Wehrkraftzersetzung

10 08 2016

„Also derzeit wissen wir ja auch nichts, rein gar nichts wissen wir da, aber dass die sächsische Regierung noch weniger weiß, das ließe doch den Schluss zu, dass die sächsische Regierung da etwas wissen dürfte.

Das ist ja zunächst mal eine politische Aktion, wenn jeden Montag die Wutbürger durch Dresden schreien, schreiten, wollte ich sagen, und da hat die sächsische Landesregierung auch einen politischen Bildungsauftrag zu erfüllen. Ich meine, gucken Sie sich doch diese Leute mal an, da kann man doch in die politische Bildung gar nicht genug investieren! Da sind die Gelder doch gut angelegt, das ist eine tolle Investition in die Zukunft Sachsens.

Bisher steht nur fest, dass sich der Innenminister mit dem Orga-Team von diesen Abendlandsern getroffen hat. Und einen Tag später haben die dann beschlossen, nicht mehr weiterzumachen. Da sind dann vermutlich Fördergelder geflossen, aber das weiß nun wieder die sächsische Regierung nicht. Das müssen Sie auch verstehen, wenn Sie einen Haushalt mit derart vielen Löchern haben, dann wissen Sie irgendwann auch nicht, welcher Rand gehört jetzt zu welchem Loch, und wenn es der rechte Rand ist, in welchem Loch verschwindet das Geld dann? Stecken Sie das bei der Oertel rein und es kommt bei Bachmann irgendwo wieder raus?

Sie kennen doch dies Märchen, das die Nazis immer verbreiten, also nicht nur die von der AfD, sondern auch die von der echten NPD. Dass die Regierung die Antifa bezahlt für die Demos, mit Schicht- und Schotterzulage und so, weil damit der gemeine Wille des Volkes, des gemeinen Volkes, Herrgott! der Wille der Volksgemeinschaft, wollte ich sagen, dass der eben nicht durchgesetzt werden kann. Und die sächsische Regierung, die ist da ja ganz anders, die wollen mit diesem DDR-Zeugs und dem Linken, da wollen die nichts mehr mit zu tun haben, Demokratie und Republik ist nicht, nur deutsch sind sie halt noch, und deshalb machen die jetzt einfach das Gegenteil. Die bezahlen PEGIDA einfach fürs Nicht-Demonstrieren. Als grundlose Bedingung für, bedingungsloses Grundeinkommen, wollte ich sagen, dann müssen die nicht immer auf die Straße, weil das ja in Sachsen unangenehm ist, wenn die Leute alle auf der Straße sind. Die wollen die Straße frei, also nicht die, gut, die auch, aber die sächsische Regierung denkt da eher ans Soziale. Kann ja auch national sein.

Fragen Sie sich auch manchmal, wovon diese Leute so leben? Ja, davon auch, aber das gilt ja nicht als Berufstätigkeit, und andererseits werfen sie genau das ja den Flüchtlingen immer vor, dass sie nur aus wirtschaftlichen Gründen herkommen, weil hier jeder Geld kriegt, obwohl wir gar keins haben. Es gibt ja manche, die sagen, die sächsische Landesregierung wollte denen nur mal zeigen, dass wir immer noch genug haben und jeden Affen hier finanziell aushalten können, auch wenn wir gerade ein paar Flüchtlinge versorgen müssen. Aber ich bin nicht davon überzeugt, dass die Landesregierung so ein Konzept wirklich in die Hand nehmen würde.

Das müssen Sie sich so vorstellen wie damals in der DDR, als wir die Konterrevolution hatten, da hat uns der Feind die Diversanten geschickt, und die haben schlimme Dinge über die sozialistisch existierende Realität, den relativ existierenden, verdammte Hacke! real existierenden Sozialismus, über den haben sie Lügen verbreiten, damals ging das noch ohne die Presse, die log zwar auch, aber das ging meist seinen sozialistischen Gang. Und da haben wir mit Desinformation gearbeitet. Die einen sollten denken, die anderen kriegen Bananen, und die sollten wieder denken, die einen kriegen Apfelsinen. Die konnten ja nicht sagen, wir haben aber gar keine Bananen gekriegt, und die anderen haben das dann geglaubt, obwohl sie wussten, die anderen denken, sie – also die – hätten Apfelsinen. Also investitionsmäßig noch eine Nummer besser, wir hatten ja damals nichts, und das hat trotzdem ganz wunderbar geklappt. Die Regierung, also nicht die sächsische, sondern die in Berlin, also die von früher, und da saßen ja welche drin, die waren von noch viel früher, und die kannten sich damit auch ganz praktisch aus, die haben das erfolgreich zum Ziel geführt. Wehrkraftzersetzung.

Das war ja inzwischen wieder ein bisschen aus der Mode gekommen, in der EU hat man das noch so praktiziert, dass die Bauern Geld bekommen, wenn sie nichts mehr anbauen, und dann haben sie entdeckt, dass man das auch auf die Verwaltung ausdehnen kann, also auf die EU-Verwaltung, da kriegen ja inzwischen auch ein paar Leute Geld, wenn sie nichts mehr anfassen. Wenn man das hier als Präzedenzfall sieht, dann kommt von der Kohle bei den regelmäßigen Mitläufern auch nichts mehr an, und so war das wohl ursprünglich mal gemeint. Also nicht das mit der sächsischen Regierung, sondern PEGIDA. Denen ging es wohl eher um die eigene Grundlage als um versorgte, besorgte, wollte ich sagen, besorgte Bürger.

Wahrscheinlich musste die sächsische Regierung auch schnell Fakten schaffen, bevor der Vizekanzler den Dialog mit PEGIDA suchen konnte. Das wäre ja noch was geworden, der hätte die Fusion mit LEGIDA und DÜGIDA verkündet, damit keine Demonstranten verloren gehen, und denen dann Waffen verkauft, weil Sachsen offiziell noch nicht als internationales Krisengebiet gilt. Aber wie gesagt, das wissen wir alles nicht. Da müssten Sie mal die sächsische Regierung fragen. Das wissen die auch nicht, aber vielleicht noch genauer als wir.“