Und da ist der Freitagstexter wieder zu Gast in diesem kleinen literarischen Salon. Gerade eben war noch bunter Herbst vor den Fenster, nun nennt sich das nasse Zeugs da Weihnachten, in der Ecke der berühmte Goldtopf, und von irgendwoher rudern noch ein paar von boomerangs Seniorenschwimmern durchs Bild. Der Tee ist gleich fertig. Herzlich willkommen!
Zwar ist die Schreibstube in der offiziellen Weihnachtspause und so gut wie verwaist, die Beleuchtung ist abgestellt, aber dafür können wir uns ganz der schrägen Bildbetextung widmen, die sich durch angenehme Regellosigkeit auszeichnet. Bis auf die paar Grundzüge, die der Wortmischer irgendwann einmal so zeitlos niederschrieb, dass sie alle Jahre wieder einmal hier und dort genannt werden. (Hildegards neue Haferflockenplätzchen haben ein ähnlich einfaches Rezept, ich möchte es aber hier nicht nennen, weil ich nicht weiß, welche Risikogruppen bei einem Anfall von Staublunge mit dem Schlimmsten rechnen müssten.) Dann lieber Tee. Bis Dienstag, den 27. Dezember um 23:59 Uhr steht die Tür des Arbeitszimmers offen, die kleinen Zettelchen mit Reim und Prosa kommen in den Pokal – wer es nicht bis ins Dachgeschoss schafft, nimmt eben mit einem Kommentar teil – und das Urteil folgt sogleich.
Und diesmal gönnen wir uns ein wenig Musik. Knapp hundert Jahre alt ist das dieswöchige Foto, erhalten in der State Library of New South Wales. Klick macht groß.
Eunice war es lästig geworden, dass bei ihren Kammermusiknachmittagen die Gäste reihenweise wegdösten, diesmal sollte Haydns Nr.94 einen unvergesslichen Moment bereiten…
was tun denn die vielen Männer in einer Damenkapelle?
Zu dieser Zeit war mein Vater bereits 14 Jahre alt. Er brauchte erst mit 60 Krücken, das war ein bisschen später. Er ging nie nach in Lourdes, weil er evangelisch war. Als ich 19 war ist er gestorben. Es tut mir leid, dass ich nicht mehr mit ihm geredet habe.
Mein obiger Kommentar ist nicht als Freitagstexter-Bildunterschrift gedacht. Das Bild hat mich bewegt und veranlasst, meine Stimmung des Moments niederzuschreiben. Falls dies jemanden stören sollte, bedaure ich dies.
Wie gesagt, hier darf jeder alles. Tradition ist Tradition 😉
Der junge Chester A. Eagle war von 1915-1919 mit dem 13th Light Horse Regiment in Gallipoli und an der Somme. Im Elternhaus in Barham NSW nahm das Leben seinen gewohnten Lauf.