… aber das muss ich noch erzählen, wie ich da neulich entlangkam, das war an dieser Straßenecke, eigentlich wie immer, und dann stand da eine junge Dame. Wer den letzten Freitagstexter kennt, der weiß übrigens, wovon ich spreche. Und dass sich kaum keiner mit der jungen Dame beschäftigt hat – ich muss schon sagen!
Doch wir wollen heute mal nicht so sein – ich bin nie so, für Hildegard kann ich nicht unbedingt sprechen – und den Pokal, den begehrten Preis für das wöchentliche Textereignis, für den besten Auftritt verleihen.
Beginnen wir mit dem Offensichtlichen: Kleider machen Leute. Nicht ganz so ohrenbetäubend bunt wie schon hier gezeigt, und vielleicht zeigt sich darin die wahre Größe: Bescheidenheit in dezentem Grau. Eseleganz, wie man so sagt, sie führt nicht nur zum Ziel, sondern die Frau Spätlese auch zur bronzenen Plakette.
Überrascht stellte Gunther fest, dass er in diesem Kostüm deutlich mehr Schlag bei den Frauen hatte.
Wir müssen an dieser Stelle übrigens einmal darüber reden, was von uns verlangt wird. Alleine sich jeden Morgen vor den Spiegel zu stellen und eine Halsbinde unter den Kragen zu pfriemeln. Auch die Vorhölle (Ratzinger hatte sie abgeschafft, aber es hat sich nicht bis zu allen Herrenausstattern herumgesprochen) führte nicht zum gewünschten Ergebnis, warum die modische Einzwängung? Das versteht einzig Pfefferoni, deshalb Silber:
„Werd Tierarzt für Pferde!“ ham ’se gesagt
„Da lernste jede Menge Frauen kennen!“ ham ’se gesagt.
Sollte ich einen Fehler gemacht haben? Sicher wurde ich durch irgendetwas abgelenkt. Denn es hat ja doch einer die Dame bemerkt. Es war hubbie, und ihm gebührt als Publikumspreis ein wunderschönes Stück aus der jüngsten Kollektion von Jean Paul Maultier.
Jetzt aber – die Krawatte ist ja nun an den Mann gebracht – zum Eigentlichen. Was ist und zu welchem Ende studieren wir die Äußerlichkeiten, und wenn ja, warum ich? Die Antwort, Goldes wert, ist wie stets einfach, und lamiacucina gibt sie ohne Zögern.
Ja, ich will… hauchte Mildred lächelnd, als ihr Donkey den Ring überreichte.
Herzlichen Glückwunsch! Hildegard lächelt beseligt. Dass ich das noch erleben darf. Mit etwas Glück darf ich nachher ohne Schlips auf den Markt, und was ich nächstes Jahr zum Faschingsball anziehen muss, das klären wir später. Jetzt erst einmal geht der Pokal zu lamiacucina, wo am 23. September eine neue Runde auf uns wartet. Ich mache mir schon mal ein Eselsohr in den Kalender.
ich wollte eigentlich nicht, aber muss jetzt wohl 🙂 Danke für den Pokal!
Chor der Freitagstexter/innen: Na aber… bitte schön 😉
Glückwunsch und bis morgen 😀
[…] der Goldpokal steht schon wieder bei mir. Zum sechsten 7. Male. Überreicht vom Meister der Worte: bee. Als ich mir den Eselskopf abnehmen wollte, rannte die hübsche Mildred allerdings schreiend davon. […]