Wertstoffsammlung

9 05 2018

„Das Problem mit diesen Asylanten ist doch, die haben total andere Vorstellungen als wir. Dass man da bei denen andere Sachen isst oder sich anders kleidet, das mag ja noch angehen. Aber dass die sich so gar nicht anpassen wollen – das ist doch nicht hinnehmbar!

Da komm so ein Flüchtling aus, sagen wir mal, Bessarabien, und dann steht der hier auf dem Kurfürstendamm und stellt fest: kein einziges Kamel weit und breit. Da fängt es doch schon an! Die haben sich nicht ausreichend über die fremde Kultur informiert, mit der sie in Kontakt kommen, da werden wir auch nicht mehr viel ändern, deshalb ist eine schnelle Rückführung in die Kriegsgebiete für die eine ganz vernünftige Lösung, einschließlich aller Beteiligten.

Deutsche Werte, was heißt das denn für Sie? Da kann man doch nicht mit den Mittelgebirgen kommen oder mit der Verfassung – das muss schon tiefer in unsere nationale Befindlichkeit eindringen. Schweinsbraten, wenn Sie so wollen. Das ist ein Stück christlich-jüdischer Geschichte, die wir als Bürgerinnen und Bürger, hier sind die weiblichen Personen ja nicht nur mitgemeint, die wir als Deutsche auf jeden Fall als wertvoll ansehen. Es ist ja nicht damit getan, dass man den, ich sage mal: Menschen, dass man denen die Gleichberechtigung von Männern und anderen Staatsbürgerinnen beibringt, denen muss man die gelebte Wirklichkeit vor Augen halten. Sonst sind die nie integrationsfähig.

Stellen Sie sich das mal vor, die kommen hier in Scharen nach Europa und wählen die erstbeste Frau zur Kanzlerin, nur weil sie irgendwas über Gender gehört haben. Das ist doch nicht Deutschland!

Ich verstehe ja, Sie wollen Ihr Programm da auf Staatskosten, oder meinetwegen ist das auch auf Kosten der Kommune, ist auch egal, jedenfalls wollen Sie das durchsetzen, und das finde ich gar nicht in Ordnung, verstehen Sie? Man muss denen eine Orientierung geben, und die muss die deutsche Leitkultur widerspiegeln. Sie können denen nicht kulturelle Toleranz predigen, wenn es die in diesem Land nun mal nicht gibt. Und wenn Sie denen das nicht predigen, befinden Sie sich im Widerspruch zum Grundgesetz. Also bleibt Ihnen ja nur eine Lösung.

Insbesondere die Kinder, die haben ja nicht viel mehr erlebt als Krieg, und dann wollen wir die in eine Gesellschaft integrieren, in der man mit den falschen Klamotten sozial einfach durchs normale Raster fällt? Ich weiß, das ist die falsche Setzung von Prioritäten, aber irgendwo muss man doch diesen Wertunterricht mal anfangen, und wo, wenn nicht bei den Eltern? Wollen wir das den Lehrern aufbürden? Die haben doch im Gegensatz zu den Eltern ihr ganzes Leben lang diese Gesellschaft erlebt, wie sollen die sich den objektiv über diese Zusammenhänge äußern?

Diese Verrohung der Gesellschaft, da kann man doch auch nicht einfach zusehen. Wir brauchen eine aktive Beteiligung, wenn Sie so wollen, und da müssen alle Kräfte mitziehen. Ein Teil der politischen Führung hat das Problem ja scheint’s bereits begriffen, da sollten wir auch ansetzen – stellen Sie sich mal vor, diese Leute werden eines Tages eingebürgert, und dann sollen die wählen. Da kommt ja ein Chaos raus, wenn die bis dahin nicht kapiert haben, wie man in Deutschland ein demokratisches Parlament wählt, in dem ausschließlich verfassungstreue Parteien vertreten sind.

Oder zum Beispiel die religiöse Ausrichtung. Gerade jetzt sollte man diese Idee aufgreifen und überall Kreuze an die Wand hängen, denn da gehören sie auch hin in der Öffentlichkeit. Wenn da jeder plötzlich an Kopftuch in einer öffentlichen Dienststelle hinhängen würde, da wüsste man doch sofort: religiöse Indoktrination! Islamisierung! Aber denen zu vermitteln, dass unsere Politik die christlich-jüdische Identität als Dekoration der staatlichen Verwaltung verwendet, das ist doch eine ganz andere Richtung. Da sehen Sie zugleich den Kernbereich unserer Leitkultur und sehr schön, wie unsere Regierung die Religionsferne praktisch praktiziert, wie es im Grundgesetz gefordert wird. Wenn Sie das den Migranten vermitteln können, dann sollen die meinetwegen trotzdem ihren Islamunterricht bekommen. Also pro forma.

Wir müssen denen vermitteln, dass sich eine radikale Abschiebepraxis und die Achtung der Menschenwürde nicht ausschließen. Wir haben so viel Achtung vor uns selbst, weil wir als Deutsche dem Grundgesetz unterstehen, dass wir trotzdem alle abschieben können, denen wir das nicht auch zutrauen. Integration ist in diesem Staat für alle da, und wenn Sie trotzdem hinterher abgeschoben werden können, dann zeigt sich daran, dass wir die Verfassung sehr ernst nehmen.

Vor allem brauchen wir endlich ein Schulfach, in dem wir schon äußerlich demonstrieren können, dass es vollkommen egal ist, wo man herkommt, es kommt nur darauf an, dass man nicht zu uns gehört. Da machen wir überhaupt keinen Unterschied. Weil wir uns sonst hausgemachte Parallelgesellschaften züchten würden. Und das kann doch nun wirklich keiner wollen, oder?“