja schnell gewöhnt. Aber der humanitäre Zweck, der bleibt doch bestehen. Ich meine, wir haben weniger Asylis in Sachsen, und wenn man sich die Folgen ansieht, dann ist das auch gut so. Gut, demonstriert wird immer, und wenn Sie gar keine mehr reinlassen würden, der besorgte Deutsche merkt das meist so innerhalb von zwölf Jahren. Danach stellt er dann fest, dass er eigentlich die ganze Zeit im antifaschistischen Widerstand gewesen sein muss, und dann ist auch wieder gut. Aber denken Sie mal an den Wahlkampf. Wenn unsere besorgte bürgerliche Regierung sagen könnte, hier, gar keine Ausländer mehr rein, und wir könnten trotzdem ab und zu noch mal so eine Hottentottenauffangstation abfackeln, das wär’s doch!
Hier ist noch was frei, Zimmer mit Bad und Balkon. Wäre ein Schnellschuss, wenn Sie wissen, was ich meine. War ursprünglich als Incentive gedacht für Polizisten aus den USA, aber die haben storniert. Wollen Sie reservieren?“
Das Zimmer mit Bad und Balkon, ist das direkt in Freital? Oder bieten Sie auch einen kostenlosen Shuttle-Service an?
Wir habe den Berg gefragt. Diese ganzen Propheten gehen ihm auf die Nerven.