„Aber wir schießen doch schon nicht mehr auf die Kinder!“ „Vielleicht ist ja das der Fehler?“ „Kann ich mir nicht vorstellen.“ „Frauen wollen doch immer, dass die eigenen Kinder zuerst…“ „Jetzt hören Sie doch mit Ihrer Küchenpsychologie auf, Frauen denken doch gar nicht so weit! Die können gar nicht denken, das sind bloß emotionsgeladene äääh…“ „Und deshalb brauchen wir viel mehr von denen in der AfD?“
„Meine Herren, Fakt ist ja doch, wir haben zu wenig Frauen in unseren Reihen.“ „Dafür gibt es bestimmt triftige Gründe.“ „Frauen interessieren sich halt generell nicht so für Politik.“ „Stimmt, für die ist das nicht attraktiv genug?“ „Attraktiv?“ „Wie Schuhe beispielsweise. Oder Kochen.“ „Dann hätten wir ja eine Möglichkeit, indem wir Politik attraktiver gestalten.“ „Wie wollen Sie das denn machen, Kochkurse auf dem Parteitag?“ „Oder einfach schönere Männer in der Politik.“ „Nein, das ist doch Unsinn!“ „Wie kommen Sie darauf?“ „Das würde mich jetzt auch mal interessieren.“ „Wir haben doch schon alles gesellschaftlich Mögliche getan, um Frauen für Führungspositionen in der Wirtschaft zu interessieren. Das finden die wohl auch nicht attraktiv.“
„Vielleicht sind wir nicht frauenspezifisch an das Problem herangegangen?“ „Ich sage doch, wenn wir mehr über Schuhe oder…“ „Das hatten wir schon, kommen Sie mir lieber mit konstruktiven Vorschlägen.“ „Wenn ich was mit konstruktiven Vorschlägen am Hut hätte, wäre ich ganz sicher nicht in unsere Partei eingetreten.“ „Aber wir müssen doch irgendwas machen, das…“ „Das ist doch ganz ganze Problem, wir müssen eben nicht irgendwas machen – wir sollten etwas ändern!“ „Wenn ich irgendwas ändern wollte, dann… ach, ist ja auch egal.“
„Wir haben doch schon den Parteivorstand viel weiblicher gemacht.“ „Als ob Höcke da die beste Wahl war, darüber ließe sich ja nun doch streiten.“ „Sie finden sich wohl witzig?“ „Nee, aber Höcke noch viel weniger.“ „Konzentrieren Sie sich bitte, wir haben hier ein enormes Problem.“ „Darum geht es ja gerade.“ „Können Sie endlich mal mit Ihrem gottverdammten Höcke aufhören!?“ „Wie ist der überhaupt so weit nach oben gekommen?“ „Hat die Partei am Ende schon heimlich eine Frauenquote eingeführt?“ „Ich möchte jetzt endlich…“ „Wenn der endlich zugeben würde, dass er heimlich in Damenunterwäsche in der Parteizentrale…“ „Meine Herren, jetzt ist aber bald mal…“ „Und mit einer Transe kriegen wir dann junge, konservative Frauen in die Landesverbände, oder wie haben Sie sich das vorgestellt?“ „Verdammt noch mal, ich will dieses dumme Gelaber hier nicht mehr hören! Wir haben ein Imageproblem, und ich erwarte von Ihnen, dass Sie es lösen!“
„Ich würde ja sagen, wir sollten eher unsere politische Arbeit ein bisschen überdenken.“ „So im Sinne von Betreuungsgeld?“ „Hören Sie mal, wir können doch nicht die CSU kopieren – das läuft doch andersherum!“ „Das Betreuungsgeld ist doch sowieso verfassungswidrig.“ „Wenn mich Sachen interessieren würden, die nicht verfassungswidrig sind, glauben Sie dann, ich wäre in die…“ „Ja, wir haben es jetzt kapiert!“ „Aber an der Idee ist was dran, das müsste man irgendwie weiterentwickeln.“ „Darf nur nichts kosten.“ „Mütterorden?“ „Aber nur für rassereine Mütter, die in der dritten Generation mehr als sechsmal…“ „Quatsch, dann müssten wir der von der Leyen ja das Mutterkreuz verleihen.“ „Hat die nicht eh schon eins?“ „Meine Herren, jetzt kommen wir doch bitte mal wieder zum Thema zurück.“ „Innere Sicherheit!“ „Was interessieren sich denn die Schlampen für innere Sicherheit? denen geht die Sicherheit doch komplett am…“ „Vielleicht muss man es etwas weniger aggressiv kommunizieren.“ „Aber gerne doch: die Damen sind nicht so geneigt, sich für diese Thematik hinreichend zu…“ „Mann, stellen Sie sich doch nicht blöder an, als Sie ohnehin sind! Wir müssen das Thema ohne diese ganze Kriegsrhetorik und die Angstmache und das rechtsnationale Geschrei in die Diskussion bringen.“ „Wohl plemplem?“ „Echt, dem haben sie doch ins Gehirn…“ „Wissen Sie eigentlich, was das heißt?“ „Wir könnten Frauen vermitteln, dass sie bei uns…“ „Und uns laufen die Männer in Scharen weg, weil sie auf einmal über Themen reden müssen. Reden! über Themen! Haben Sie sich was vom Kanaken an der Ecke weggeholt!?“
„Ich versteh’s nicht, auf Facebook geht das doch auch?“ „Ha, das ist es!“ „Wollen wir die Männer nicht mehr auf Facebook lassen?“ „Ach was, viel besser. Wie rekrutiert denn der Feind seinen Nachwuchs?“ „Auf Facebook?“ „Hä, wie jetzt!?“ „Was glauben Sie, woher die ganzen Mädels kommen, die zum Islam konvertieren und in den Dschihad ziehen.“ „Wir können doch die Frauen nicht nach Syrien schicken, wie stellen Sie sich das denn vor?“ „Quatsch, nicht nach Syrien – nationaler Einsatz in Dresden!“ „Oha, Sie chatten da die jungen Weiber an?“ „Mutig, mutig.“ „Fragen Sie mal den Bachmann, der hat doch bestimmt den richtigen Sächsappeal.“ „Der weiß, was Frauen wünschen.“ „Der ist doch gar kein Parteigenosse.“ „Na, schicken wir denen Fotos von unseren Jungs, dann beißen die schon an.“ „Sie wissen aber schon, was die in Syrien mit den Mädchen machen.“ „Da besteht bei uns keinerlei Gefahr, das haben wir alles komplett im Griff. Verbinden Sie mich mal eben?“ „Leitung steht.“ „Hallo? Herr Gauland, Sie sind doch auch in diesem Internet drin? Wir hätten da mal eine kleine Bitte an Sie.“
Satzspiegel