In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (CCLXXXI)

27 02 2016

Wenn Jindřich im Wäldchen bei Unterhaid
spazieren geht, strotzt er von Munterkeit.
Um Tanne und Fichte
er springt mit der Nichte
des Nachbarn. (Sie trägt nur ein Unterkleid.)

Benoît, Fremdenführer in Dieppe,
der weiß: „Wohin ich Gäste schlepp,
ist es meistens teuer,
doch alles geheuer –
ich krieg ja was ab von dem Nepp.“

Bei Jaroslav brennt es in Zetten.
Er sucht, was er kann, noch zu retten,
doch lodern die Flammen,
das Haus kracht zusammen.
Zum Glück hat er die Federbetten.

Als Karim erstaunt in El-Lischt
den Mann sieht, der da vorbeizischt,
packt er ohne Fragen
den Buben am Kragen.
Er hat einen Räuber erwischt.

Wenn Radek zur Treibjagd in Schellwitz
auch kam: „Da ich oben recht schnell sitz,
ertrag ich die Runden
mit Dutzenden Hunden,
weil ich sonst schon von dem Gebell schwitz!“

Juhani, der kaufte in Lemland
ein Grundstück, wo er nichts als Lehm fand.
Mit viel Selbstvertrauen
begann er zu bauen,
denn Lehm gab’s ja schließlich auf dem Land.

Da Otakar öfter in Wühr
die Straßenbahn nahm, gab’s dafür
ein eigenes Sparschwein
für jedweden Fahrschein.
Das kostet ja schließlich Gebühr.