für Kurt Tucholsky
Herr Plitschlich, seines Zeichens Koch,
rührt eifrig in der Suppe.
Was drin ist, sollt er wissen, doch
es ist ihm reichlich schnuppe.
Der Küchenjunge speit schnell aus,
die Kaltmamsell läuft fluchend raus,
doch Plitschlich ficht das gar nicht an.
Wenn’s einer kann, dann dieser Mann.
„Ihr sollt mich nie befragen,
was sich da drin verbirgt –
glaubt Ihr etwa im Ernst,
ich würd’s Euch
sagen?“
Frau Schnurr frisiert die halbe Welt,
sie wellt und schneidet trocken.
Wer etwas auf sein Köpfchen hält,
dem dreht sie feine Locken.
Doch manchen juckt die Lauge sehr,
die Schwarte brennt, das Auge mehr.
Das ist der Dame höchst egal,
sie nimmt die Plempe allemal.
„Ihr sollt mich nie befragen,
was sich da drin verbirgt –
glaubt Ihr etwa im Ernst,
ich würd’s Euch
sagen?“
Herr de Maizière, ein blasses Licht
im Abglanz der Regierung,
weiß alles lückenlos meist nicht,
dafür fehlt ihm die Führung.
Wie gut, dass er für alle denkt,
dass alle ohne ihn beschränkt
und dumm und schrecklich vorlaut sind.
Man hört doch gerne auf ein Kind.
„Ihr sollt mich nie befragen,
was sich da drin verbirgt –
glaubt Ihr etwa im Ernst,
ich würd’s Euch
sagen?“
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