Da hat doch diese nette kleine Organisation, die ihren Restmüll in einer der entlegensten Gegenden der Republik entsorgt – richtig, die CDU Schleswig-Holstein – gefordert, die kulturelle Identität der deutschen Herrenrasse auf dem Teller zu verteidigen. In den öffentlichen Kantinen soll es zwingend Schweinefleisch geben, damit sich der Muselmann mit zivilisierten Menschen nicht mehr an einen Tisch setzt. Dass die Schleswig-Holsteiner seit längerer Zeit vor allem aus Qualitätsgründen auf Schwein verzichten: geschenkt, dass der Anteil an Vegetariern und Veganern kontinuierlich steigt: ganz klar semitische Feindpropaganda, und dass die Schnitzelaktion im Gegensatz zum linksgrünen Veggie-Day kein Steuerungsinstrument reaktionärer Stasifunktionäre ist, das glaubt auch jeder. Nur dass Identitäre wie die Nord-CDU einen Großteil ihres offenbar während einer Unterdosis entstandenen Gefasels von der Dansk Folkeparti abschreiben, wo man die deutschen Nachbarn gerne als Schweine tituliert. Sicher aus kulinarischen Motiven. Die Union hat ja Erfahrung damit, ihre Ideen von Rechtsradikalen entwerfen zu lassen und sie nach einem Praxistest unter Gleichgesinnten zur Disposition zu stellen. Alle weiteren Anzeichen, warum Schnaps als Ernährungsgrundlage nicht ausreicht, wie immer in den Suchmaschinentreffern der vergangenen 14 Tage.
- schlechte speisekarte: Im Gegensatz zum AfD-Wahlprogramm bleibt wenigstens alles drin.
- aberglaube wasserschaden am haus: Streuen Sie Stroh in Nord-Süd-Richtung aus, am besten einen Tag vor Schadenseintritt.
- olzheimer gerüstbau: Zu hoch für Sie.
- sackkleider schnitte: Wenn’s einen Schnitt braucht, ist es ja kein Sack.
- sauna kultur bekleidungsfrei: Wenn Sie Kultur brauchen, tragen Sie ein Sackkleid.
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