Die Meinungen gehen auseinander, ob es sich tatsächlich um das Fest der Liebe handelt. Nicht selten, so Kritiker, sei schon im Fokus, ein möglichst ausgefallenes, originelles Geschenk mitzubringen. Und manche wieder meinen, diese Entwicklung greife bereits auf Weihnachten über. Wir anderen aber, wir widmen uns selbstverständlich weiterhin der Tradition, zum Beispiel dem Freitagstexter.
Für eine ordentliche Bescherung wäre es an sich noch ein bisschen früh, draußen toben ja immer noch Herbstwinde, die einfach nicht ans Gefrieren denken wollen, aber da bei den meisten das Weihnachtsfest auch immer recht plötzlich im Kalender erscheint, schreiten wir mal ans Werk. Ein weihevoller Blick auf den blinkenden Pokal – Doktor Klengel hatte noch diesen wundervollen mongolischen Mandarinenlikör von Breschkes Tochter stehen, er empfiehlt ihn wärmstens als feine Metallpolitur – und dann ab durch die Hecke. Preisverleihung!
Nicht nur die Geschenke sind wichtig, vor allem zählt doch das Weihnachtsmahl. lamiacucina, erfahren mit knusprigen Gänsehäuten und opulenter Tischdekoration, erfreut einmal mehr mit einem der seltenen Reime, zu denen ich (nicht nur zur Weihnachtszeit) gar nicht genug animieren kann. Ein bronzenes Weihnachtsengelchen!
Zwischendurch reicht Hildegard wie immer etwas Gebäck zum Tee (die ayurvedisch-homöostatischen Beutelplörre von Sigune haben wir umstandslos im Ausguss verstaut und sind zur Ostfriesenmischung zurückgekehrt), wie um zu zeigen, dass man sich von Fest zu Fest die schönsten Geschenke immer selbst macht. Ein silberner Weihnachtsengel, da derChristoph die schöne Bescherung also zusammenfasste.
Natürlich haben wir einen Publikumspreis. Und natürlich ist es ein Klassiker, denn auch Heinzelmann und Atomkraftwerk sollen uns nicht ablenken von der süßen Melancholie, mit der wir Jahresende um Jahresende wieder die Feiertagsstube betrachten. Ein Fläschchen von der Mandarinenpolitur nebst einer sehr guten Krawatte aus ukrainischem Vollpolyester (Breschkes Hausmarke!) für den Blogkollegen Shhhhh in nostalgischer Milde!
Und schon nähern wir uns dem Höhepunkt des Festes. Schrille Nacht. Irgendwo in der Ferne entspringt ein Ross. Alles richtig gemacht. In sanftem Licht erglüht tief der Siegerpokal, eine goldene Flügelfigur (VEB Bad Gnirbtzschen) für den Wortmischer anlässlich einer tiefen philosophischen Weisheit: gib acht, was Du Dir wünschest, es könnte in Erfüllung gehen.
Herzlichen Glückwunsch! Beim Wortmischer glänzt ab dem 20. November unser kleiner Wanderpokal, und wer noch Tee möchte, ein Plätzchen… oder vielleicht einen Mandarinenlikör?
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