Absolut schussecht

28 02 2018

Der Mensch bedarf der Sicherheit. Wie auch immer diese umgesetzt wird und für wen die Sicherheit eher Unsicherheit bedeutet, das steht auf einem anderen Blatt. Und darum ging es, unter anderem, beim letzten Freitagstexter. Es ist ja nichts ohne Widerspruch. Und nichts, dem nicht widersprochen würde.

Jener Verfassungszusatz, auf den sich ein paar Millionen US-Amerikaner berufen, macht sie alle zu einer Miliz, als gäbe es keine Armee in den Vereinigten Staaten. Als stünde die britische Krone noch tief im Land und bedrohte die Unabhängigkeit des Nation. Es ist, wie zu erwarten, der reine Nationalismus, der die Amerikaner zu Fetischisten macht. Wer hätte etwas anderes erwartet?

Und damit sind wir auch schon mitten in der Zeremonie der Preisverleihung. Es reicht auch diesmal ganz knapp für Klapppodest, und in nacholympischem Geist stehen auch wieder drei Trophäen bereit für die Auszeichnung, mit der die Fortsetzung einhergehen wird. Gleiches mit Gleichem – ein Patentrezept, um blinde Zahnlose zu züchten, die dazu verurteilt sind, die Geschichte immer und immer wieder neu zu durchleiden, damit auch ihre Kindeskinder in derselben Zeitschleife stecken bleiben. Der bronzene Pokal geht für die pragmatische Lösung, ganz im Sinne der NRA, an c. araxe.

Es hat sich herumgesprochen, dass bei den Lehrkörpern aufgerüstet werden soll – die Gegenmaßnahmen ließen nicht lange auf sich warten.

Etwas ethnologischer ist die Suche, wie das dargestellte Objekt in die Lebenswirklichkeit der Amerikaner passte oder noch passt. Sie fahren gerne mit großen Autos durch die Gegend, immer die Familie im Schlepp, ob sie Fischen oder Jagen, sie sind auf der Suche nach Freiheit. Und sei es ein Picknick auf dem Standstreifen. Nichts ist falsch, was noch einen Rest Abenteuer in sich bergen könnte. Ihre Freizeit verbringen sie nicht weniger aggressiv als alles andere. nehalennia beobachtet genau, dafür den silbernen Pokal.

drive-in Schießplatz der 50iger

Die Rechtsgelehrten streiten, ob es nicht doch um einen allgemeinen Wehrdienst geht (mit der Freiheit nicht zu vereinbaren), um die Waffen, die es im Jahr des Verfassungszusatzes gab, also keine Schnellfeuergewehre (mit der Freiheit nicht zu vereinbaren), und um die militärische Verwendung derselben (mit der Freiheit nicht zu vereinbaren). Drück einem Amerikaner eine Knarre in die Hand, und er wird jemanden umbringen. Zur Not ballert sich das die Rübe weg, lässt Kleinkinder an den Abzug oder spielt einfach damit herum – und löst schreckliche Unfälle aus, nach denen wieder sehr viel gebetet werden muss.

Wir sind auf der Zielgeraden. Kleinkinder jeden Alters haben sich mit dem Schießeisen schon vertraut gemacht, bei 300 Millionen Waffen ist das kein Problem. Vielleicht ereignet sich irgendwo in der Nähe gerade ein neues Massaker, woraufhin Joe der Klempner seiner überlebenden Tochter eine AK-47 kauft (pink, mit Einhornmotiven, Glitzer und lustigen Aufklebern auf der Verpackung). Man tut ja etwas für die Zukunft der Kinder. Man zeigt über das weite Land und bedeutet, dies alles werde irgendwann ihnen gehören. Praktischerweise erledigt man das gleich auf dem Friedhof. Für den reibungslosen Übergang von einer Generation zur anderen gibt es den goldenen Pokal für hele:

oh daddy… warum hab ich so ein olles Gewehr und der kleine hat ne Vollautomatik. Wie soll ich denn da meine Rechte verteidigen? *schmoll*

Herzlichen Glückwunsch! Und am Freitag, den 2. März wird es auch schon wieder einen neuen Freitagstexter geben bei hele (Blog zum Ausrichten schon geklärt?). Wahrscheinlich mit erhöhter Trefferquote…





Karnevalsuniform

28 02 2018

„… die Ausrüstung der Soldaten bemängelt habe. So sei nicht einmal eine ausreichende Anzahl an Schutzwesten für die ganze…“

„… der Mangel an Zelten nicht als gravierend wahrgenommen werde. Die Einheimischen seien vor allem bei Einsätzen in afrikanischen Ländern sehr gastfreundlich und würden die Truppe mit…“

„… der materielle Notstand parallel gesehen werden müsse zum akuten Personalmangel der Bundeswehr. Daher sei es nicht erheblich, weil zu fehlenden Ausrüstungsgegenständen auch die…“

„… eigene Schutzausrüstung von ihren Familien gesandt bekämen. Diese sei jedoch nicht für den offiziellen Gebrauch geeignet, da sie in einzelnen Teilen farblich nicht mit dem…“

„… die Marine gegenwärtig statt der geplanten 15 Fregatten nur neun Schiffe dieses Typs habe. Wenn die Einsätze in Afghanistan weiterhin wie geplant abliefen, könne man daher auf die Marine verzichten und nur den…“

„… vorrangig zu enormen Kostensteigerungen gekommen sei, da die Bundeswehrhelikopter durch die Pannenhelfer des ADAC hätten gerettet werden müssen. Für die Auslandseinsätze habe von der Leyen keinen Mengenrabatt ausgehandelt, so dass sich die Forderungen inzwischen auf mehr als…“

„… Karnevalsuniformen nicht geduldet würden. Diese seien zwar gute deutsche Tradition, hätten aber militärische keinen ausreichenden…“

„… zahlreiche Talente rekrutiert worden seien. Die Helikopter seien unter fachkundiger Anleitung kurdischer Mechaniker wieder in einen flugfähigen Zustand versetzt worden, man wolle diese Kräfte zur Behebung des Kompetenzmangels auch nach Somalia und nach…“

„… beispielsweise nach Afghanistan geschickt. Da zeitgleich abgelehnte Asylbewerber in das Land abgeschoben würden, könne man auch mit einer leichten Schutzausrüstung, Freizeithemden oder den beliebten kurzen Hosen für die…“

„… vereinzelt Workshops angeboten würden, wie sich die Armeeangehörigen aus lokal organisierten Materialien eine eigene Ausrüstung erstellen könnten. Dies sei zwar vom Ministerium nicht angeregt worden, könne aber angesichts der aktuellen Situation sehr…“

„… den Soldatinnen und Soldaten, die keine ausreichende Ausrüstung bekommen hätten, eine Entschädigung zahlen wolle. Dies sei auch eine kostengünstige Alternative zum bisherigen…“

„… Sicherheitstipps von der Bevölkerung annähmen. Die Truppe sei in sehr regem Kontakt mit den Afghanen und kenne inzwischen zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten für Splitterschutz, Helme, Stiefel und…“

„… keine modische Winterkleidung gefragt sei. Das aktuelle kik-Sortiment könne man daher auch mit Mitteln des Bundesministeriums für…“

„… nicht zutreffend sei, dass Flugverbote für Tornados durch die Verwendung von Biodiesel…“

„… zunächst um die Bewaffnung gehen müsse. Die Truppe verfüge auch über nicht hinreichend funktionsfähige Gewehre, diese müssten jedoch vorrangig für die Bündnisverpflichtungen im Rahmen der internationalen…“

„… die Tornados zunächst auf dem Fliegerhorst Jagel zwischengelagert würden. Hier könne mit den Maschinen eine zusätzliche Einnahmequelle generiert werden, die Flugunfähigkeit der Tornados garantiere zudem eine absolute Unfallfreiheit für sämtliche…“

„… Flugstunden für die Ausbildung fehlten. Diese seien noch von der Bundeswehrreform des damaligen Ministers Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Buhl-Freiherr von und zu Guttenberg als mittelbar friedenssichernde Maßnahme des deutschen…“

„… die Armee wie ein privatwirtschaftliches Unternehmen führen müsse. Da allerdings noch keine legale Form gefunden worden sei, Gewinne zu erwirtschaften, müsse man den anderen Weg der ökonomischen Stabilisierung über Kredite, Anleihen oder eine wertpapiergestützte…“

„… habe man nur deshalb Biodiesel in das für Flugzeuge bestimmte Kerosin mischen müssen, da die Verbindlichkeiten beim ADAC noch immer…“

„… die Deutsche Bundeswehr AG erst in mehreren Jahren an die Börse gehen könne. Vorerst werde sich der Konzern, zu dessen Leitung sich Mehdorn kurzfristig…“

„… aber Sponsoringverträge mit mehreren namhaften Herstellern nicht ausschließe. So könne eine eventbetonte Bundeswehr unter der Leitung verdienter Reservisten eine ganz neue Qualität der nationalen…“

„… wenigstens im Innendienst das Tragen von Privatkleidung erlaubt sein müsse. Dies schone die Ausrüstung und sei betriebswirtschaftlich sehr…“

„… aus der Not eine Tugend machen könne. Die stillgelegten Tornados wolle von der Leyen in der nordafrikanischen Flugverbotszone stationieren, wo es auf Feinstaubemissionen auch nicht mehr ankomme und die reine Präsenz der Truppe mehr bedeute als ein militärisch…“

„… nicht gleichbedeutend mit einer Sportarmee sei. Man könne auch in Zukunft der Truppe nicht als Kriegsdienstverweigerer angehören, da dies ein die Fürsorgepflicht als Arbeitgeber für alle…“

„… verkaufe Deutschland so viele Waffen in Krisengebiete, dass für eine ordentliche Ausstattung der eigenen Truppe nicht mehr…“





$iegheil

27 02 2018

„Oder irgendwas mit Braun.“ „Da würde Höcke sofort einschreiten.“ „Wegen Verleumdung?“ „Nee, Urheberrechtsverletzung.“

„Wenn wir jetzt Blau nicht mehr dürfen, geht da noch etwas in Richtung Alternative?“ „Dann würde die AfD uns möglicherweise vorhalten, dass wir uns nur profilieren wollen.“ „Wie die AfD?“ „Nein, das ist etwas anderes. Hier geht’s nicht um Inhalte.“ „Also doch wie bei der AfD. Die besteht doch auch nur aus Verpackung.“ „Nein, die hat schon Inhalte. Nur eben nicht die, die auf der Packung stehen.“

„Die Lilanen?“ „Das ist nicht Ihr Ernst!?“ „Er meint das sicher wegen den Violetten.“ „Wegen der Violetten, und nein, das war nicht der Punkt.“ „Wenn das der letzte Versuch ist, dann können wir doch einpacken.“ „Also doch irgendwas mit Braun.“ „Ausgeschlossen!“ „Vor allem ist diese ganze Farbensymbolik doch ausgereizt, man muss die Inhalte…“ „Ernsthaft?“ „Naja, wir müssen uns nicht gleich als christlich deklarieren.“ „Würde ich auch nicht empfehlen, die Kirchen sehen das in letzter Zeit enorm kritisch.“

„Und wenn wir mit Lucke fusionieren?“ „Damit wir als Alfatierchen in den Schlagzeilen landen?“ „Immerhin ist der Name eingängig.“ „Und Lucke hat sich schon einmal eine ganze Partei unter dem Hintern wegziehen lassen.“ „Allianz für Alternative?“ „Igitt, klingt das linksversifft!“ „Lieber versifft als versoffen.“ „Also alternative Allianz.“ „Schon besser.“ „Da ist jetzt auch kein Inhalt mehr drin, aber es wird langsam besser.“ „Christliche Allianz?“ „Soziale Allianz für irgendwas.“ „Für deutsche Bürger.“ „Sozial-Christliche Deutsche Allianz.“ „Dieses Irgendwas-mit-irgendwas, da hat doch alles wieder nix mit nix zu tun!“ „Außerdem sind das jetzt die Liberal-Konservativen Reformer.“ „Das klingt ja auch wie: keine Ahnung, aber Hauptsache, mal die Fresse bis zum Anschlag aufgerissen.“ „Eben. Genau da wollen wir hin. Als Partei.“

„Vaterland?“ „Patriotische Initiative.“ „Die Schweigend Mehrheit.“ „Wollen Sie hier ’ne Band gründen oder eine Partei!?“ „Ich dachte ja nur.“ „Eben, das ist sowieso Ihr Fehler. Nicht denken, Sie sollen die Zielgruppe bei ihren Bedürfnissen packen, also emotional.“ „Vorwärts?“ „Also bei Ihnen ist ja echt zappenduster.“ „Dann könnten wir doch Dunkelbraun als…“ „Zum letzten Mal, wir machen nichts mit Braun. Nicht mit Braun, klar!?“ „Demokratie?“ „Der Wille des Volkes?“ „Das klingt wenigstens nach einer rechtsradikalen Band.“

„Wir sind Deutschland?“ „Damit werden Sie vielleicht Papst.“ „Oder Fußballweltmeister.“ „Als wäre das jetzt wichtig!“ „Sie dürfen dabei nicht vergessen, dass in den Jahren, in denen wir den Titel geholt haben, der Kanzler…“ „Jetzt hören Sie mal auf mit dem Herumtheoretisieren und liefern Sie lieber einen vernünftigen Vorschlag ab.“ „Partei von Morgen?“ „Also nicht die für morgen.“ „Die anderen haben nur von Storch.“ „Also von gestern.“ „Kommt ja nix von nix.“ „Und als Logo nehmen wir das von den Turnschuhen?“ „Das hat doch die AfD sich schützen lassen?“

„Oder irgendwas mit 2.0?“ „Nee, das macht den Wählern nur wieder Angst.“ „Die fürchten sich schon davor, dass das ganze deutsche Volk ersetzt wird, das können Sie bei denen nicht bringen.“ „Aber computermäßig kann man doch denken?“ „Mehr als $iegheil fällt den meisten aber nicht ein.“ „Aber das waren wenige.“ „Die aber der AfD dieses Wahlergebnis beschert haben.“ „Schrecklich!“ „Naja, einer muss es doch machen.“ „Man müsste überhaupt mal rauskriegen, wieso die uns den Parteinamen verbieten wollen.“ „Sie wollen damit verhindern, dass Nachahmer oder politische Trittbrettfahrer sich über sie profilieren und die Öffentlichkeit täuschen.“ „Aha, also ein Eingriff in ihre politische Kernkompetenz.“ „Hat die NPD ihnen schon mal ihre Anwälte vorbeigeschickt?“ „Nee, bei denen macht das die Rechtsabteilung.“ „Das sind die Jungs mit den Brandsätzen, richtig?“

„Aber mit sozial, da geht doch noch irgendwas.“ „Die eigentlichen Programminhalte aber bitte nicht vergessen!“ „Sozial-Nationalistische Alternative.“ „Nationalistisch-Soziale Partei für Deutschland.“ „Für Deutsche, sonst klingt das irgendwie nach Verharmlosung.“ „Stimmt, das soll ja nicht sein.“ „Eben.“ „Und wenn wir uns ‚Asylkritik‘ schützen lassen?“ „Das wäre mal eine Überlegung wert.“ „Vielleicht kriegen die dann auch keinen Schnitt mehr?“ „Dann wären wir eine Nationalistisch-Soziale Deutsche Asylkritik-Partei.“ „Natürlich muss auch die konservativ-liberale Komponente in besonderem Maße…“ „Sonst geht’s aber!?“ „Ich dachte, das sei noch aktuell?“ „Jetzt sind wir doch schon auf dem rechten Weg.“ „Wenn der mal nicht zu weit rechts ist.“ „Was können wir denn dafür, dass uns einer zwingt, unsere Bezeichnung zu ändern?“

„Identisch-Völkische Bürger für Patriotismus und Demokratie.“ „Umrühren vergessen?“ „Oder meinetwegen Identitär, kommt ja auch nicht mehr darauf an.“ „Alternativ-Identitäre Volkspatrioten!“ „Nee, das…“ „Patriotische Identitäts-Alternative?“ „Warten Sie mal.“ „Identitäre Deutsche Völkisch-Nationaler…“ „Ich bin gleich wieder da. – Frau Petry? Wir haben hier ein kleines Problem.“





’tschuldigung

26 02 2018

„… im Polizeibericht als Böller aufgenommen worden sei, obwohl es sich um eine selbst gebaute Rohrbombe gehandelt habe. Die Direktion sei der Meinung gewesen, ein wenig einsichtsfähiger Täter, der einen tödlichen Sprengsatz zünde wie andere Leute einen Silvesterknaller, müsse auch mit den Maßstäben eines…“

„… nicht rechtfertigen wolle. Man habe nur trotz intensiver Kontakte nie genau wissen können, welche Rolle in der Zwickauer Zelle von welchem vaterlandstreuen oder zumindest…“

„… in der sächsischen Kleinstadt bereits die Folgen des Klimawandels zu bemerken seien. Die Jugendlichen hätten das Asylbewerberheim in Brand gesteckt, um den winterlichen Kälteeinbruch in der regionalen…“

„… auch die Bezeichnung Scheißausländer noch nicht geeignet sei. Es befinde sich immer noch im Bereich des Möglichen, dass der Abgeordnete damit die ausländischen Staaten gemeint habe, die nicht den Anforderungen an die freiheitliche demokratische Grundordnung genügen würden, so dass dies als Bekenntnis zur verfassungsmäßig vollkommen…“

„… einen Crêpestand mit dem Lkw umfahren könne, wenn es ihm ein Grundbedürfnis sei. Es sei für das Landgericht unstrittig, dass ein Großteil des deutschen Volkes unter Diabetes leide, daher müsse man die Rassegesundheit mit differenziertesten…“

„… nicht in Google Maps verzeichnet worden sei, da die Wohncontainer nur zwei Tage zuvor aus dem Saarland geliefert worden seien. Die beiden heimatverbundenen Erwerbslosen hätten in der Ansicht gehandelt, es gehe um einen Fehler in der Durchführung des kommunalen Bebauungsplans und der daraus resultierenden…“

„… die politische Meinungsbildung nicht allein den Parteien vorbehalten sein dürfe. Eine Attacke mit einem Schlachtermesser auf syrische Kinder könne in der Rechtsprechung daher auch nur als Ausdruck des Volkswillens und des…“

„… einen fremdländisch aussehenden Taxifahrer nach Erbringen der Dienstleistung auch zusammenschlagen dürfe, wenn er die objektiv kürzeste Route genommen habe. Eine gesteigerte Wut auf zugewanderte Personen, von denen man nicht wisse, wem genau sie die Arbeitsplätze wegnähmen, dürfe nicht etwa beschränkt werden auf die Zeit vor dem Fahrtantritt, da sie dann auf wesentliche Kriterien der Beurteilung keinen…“

„… immer nur um bedauerliche Einzelfälle innerhalb der Volksgemeinschaft gehandelt habe, während auf der anderen Seite stets fremde und nicht erwünschte Personen stünden. Hier sehe man, wer wirklich als Täter- und Opfervolk in die…“

„… die kritische Auseinandersetzung nicht mit der Wahl erschöpft sei. Deutsche Staatsbürger, die wegen ihrer Haarfarbe den Eindruck erweckten, landfremde Elemente zu sein, müssten daher mit besonderem Verständnis für die demokratischen Rechte einer sich neu entwickelnden…“

„… als Randalierer bezeichnet. Dies sei im Rahmen der öffentlichen Wahrnehmung, da bereits die Unterstützung der Partei Die Linke, die jahrelang erfolglos eine Beobachtung durch den Verfassungsschutz erzwungen habe, für weitaus größere…“

„… sehr bedauerlich sei, vermeintliche Gewalttäter vor Abschluss der Ermittlungen generell als Ausländer zu bezeichnen. Reichelt sei entschuldigt, da die offenbar von der islamischen Weltverschwörung beauftragte Polizei alles unternehme, um vor Redaktionsschluss keinen…“

„… einen Imbisstand nur deshalb abfackeln wolle, weil ihm das Essen nicht schmecke. Man könne von den länger schon hier Lebenden keine endlose Toleranz erwarten, vielmehr sei es ein Integrationsproblem, dass die…“

„… nicht nur auf den Fußballplatz beschränkt sei. In Regionen, die sich keine Sportvereine leisten könnten, seien eventbetonte Jugendliche oftmals gezwungen, sich Prügeleien mit Zuwanderern als Ersatz für den ordentlichen…“

„… eine Reichskriegsflagge auch als modisches Zubehör ansehen könne, wenn die gesellschaftliche Ächtung nicht mehr auf die Verfehlungen von Großeltern und…“

„… Demokratiekritiker, Verfassungskritiker oder Menschenrechtskritiker. Dagegen sei jedoch die Auffassung, das Asylsystem der BRD ablehnen zu dürfen, durchaus auf eine parteiinterne…“

„… mit der deutschen Kultur rechtzeitig vertraut machen müsse. Eine Schlägerei im Bierzelt oder auf dem Oktoberfest könne nicht nach normalen strafrechtlichen…“

„… seinen Angriff auf eine Polizeibeamtin als Notwehr gegen die aktuelle Sicherheitspolitik bezeichnet habe. Der Täter sei noch am Tatort seinen schweren Verletzungen erlegen. Der Innenminister bezeichne diese Entwicklung als Wahnsinn, die jeder logischen Grundlage entbehre und eine tiefe Unkenntnis staatsrechtlicher…“





Abendliedchen

25 02 2018

Mildes Licht bescheint die Welt,
die dafür nichts kann,
wenn mal was vom Himmel fällt.
Da sind andre dran.

Hörst Du, was am Tag geschah?
Blut und Leid und Not
sind zum Glück mehr fern als nah.
Du hast Abendbrot,

Du hast Bettchen, Wein und Hund.
Lebst Du auch nur kurz,
bist Du sicher und gesund.
Und der Rest ist schnurz.





In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (CCCLXXXI)

24 02 2018

Dass Stanisław sich in Waldkater
beruflich bewegt als Berater,
hat auch bei den Kunden
kaum Anklang gefunden.
Er fragt nämlich einfach den Vater.

Wenn Ghulam putzt in Isa Khel,
ist er weder gründlich noch schnell.
Doch ist er meist willig
und freundlich und billig.
Das wiederum freut das Hotel.

Alojzy, der Klempner in Bast,
legt Rohre, von denen keins passt,
doch bessert er ständig
was aus, und auswendig
weiß er schon, wann’s passt. Also fast.

Mulatu serviert in Ankober
die Gäste im Saal als ein Ober,
der Teller und Tassen
kann nicht sehr gut fassen.
Er ist halt als Ober ein Grober.

Ludmiła, die sorgt sich in Zindel
ganz rührend und treu um ihr Mündel.
Das Kind will oft ruhen,
so schenkt sie statt Schuhen
zum Wiegenfest ihr eine Spindel.

Abdelmoneim hat es in Sais
im Sommer wie Winter gern heiß.
Der Nutzen ist fraglich,
er mag es behaglich
und wird wie sein Vater ein Greis.

Dass Barbara klettert in Wieck,
war gut, wenn sie auf Berge stieg,
um sie zu erklimmen.
Man schont alle Stimmen,
solange sie auch dabei schwieg.





Stars on 45

23 02 2018

Freitagstexter

Dreht sich. Weshalb man dem Hühnchen – auch aus ästhetischen Gründen, aber zunächst einmal wegen der gleichmäßigeren Zubereitung – die Flügel anlegt. Ob nun mit Nelkenpiercing oder Heidelbeersafttattoo. Geometrisch wohlgeformte Hauteinschnitte und eine Hitzebehandlung würden sich darüber hinaus anbieten. Der Freitagstexter also jenseits gewohnter Pfade. Oder doch nicht? Jedenfalls herzlich willkommen!

Im Gruselkabinett ging es nun um die äußerste Reduktion. Die Dunkelkammer kitzelt ja aus dem Bild auch entscheidende Kleinigkeiten heraus. Wo Worte sind, schrieb C. Araxe, ist immerhin ein Weg.

Manche Blogs sind im vergangenen Jahr neu in den Kreis dieses immer noch blühenden Stöckchens gekommen. Allen zufälligen Lesern sei deshalb ans Herz gelegt, dass es hier selbstverständlich um Ehre, Leben und Tod geht, aber nicht um größere Vermögenswerte – Mitmachen ist also dringend empfohlen.

Die in den eher durch Auslassung präsenten Freitagstexterregeln des Wortmischers tun das ihre, um dem schöpferischen Chaos genug Raum zu verschaffen. Erlaubt ist, was bei anderen Beteiligten höchstens bleibende Schäden in einem sozial verträglichen Maß hervorruft – das Nähere ist mindestens Brauchtum.

Bis Dienstag, den 27. Februar 2018 um 23:59 Uhr wird dieser Durchgang dauern, bevor der frisch polierte Pokal vom Klapppodest in die Kiste mit den Sägespänen gehievt wird, zwei Sportzeugen in Person von Hildegard und Herrn Doktor Klengel beobachten die Prozedur genauestens, und dann beginnt die lange Nacht der ultimativ subjektiven Wahl. Es ist kein Spaß. Also nicht nur.

Wie so oft zuvor trägt die stetig wachsende Sammlung von James Vaughan (CC BY-NC-SA 2.0) zum Gelingen bei. Die Aktualität ist, sagen wir mal, durchaus nicht unbeabsichtigt. Und Klick macht groß.





Oben am Hirschforst

22 02 2018

„Also ich sag zu denen nix!“ „Ich wollte die auch nicht hier haben.“ „Aber die tun doch keinem was.“ „Wir können nicht jeden hier aufnehmen.“ „Und die kommen auch nicht von hier!“

„Sie müssen sich nur mal angucken, wie die wohnen.“ „Die wohnen nicht, die hausen!“ „Also die Wellblechkästen haben die Leute sich nicht ausgesucht, die bekommen halt keine anständigen Wohnungen.“ „Aber trotzdem sieht man die immer durch die Stadt gehen.“ „Zu zweit!“ „Neulich wieder, zwei junge Frauen! Wie die aussahen! So läuft man hier seit hundert Jahren nicht mehr durch die Gegend!“ „Also ich finde das skandalös.“ „Haben Sie noch nie zwei einheimische Frauen in der Stadt gesehen?“ „Das ist doch der Skandal!“ „Die jungen Burschen haben doch ihre dreckigen Finger überall, als Frau ist man doch am helllichten Tag alleine schon Freiwild!“ „Und da wundern die sich noch, wenn man ihnen mal die Meinung sagt!“

„Sie brauchen doch einen Mechaniker?“ „Ich lass doch keinen von denen an meine Maschinen! Der guckt sich am Ende meine Tochter an, und dann kriege ich den nicht mehr aus dem Haus!“ „Das sind sowieso die Schlimmsten.“ „Die setzen sich hier ins gemachte Nest, und wir können zusehen, wo wir bleiben.“ „Also beim Huber sind sie sehr zufrieden, die verkaufen jetzt ein Drittel mehr.“ „Es kann aber nicht jeder Bäcker sein!“ „Naja, die Leute brauchen ja auch Hosen und Schuhe.“ „Nee, für dies Pack arbeite ich nicht!“

„Haben Sie sich mal klar gemacht, woher das Geld kommt?“ „Deutschland blutet aus!“ „Das schicken die vermutlich nach Hause.“ „Das habe ich auch schon oft gedacht.“ „Die stopfen sich hier die Taschen voll und wollen nicht arbeiten!“ „Sie wollten doch einen Mechaniker einstellen?“ „Fangen Sie schon wieder damit an?“ „Das Gesindel soll doch einfach abhauen!“ „Wohin denn?“ „Pass auf, jetzt kommt die Leier mit dem bösen, bösen Krieg.“ „Das sind ja die Ärmsten der Armen, oder?“ „Genau, erst Krieg anfangen und dann weglaufen.“ „Und dann erwarten, dass man von anderen ausgehalten und durchgefüttert wird.“ „Die Ärmsten!“ „Schlimm, und es gibt nicht jeden Tag Hummer und Kaviar.“ „Menschenunwürdig!“ „Wir haben das hier auch alles aufgebaut, warum können die das nicht?“ „Wenn man nicht will, macht man halt nix.“ „Und kriegt die Kohle trotzdem hinten und vorne rein geschoben.“ „Genau so sieht’s nämlich aus.“

„Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin kein Nazi, aber…“ „Das wird sowieso zu oft gesagt.“ „Wir können doch nicht jede Minderheit schützen, wenn wir immer jede Minderheit schützen, dann haben wir bald keine Mehrheit mehr.“ „Das ist der schleichende Volkstod.“ „Wenn Sie mich fragen, der ist gewollt.“ „Die da oben wissen schon, warum sie uns damit das Leben zur Hölle machen.“ „Worauf haben Sie denn bisher verzichten müssen?“ „Oben am Hirschforst, da konnte man früher nach Einbruch der Dunkelheit spazieren gehen, versuchen Sie das mal heute!“ „Sie lassen Ihre Töchter sowieso nicht aus dem Haus.“ „Lassen Sie meine Töchter gefälligst aus dem Spiel!“ „Sie stecken mit dem Gesindel wohl unter einer Decke?“ „Ist da nicht ein Zaun am Hirschforst?“ „Ist auch besser so, wer weiß, was passieren würde, wenn man das Pack einfach so frei herumlaufen lassen würde!“ „Also ich sehe die nie in der Stadt.“ „Weil Sie die nicht sehen wollen!“ „Die gehören nicht hierher!“ „Wir sind ein katholischer Landstrich, die haben hier mit ihrer Teufelsanbeterei nichts zu suchen!“ „Und die Namen erst!“ „Das braucht sich kein anständiger Deutscher in der Nachbarschaft gefallen zu lassen!“ „Und haben Sie mal darauf geachtet, was die Leute essen?“ „Sicherlich die Sachen, die man hier im Ort einkaufen kann.“ „Ich will das gar nicht wissen, aber die gehören nicht hierher!“ „Lassen Sie den, der kapiert es nicht.“ „Wenn erst ein paar Millionen nach Deutschland eingefallen sind, dann wird er es merken.“ „Aber dann ist es zu spät!“

„Die haben sogar eigene Ausweise.“ „Habe ich auch gesehen.“ „Richtige Flüchtlingsausweise!“ „Mit denen kriegt man in allen Läden die Waren umsonst.“ „Wer zahlt das?“ „Die Gemeinde.“ „So eine Sauerei!“ „Waren bei Ihnen schon welche?“ „Die würden bei mir im hohen Bogen rausfliegen!“ „Ob jemand nun seine Seife mit Geld bezahlt oder mit dem Ausweis, Ihnen kann’s doch egal sein.“ „Es ist aber mein Geld!“ „Dann darf Ihr Fräulein Lehmann ihre Seife nicht bei Ihnen kaufen, weil sie Ihre Angestellte ist und das Gehalt dafür von Ihnen bekommt?“ „Der regt mich langsam auf!“ „Diese Flüchtlingsfreunde, die sind schlimmer als Nazis.“ „Sage ich ja.“ „Vielleicht sollten wir Sie auch mal in eine Wellblechhütte einsperren, damit Sie lernen, die Gepflogenheiten unserer Kulturbereicherer zu schätzen.“ „Vielleicht wandern Sie dann aus mit denen.“ „Kann ja gut sein, dass die Heuschrecken einfach weiterziehen, wenn sie Deutschland kaputt gekriegt haben.“ „Es wird Zeit, dass sich hier etwas ändert.“ „Aber gewaltig!“ „Die nehmen unser Land weg!“ „Raus mit denen!“ „Und die Grenzen schließen!“ „Es reicht!“ „Wir sind hier immer noch in Deutschland, und das soll auch so bleiben!“ „Es ist momentan schwer genug, Deutscher zu sein und sich dazu zu bekennen!“ „Sehr richtig!“ „Es war ja nicht alles schlecht unter dem Führer.“ „Und wenn Adenauer die tausendmal aus Russland geholt hat – die gehören hier nicht her!“





Arischlöcher

21 02 2018

„… nicht mehr deutsch genug sei. Höcke strebe daher eine Lösung der ostdeutschen Bundesländer von der westlichen Demokratie an, die er als neues nationales…“

„… dass Ausländer kein Aufenthaltsrecht auf dem Gebiet des Deutschen Reiches hätten. Es sei nicht entscheidend, ob dies gegen die Verfassung verstoße, weil diese ausschließlich für die westdeutsche BRD GmbH und ihren…“

„… für den Fall einer Abspaltung mit militärischer Intervention drohe. Dies sei ein klar definierter Bündnisfall, in dem das Eingreifen von…“

„… wolle sich das Friedenslager nur vor den Angriffen und der Hasspropaganda der linksgrünen Dreckschweine schützen, die die Umvolkung in ganz Deutschland umsetzen wollten. Poggenburg werde als Kanzler der nationalen Einheit den…“

„… allen Spaltern mit dem Ausschluss aus der Partei gedroht habe. Meuthen werde die AfD nicht durch einige wenige…“

„… keine Volksabstimmung notwendig sei. Höcke wisse, dass die schweigende Mehrheit des deutschen Volkes hinter ihm stehe, deshalb könne er als Führer des…“

„… keine diplomatischen Beziehungen zu anderen Staaten unterhalten werde, da dies den illegalen Aufenthalt volksfremder Subjekte auf dem Boden des Großdeutschen…“

„… einen Wirtschaftsboykott keine zwei Wochen überleben würde. Da der Führer gedenke, ab dem ersten Tag sämtliche regenerativen Kraftwerke zu bombardieren, halte die Regierung die Überlebenschancen des braunen Projekts für so gut wie nicht…“

„… es im Großdeutschen Reich keine Fremdenfeindlichkeit geben werde, da dort keine Fremden mehr leben würden. Deshalb werde man auch weder Homophobie, Christenverfolgung, Antisemitismus noch…“

„… nur noch Parteimitgliedern gestattet sei. Als Ausnahme werde Höcke Personen zulassen, die die Teilnahme an PEGIDA-Demonstrationen in mehr als zehn nachgewiesenen…“

„… deutschenfeindliche Hetze als eigenen todeswürdigen Straftatbestand einführen werde, der auch an Ausländern im Ausland…“

„… nur etwa dreizehn Prozent der bisherigen Feindstaatsangehörigen überhaupt berechtigt seien, sich als deutsche Herrenrasse zu bezeichnen. Reichsstatthalter Poggenburg werde bei der bald nach der Machtergreifung stattfindenden Invasion in die linksversiffte Islamrepublik Millionen von Volksverrätern in eine…“

„… die Großdeutsche Wehrmacht einsetzen wolle, um ein negerfreies Reich zu gewährleisten. Wer dies Kriegsziel unterbinde, so Gauland, handle gegen das gesunde Volksempfinden und wolle die AfD ähnlich wie die Nationalsozialisten durch physische Gewalt und…“

„… unhaltbare Zustände angeprangert habe. Meuthen fordere die ostdeutschen Parteigenossen mit sofortiger Wirkung auf, ihre rassistischen Beschimpfungen einzustellen, sonst werde er ganz, ganz böse und könne nicht ausschließen, dass er bei der Kandidatur zum Reichspropagandaministerium gegen alle…“

„… keine Grundlage mehr dazu sehe. Die Deutsche Mark habe die AfD in einer Phase gefordert, in der sie noch wenig Kenntnisse von politischen und wirtschaftlichen Zusammenhängen gehabt habe. Der Verbleib im Euro sei auch für die Zukunft des Deutschen Reiches ohne jede…“

„… vollkommen egal sei, in welcher Funktion, sie wolle nur irgendwo irgendjemanden ohne jedes Motiv abknallen. Storch werde dies notfalls an der Grenze zum…“

„… dass Poggenburg schon deshalb Reichspräsidialchefminister werden müsse, da er mit den Bezügen dieses Amtes bereits nach zehn Jahren schuldenfrei und…“

„… den Holocaust weiter als Schande bezeichnen, aber nicht mehr leugnen wolle. Höcke sehe ihn als großartigste logistische und technische Leistung der deutschen Kulturnation, die beim nächsten Mal noch viel besser…“

„… im Gegensatz zu den Altparteien an das Volk und die Wähler denken werde. Gauland habe versprochen, regelmäßig Asylanten in einer Sperrzone anzusiedeln, die durch junge, tatkräftige Volksdeutsche mit Stumpf und Stiel…“

„… sich zutraue, Reichskanzlerpräsident zu werden. Poggenburg wolle künftig jede Woche in einem Bierzelt für die…“

„… werde die Großdeutsche Wehrmacht keinen anderen Staat angreifen, es sei denn, sie werde von anderen Staaten angegriffen, und Gauland werde schnellstmöglich dafür sorgen, dass dies auch…“

„… mit mehreren aufgesetzten Genickschüssen. Höcke bedauere den tragischen Suizid seines langjährigen Weggefährten sehr, sehe aber dessen im Abschiedsbrief geäußertes Bekenntnis zum Islam, zur Homosexualität und zur linksgrün-veganen Pädophilie als schweres…“

„… die Umgestaltung von Berlin zum Welthauptstadt Germania als nicht mehr zeitgemäß ansehe. Die Partei werde einen viel größeren und männlicheren Entwurf für die…“

„… dreißig bis vierzig Schussverletzungen gegeben habe. Die Erstürmung des Führerbunkers im Erfurter Dom sei für die GSG 9 nur eine Routineaufgabe gewesen, die innerhalb weniger…“





Vorratsspeicherdaten

20 02 2018

„Je nach Fläche könnten Sie den Tank im Garten anlegen, gerne auch unterirdisch, oder Sie bauen halt Ihren Heizkessel aus. Ist eine Frage der Kosten, aber wenn hier hundert Millionen Terroristen die Bundesrepublik entern, sollte man nicht am falschen Ende sparen, meinen Sie nicht auch?

Also mir macht mein Job schon Spaß. Als Angstbedarfsvertreter im Außendienst lernen Sie die unterschiedlichsten Lebenssituationen kennen und können mit einer professionellen Einschätzung dem Kunden die optimale Sicherheitslage in seinen vier Wänden gewährleisten. Oder hm wenigstens so viel Problembewusstsein vor Augen führen, dass er weiß: oh, hier könnte eine Gefahr lauern, von der man noch nichts gewusst hat. So wie ein plötzlicher Stromausfall, weil Terroristen mit Tausenden von Segelfliegern in die Windräder heizen und damit die komplette Infrastruktur unterbrechen. Keine roten Ampeln mehr, die Schulkinder werden einfach auf der Hauptstraße überfahren, die Geldautomaten geben keine Scheine mehr aus, macht aber nichts, weil die elektronischen Kassen im Supermarkt die auch nicht mehr annehmen können.

Wieso ist das unlogisch? Unlogisch ist, wenn Sie noch ein paar tausend Windkraftwerke hinbauen würden, statt ein neues Kohlekraftwerk in Betrieb zu nehmen. Mit Segelflugzeugen kriegen Sie doch ein Kohlekraftwerk nicht kaputt.

Wir haben deshalb ja diese formschönen Tresore für den Keller, alles unter Putz, da können Sie die Bargeldreserven verstauen, und wenn der Terrorist kommt, ist alles sicher. Naja, irgendwann wird der Strom schon fließen, dann werden Sie Ihr Geld wieder los. Bis dahin können Sie sich aber auf dem Schwarzmarkt alle notwendigen Lebensmittel besorgen. Es sei denn, Sie hamstern.

Die Verkäuferschulung ist schon etwas, naja, komisch. Ich war vorher bei den Gebrauchtwagen, da ging es ein bisschen professioneller zu, und die Prospekte sahen auch einigermaßen vernünftig aus. Das sind ja Armeebestände, die neueren Sachen kommen von der NVA, bei den älteren will ich das gar nicht wissen, und dann haben wir natürlich noch die Regale. Da verkaufen wir dann das Komplettpaket, Stellage plus Einlage, weil sich der Bürger ja auch um ein paar Sachen selbst kümmern muss, wenn der Terrorist kommt. Wir als Staat sind für vieles zuständig, wir führen beispielsweise eine Liste, wer dann wie viel Dosenbrot und Fett und Vakuumkäse gekauft hat, wir sammeln das für die Vorratsspeicherdaten, aber der Einsatz bleibt immer beim Kunden. In einer freiheitlich demokratischen Grundordnung gehört sich das doch so.

Übrigens würde ich die Fenster da mal neu abdichten, ich lasse Ihnen gerne mal ein Angebot da, wenn Sie das nicht selbst machen wollen. Ja, auch das gehört zu unseren Obliegenheiten, wir wollen dem Bürger technologisch ansprechende Lösungen für die Kriegsgefahr bieten. Das hat in erster Linie auch etwas mit Werterhalt zu tun – für Ihr Reihenendhaus ist das nicht so klar ersichtlich, aber für Leistungsträger, die sich etwas Richtiges in die Landschaft stellen können, will man natürlich auch, dass nicht beim ersten Giftgasangriff alle über den Jordan gehen. Sie als Normalverdiener können aber trotzdem von unserer Sorge profitieren; wir sensibilisieren Sie für die Risiken einer plötzlichen Katastrophe. Glauben Sie mir, danach lebt es sich gleich viel bewusster.

Sie müssen nicht gleich in Panik ausbrechen, die Wirtschaft braucht Sie ja weiterhin. Aber genau das ist doch der Punkt, Sie wollen Ihr Geld auch für sinnvolle Sachen ausgeben, und da würde ich Ihnen schon zu einem Notstromaggregat raten. Bei mehr als zwei Personen mit Hund ist das immer eine gute Anschaffung. Auf Dauer wird es ein bisschen teuer, wenn Sie sich von der Stromversorgung abkoppeln wollen, der Dieseltank hält nicht ewig – denken Sie daran, ohne Feinstaubplakette dürfen Sie den sowieso nicht benutzen, Sie sind in Deutschland – und wir wollen es nicht mit regenerativen Energien verquicken, sonst montieren sich alle Leute eine Solaranlage aufs Dach, und schon stürzen jede Menge Terroristen auf unseren Wohnsiedlungen ab. Das kann doch keiner wollen.

Also Sie nehmen das Einsteigerpaket? gute Wahl, das verkaufen wir oft. Ihre Telekommunikation wird von uns kostenfrei auf verdächtige Signale überprüft, es wird Sie also keiner überwachen, der Sie nicht überwachen soll, und wir garantieren Ihnen, das bleibt so. Mit der Überwachung. Dafür bekommen Sie von uns auch regelmäßig neue Produktinformationen und einen Überblick über die politische Lage, insbesondere in Hinsicht auf zu erwartende Terrorgefahren. Das Bundesministerium für Heimat und Inneres lässt Sie regelmäßig wissen, was es für angebracht hält und was nicht. Jetzt nach der Sicherheitskonferenz bekommen Sie besonders die tollen neuen Sachen, aber wir als Angstbedarfsvertreter im Außendienst helfen Ihnen gerne bei der Auswahl und haben auch noch die Kataloge aus den älteren Kollektionen im Kofferraum. Sie wissen ja, in der Nachsaison, da purzeln die Preise.

Sagen Sie mal, da neben der Hecke, wo bei den Nachbarn dieser Geräteschuppen steht – haben Sie schon mal über die Anschaffung eines Atombunkers nachgedacht?“