Bundesdatenautobahn

21 05 2018

„… sich nach dem durchschlagenden Erfolg des Dieselgipfels nun dem Mobilfunk zuwende. Die Christsozialen seien fest entschlossen, noch in dieser Legislaturperiode einen ganz neuen…“

„… eine Datenerhebung benötigt werde, um einen Funklochatlas in Deutschland zu erstellen. Bedauerlicherweise sei die Datenübermittlung der Standorte nicht ausreichend geplant worden, da sich durch die vielen Funklöcher eine geringe…“

„… habe Dobrindt die Digitalisierung der Funkmasten vorgeschlagen. Diese könne durch eine zusätzliche Abgabe auf CD-Rohlinge und…“

„… Landkarten an die Anwohner verteilen wolle. Diese bekämen die Aufgabe, die Ergebnisse der Netzabdeckungsanalyse über ein Webformular an das Bundesministerium für…“

„… und schwere Versäumnisse in der bisherigen Führung des Verkehrsministeriums angemahnt habe. Scheuer werde jetzt, da die Behörde in die richtigen Hände geraten sei, mit dem linksgrünen Fortschrittshass aufräumen und endlich die…“

„… IP-basierte Dienste auch von Telefonen genutzt werden könnten. Um die Netzneutralität zu stärken, schlage Dobrindt vor, vor jedem Gespräch eine kostenpflichtige Vergabe von IP-Adressen mit voller Mehrwertsteuer für…“

„… die Netzabdeckung verbessert werden müsse, da der Technologiestandort sonst auf lange Zeit keine Möglichkeit sehe, autonome Flugtaxis in den…“

„… ein größeres Investitionsvolumen nur durch die bereits existierenden Mobilfunkkonzerne zu leisten sei. Diese hätten bereits in der Vergangenheit gezeigt, dass sie durch eine hervorragende…“

„… das interne Papier ausgesagt habe, in der CSU halte jeder sich für gottgleich und alle anderen für geistig behinderte Arschlöcher. Scheuer habe dem jedoch widersprochen; seiner Erfahrung nach habe in der Partei jeder recht und werde deshalb auch als…“

„… die Suche technisch nicht befriedigend zu lösen sei. Scheuer wisse aus eigener Erfahrung, dass man im Funkloch gar nicht mehr merke, dass man im Funkloch stecke, was die weitere Frage aufwerfe, wo ein Funkloch, das sich im…“

„… zunächst mit der Ausbesserung digitaler Schlaglöcher in Deutschland begonnen werden müsse. Die Bundesregierung verfolge eine Theorie, nach der eine Aufrüstung des Arbeitsspeichers in den Funkmasten für mehr Geschwindigkeit sorge. Aus finanziellen Erwägungen sei man davon überzeugt, dass 640 Kilobyte genug für…“

„… noch höhere Funkmasten brauche. Dobrindt werde sich für den Bau tausender Funkmasten in Deutschland verwenden, die so hoch seien, dass ihre Reichweite auch Bayern abdecke, ohne dass die Landschaft im Freistaat durch zusätzliche…“

„… ob eine Karte der deutschen Funklöcher mit strengeren Sicherheitsauflagen erstellt werden müsse. Nach einer Überlegung des bayerischen Innenministers Herrmann müsse man auch damit rechnen, dass sich Schwerstkriminelle gezielt in die Funklöcher zurückzögen, um überwachungsfrei Internetverbrechen und andere…“

„… die Staumelder-App versehentlich immer die CSU-Parteizentrale, das Bundesministerium für Verkehr und die…“

„… für eine bessere Planbarkeit das WLAN in den Zügen der Deutschen Bahn AG auf die Bundesautobahnen umbuchen wolle, da gerade hier ein Upgrade für mehr Service im…“

„… gerne aufgegriffen habe. Seehofer wolle in Zukunft den Bau von Moscheen in Europa nur noch durchsetzen, wenn diese statt eines Minaretts einen sich in staatlicher Kontrolle befindenden Funkmast auf dem…“

„… die Unterstützung der Landesregierungen eingefordert habe. Söders Zusage sei jedoch an das Versprechen geknüpft, jeden Funkmast in Bayern mit einem Kruzifix zu…“

„… müssten die Funklöcher so schnell wie möglich geschlossen werden, da sonst die Polizei im Freistaat keine lückenlose Überwachung der Telefonate, Standorte oder WhatsApp-Nachrichten, die bei einer rein theoretisch denkbaren Gefahr für den…“

„… die Benutzung des Mobilfunks außerhalb geschlossener Ortschaft als Roaming bezeichnet habe, das mit einer neu zu erhebenden Gebühr verbunden sein müsse. Scheuer habe den Vorschlag der Anbieter mit sehr großem Interesse in seine…“

„… versprochen habe, dass eine Umwidmung der Bundesdatenautobahnen nicht mit einer höheren Pkw-Maut einhergehe. Diese werde auch weiterhin nur für Kraftfahrzeuge mit Migrationshintergrund und…“

„… das Heimatministerium mit einem Entwurf für mehr Zufriedenheit in Deutschland geantwortet habe. Wenn die Deutschen nicht mehr so viel soziale Medien nutzten, könne man mit der jetzt schon zur Verfügung stehenden Kapazität alle…“

„… als Integralhelm gebaut werde. Der neue Antennenhelm habe Marktpotenzial, während die autonome Antennendrohne noch viel zu…“

„… Handyverbotsschilder im Bayerischen Wald aufstellen werde. Seehofer rechne damit, dass es hinterher keine Klagen mehr über mangelnde…“

„… die Autoindustrie für ihre Unfallmelder eine durchgehende Netzabdeckung verlange. Scheuer sei sich sicher, dass er die Finanzierung der technisch durchaus machbaren Lösung noch vor 2040 mit…“

„… mehr als übertroffen habe. Die CSU wolle nun so schnell wie möglich den vollständigen Ersatz der Lastkraftwagen mit elektrischen…“





Vorschlag zur praktischen Durchsetzung der sozialen Gerechtigkeit

20 05 2018

Wir haben das Patentrezept gefunden:
wir lassen uns zu Hungerkünstlern bilden.
Von allen Mitteln, auch von allen wilden,
ist dieses doch noch eins von den gesunden.

Ach, wären wir doch längst darauf gekommen!
Die Reichen wären noch ein bisschen reicher,
den Armen aber fehlt kein Korn im Speicher.
Es wird fortan von ihnen nichts genommen.





In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (CCCXCIII)

19 05 2018

Wenn Roman, Buchhalter aus Nettonitz
sprach: „Wenn ich schon mit Brutto – Netto schwitz,
kann ich bilanzieren
und mich amüsieren,
ich habe dabei noch in petto Witz.“

Émile, der versuchte in Puurs
sich oft in der Kunst des Parcours,
zu Fuß und beim Radeln
schont er seine Wadeln
niemals. Wo es langging, er fuhr’s.

Dass Mojmír die Hunde in Pfefferschlag
bewachte, weil er keine Treffer mag,
wollt ihn schon verdrießen
bei Nachbarn, die schießen,
wohin er auch immer die Kläffer trag.

Ach, Ljupčo verachtet in Višni
den Haushalt: er deckte den Tisch nie,
er wollte nicht kochen,
und jetzt auch seit Wochen
sagt man, dass er finge den Fisch nie.

Vlastimil klebte in Neistadt
die Fenster der Kirche mit Blei, statt
auf Kleber zu warten
von allerhand Arten.
Wohl dem, der sein Blei stets dabei hat.

Fanendo, der trug oft in Dutse
zum Anzug ein Hemd mit Kapuze.
Befragt, was das solle,
sagt er, dass das Tolle
sei, dass er zum Tragen sie nutze.

Simona, die sammelt in Rehwasser
vom Vordach im Winter das Schneewasser.
Es floss manches Tröpfchen
hinab in ihr Töpfchen –
so hatte sie stets genug Teewasser.





Gernulf Olzheimer kommentiert (CDXIV): Das Geduze

18 05 2018
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Wir wissen es nicht. Sicher war die Sprache der Hominiden im Grundausstattungsbereich eher an der lebensnotwendigen Körperfunktionen orientiert. Die Standesgesellschaft lag noch in einer halben Dimension herum, das Grunzinventar innerhalb der Sippe differenzierte sich nach Lautstärke, aber die wesentlichen Dinge kriegte das Volk schmerzfrei auf die Reihe. Ab einer gewissen Dialektvielfalt wurde es schwierig. Mit der Idee eines höheren Wesens kam vorübergehend die Komplexität der Anrede, aber das währte nicht lang. Manche in der Geschichte verwehte Epoche setzte auf Höflichkeit und teils gekünstelten Affekt, aber was war das alles schon gegen die Vorteile der gewaltfreien Kommunikation. You can say you to me. Es begann das Geduze.

Mit der allgemeinen Planierung der ästhetischen Distinktion durch mangelnden Anstand und dem pseudopolitischen Getöse der Theoretiker wucherte eine egalitäre Pest aus dem soziologischen Gulli, die ihre Tentakeln in die Nasenlöcher einer fast noch Babypuder riechenden Schicht von Hipstern stopfte, ihnen ansehnliche Teile der Großhirnrinde verödete und ihnen das Du einkokelte, wo sonst der Brechreiz verortet sitzt. Pfarrer, Richter, Dealer, alles wurde seiner respektablen Position entkorkt, man duzte nur noch, aber nicht auf die brüderliche Art, wie es auf den ersten Biss den Anschein hätte haben können. Wo die Fremdwahrnehmung eines intakten Miteinanders komplett in die Grütze ging, musste das narzisstische Selbsterleben bunte Blüten schlagen – so kam es, und das war das Problem.

Das brägenreduzierte Gesellschaftskonglomerat duzt einander, als hätte man das Sie durch standrechtliche Exekution beseitigt. Der formlose Umgang zeigt eben das: das kaum in Konturen schwiemelbare Kompott, das amorph in die Ritzen der Selbstachtung sickert, ignoriert jegliche Individualdistanz, kumpelt sich an, als wären alle in kollektiver Besoffenheit, und verursacht der Menge einen Grad an Enthemmung, der gebraucht würde, um die Belegschaft vollständig degenerieren zu lassen. Mit dem Schwinden der Scham setzt der Schwachsinn ein, hier schaltet er bereits röhrend in den dritten Gang.

Stil ist für die meisten Bekloppten nur die greifbare Seite des Besens. Davon abgesehen führt die große Gleichmacherei, die jeden Blödföhn auf die eigene Stufe zerren will, zum großen Einebnen von oben nach unten. Schon schleimt sich der erste Katalog aus dem geistigen Flachland mit der zweiten Person Singular ins Beziehungsgefüge: wir sind alle eine große Familie, schwallt der Schwede, und Du bist das Kind. War ‚Du‘ bisher natürlicher Ausdruck von gewachsener Vertrautheit und Nähe, ist es nun lediglich klebriger Aufpapper einer strikt verordneten Sympathie, die auch für die größten Arschlöcher zu gelten hat.

Einige Fremdsprachen, insbesondere die im deutschen Artikulationsraum verbreiteten, nehmen das ‚Ihr‘ des Mittelalters bis in die Gegenwart in Gebrauch und fahren nicht schlecht damit. Einmal planiert, schon schwinden sämtliche Gefälle, die in der Wirklichkeit sinnvoll sind und produktiv. Wo sich Vorstandsvorsitzende und Azubis gegenseitig das Dumm-Du um die Backen hauen, entsteht eben keine Professionalität, wie Modernisierer meinen, sondern ein schmerzbefreites Gemansche, als sei die traditionelle Form des Stammbaums in diesem Familioiden ein Kreis. Was als infantile Auflehnung gegen vermeintliches Spießertum das gegenüber liegende Extrem zum allein seligmachenden Dogma erhob, mutet einer systematisch strukturierten Welt den Terror des Egalitären zu, indem es ihn einfach als kommunikativen Befreiungskampf und zugleich als dessen Ergebnis präsentiert. Der Schüler aber, der seinen Pauker nicht siezen muss und trotzdem von ihm Noten kassiert, ist auch Mittel, Zweck und Folge eines Irrwegs, in den sich falsche Liberale mit Anlauf und Ansagen verrennen. Sie werden uns befreien, ob wir wollen oder nicht.

Was gaukelt uns in dieser Simulation von Stall- und Nestwärme nicht alles die große, erlösende Liebe vor – weg mit Schlips und Kragen, ein Hoch auf die Berufsjugendlichkeit, die bis zum Schluss fit und leistungsfähig bleibt und nie so wird wie ihre Eltern, vermoost und verknöchert, nur eben verharzt sie obenrum, dreht eher frei, als frei zu sein und deliriert sich einen Schmarrn von Selbsthass mit gelebter Erniedrigung bunt. Denn sie ertragen den ganzen neoliberalen Schrott nur, wenn sie den anderen genauso herablassend behandeln, wie sie selbst in dieser Ansammlung von Kontrollverlust und reziproker Verachtung behandelt werden. Mach platt, was Dich platt macht, dröhnt’s aus dem Maschinenraum. Hier bröseln die Reste einer bis dato noch intakten Intimsphäre. Wer braucht die noch in einer Welt, in der wir uns selbst vermessen und die Ergebnisse hautnah ins Netz stellen. Eine Armlänge Abstand täte uns gut. Es würde so vieles wieder funktionieren, wie es gedacht war. „Wir duzen uns hier alle“, informiert mit Nachdruck und dem Finger am Abzug der Depp seine Umwelt, und die einzig richtige Antwort ist und bleibt: „Schön für Sie.“





Vitalfunktionen

17 05 2018

„Aber sonst haben Sie den Husten nur bei Regen und im Winter? Ah, verstehe. Großraumbüros sind immer ein bisschen lästig, und wenn Sie da mit zwei jungen Kolleginnen sitzen, da kann man sich von deren Nachwuchs schon mal was aus der Kita einfangen. Aber geimpft sind Sie? Ach, das hören wir gerne.

Und Diabetesfälle hat es seitdem in ihrer Familie ja auch nicht mehr gegeben? Das ist beruhigend. Sie sind dann auch komplett aus dem Beobachtungsprogramm für Erbkrankheiten raus, es hat ja keine Verdachtsfälle mehr gegeben. Nur dieser Herr, bei dessen Beerdigung Sie kürzlich waren. Lehrer, sagen Sie? Neunzig? Verstehe, dann haben Sie sich sicher nicht irgendwo angesteckt. Sie wissen ja, wir achten nicht nur auf Ihre eigenen Daten, wir haben auch ein Interesse an Ihrer unmittelbaren Umwelt.

Klar, das sollte alles auf der Karte stehen, aber das ist ein deutsches Projekt. Wir fangen immer mit einer Technologie an, deren Nachfolger gerade als komplett veraltet aussortiert wurde, dann lassen wir es noch ein paar Jahre liegen, warten drei bis fünf Kostenexplosionen ab, die rein zufällig immer dann passieren, wenn wir den Zulieferern sagen, dass es im Grunde gar nicht um den Preis geht, sondern um den politischen Willen und darum, dass wir ohne sie komplett am Arsch wären – und dann haben sich die Verhältnisse so weit gedreht, dass die, die uns die ganze Scheiße eingebrockt haben, längst in der Versenkung verschwunden sind.

Deshalb haben wir jetzt ja das Kombi-Angebot. Sie werden nicht nur für Ihre Ernährung bewertet, sondern auch für Ihre Lebensweise. Wenn Ihre App mehr als die geforderte Mindestschrittzahl feststellt, nehmen wir das wohlwollend zur Kenntnis, das ist doch klar. Ab zweihundert Schritte mehr kriegen Sie ein Smiley. Ab tausend Schritte haben Sie einen Punkt in der Risikobewertungsberechnungsbasis mehr pro Tag, an dem Sie sich wertstoffreich und nachhaltig ernähren – Sie gehen doch in den Bio-Supermarkt? – und dazu noch auf ungesunde Dinge verzichten.

Wo wir gerade bei Ihrer Lebensweise sind, da sollten wir vielleicht mal ein Wort über Ihre Freizeitgestaltung verlieren. Grillwurst, gut und schön. Es wird ja gerade wieder Sommer, da darf man schon mal, aber gleich zwei? an einem einzigen Wochenende? Ich möchte mich über Ihren Cholesterinspiegel hier nicht kritisch äußern, zumal ich auch keine Werte der vergangenen dreißig Tage vorliegen habe, aber meinen Sie nicht auch, dass man es übertreiben kann? Worauf ich hinaus will? Auf das Bier vielleicht, das Sie in derselben Woche getrunken haben? Ich bitte Sie, da muss man doch mal nachdenken – bei einem Frühstücksei hätten wir vielleicht noch ein Auge zudrücken können, aber Bier? Ist das Ihr Ernst?

Also über den Urlaubsbonus müssten wir dann noch mal nachdenken. Sie wollten doch ans Meer? Oder waren Sie im Gebirgsprogramm? Städtereise? kommt für Ihre Lipidwerte leider nicht in Frage, da essen Sie entweder aus dem billigen Supermarkt, oder Sie gehen jeden Tag in die Gastronomie und nehmen zu viel gesättigte Fettsäuren zu sich. Und Zucker. Und Salz. Sie müssen schon mitspielen, wir finanzieren Ihnen den Urlaub ja.

Jetzt werden Sie mal nicht komisch. Wir können Ihren Gesundheitstarif nach vorliegender Prognose steigern oder ermäßigen, und damit finanzieren wir Ihren Urlaub. Von dem Rest, der da übrigbleibt. Und da kann man schon mal verlangen, dass Sie sich nicht vorsätzlich ungesund verhalten.

Außerdem sind Sie in letzter Zeit zu häufig Zugluft ausgesetzt. Ihr Gesundheitsarmband findet, dass Sie nachts die Fenster schließen sollten, rein zur Prävention. Und Sie wollen doch Ihrem Gesundheitsarmband nicht widersprechen, oder? Wenn wir begründete Zweifel haben, dass Sie sich möglicherweise vertragswidrig verhalten, dann könnten wir auch den Zuschuss zum Fitnesskurs wieder streichen. Nicht meine Entscheidung, Ihrem Arbeitgeber müssen Sie das schon selbst verkaufen. Und das hätte dann auch wieder einen gewissen Einfluss auf Ihre gesetzlichen Leistungen.

Hören Sie, wir finanzieren Ihnen doch jetzt schon diesen tollen Kühlschrank, der verhindert, dass Sie Produkte mit zu viel Fett oder Zucker hineinstellen. Ihre Kontrolle der Vitalfunktionen an allen Checkpoints erspart Ihnen bis zu zehn Arzttermine pro Monat. Sehen sie mal, Ihren Bandscheibenschaden vor zwei Jahren, den hätten wir doch nicht einfach übernommen, wenn Sie nicht nachgewiesen hätten, dass Sie regelmäßig eine neue Matratze auflegen und vernünftiges Schuhwerk tragen. Auch wenn das ein Arbeitsunfall war, man kann doch nicht alles durchgehen lassen. Schließlich sind wir eine Solidargemeinschaft, da muss man auch ein bisschen Solidarität von allen Beteiligten verlangen können.

Gut, dann hätten wir erst einmal alles beisammen. Den immunologischen Befund können Sie innerhalb einer Woche nachreichen, den Termin zum Abholen der Ergebnisse hatten Sie schon im vergangenen Jahr gemacht? Dann steht Ihrer Zahnzusatzversicherung ja nichts mehr im Weg.“





Andreaskreuz

16 05 2018

„… zum Laufen bringen wolle. Die Partei erhoffe sich von einer Ausweitung des Baukindergeldes auf bayerische Familien mit Hunden eine erhebliche Steigerung des…“

„… nicht nur auf den Freistaat beschränkt bleiben solle. Im Gegenzug wolle manch CSU-Bundesminister Maßnahmen beschließen, die nur in Bayern eine…“

„… die richtigen Teile des bayerischen Volkes steuerlich begünstigen werde. Es sei geplant, alle Kinder, sofern sie nicht zu Alleinerziehenden gehörten, mit einem größeren Freibetrag zu…“

„… mehr Spitzentechnologie ins Alpenvorland locken werde. Durch eine komplette Befreiung von der Gewerbesteuer werde die CSU Mehreinnahmen in Höhe von mindestens…“

„… als tourismusrelevanten Betrieb einstufen lassen könne. Bei einer wohlwollenden Prüfung durch Kommunalbeamte und parteinahe Stiftungen stehe dies nicht nur Hotels und Pensionen, sondern auch Finanzdienstleistern, der Zulieferindustrie für die Kfz-Branche, dem 1. FC Bayern München und den im…“

„… die Verfassungsmäßigkeit einhalte. Im Gegensatz zu Müttern, die wegen ihrer sozialen Randständigkeit nicht geschafft hätten, eine ordentliche Familie zu gründen, werde die künftige CSU-Regierung alleinerziehende Väter mit einem wesentlich höheren…“

„… nicht jeder gastronomische Betrieb gleich wichtig für den Fremdenverkehr sei. Ein veganes Frauencafé habe schon deshalb keinen Anspruch auf Förderung, weil es ohne diese Förderung keinen wirtschaftlichen…“

„… Bundesautobahnen zunächst in Bayern ausbauen wolle. Das gesteckte Ziel der CSU sei es, jede Ortschaft von mehr als 500 Einwohnern mit einem eigenen Zubringer sowie einer Umgehungsstraße zu…“

„… mit einem Bonus belohnt werde, wenn die Belegschaft ausschließlich in Bayern geboren sei. So könne man ein Abwandern von talentierten Mitarbeitern in die anderen…“

„… wolle die Partei bis zu 15 Milliarden Euro in ihr Bundesland stecken. Natürlich werde man eine passgenaue Förderung denen zukommen lassen, die dieser Gelder nicht bedürften, da sozial abgehängte Personen erfahrungsgemäß nicht in der Lage seien, derart große Beträge auch…“

„… sich die Familienpolitik in Bayern durch die Zuwendungen des künftigen Ministerpräsidenten Söder derart modernisieren werde, dass man die für Sozialfälle vorgesehenen Gelder auch in die Straßenbauprojekte investieren könne, die sich in der strukturschwachen…“

„… darauf hingewiesen habe, dass der Bonus nur gezahlt werde, wenn die im Freistaat geborenen Arbeitnehmer die deutsche Staatsbürgerschaft besäßen, da es sonst zu einer Verzerrung des…“

„… nicht Müttern mehr Rente versprochen habe, sondern denen, die sich als bayerische Qualitätsmütter eine Mindestrente verdient hätten. Söder wolle durch seine Staatssekretäre prüfen lassen, welche Voraussetzungen für den…“

„… Ortschaften ab 200 Einwohnern ohne ein eigenes Kreuz quasi nicht güterverkehrsfähig seien. In Kooperation mit dem Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur werden man das Projekt Andreaskreuz so schnell wie…“

„… eine Bezuschussung von Betrieben durchaus denkbar sei, wenn sie bereits lange genug am Oktoberfest teilgenommen hätten. Dies heiße jedoch nicht, dass es auch automatisch einen Preisnachlass für Kunden oder eine…“

„… an den Wahlständen Kochlöffel an Frauen über 30 verschenkt habe. Der Abgeordnete sei mit schweren Kopfplatzwunden in die…“

„… einen viel härteren Wahlkampf im Internet führen wolle. Die Christsozialen seien daher bereit, ihre Prämie für digitale Infrastruktur an jeden auszuschütten, der in Bayern einen kostenfreien Zugang zum…“

„… angeblich Kopfgeld für jeden zahlen werde, der sich zum Verlassen der AfD entschlossen habe. Leider habe man wegen einer nicht hinreichend genau formulierten Anzeige den Betrag von tausend Euro auch an Frauke Petry und…“

„… ein weiteres Babyjahr nur dann zu finanzieren sei, wenn die Mutter mit einem Jahresgehalt von mindestens 700.000 Euro den volkswirtschaftlichen Schaden auch wert sei. Die CSU setze bewusst darauf, dass nicht nur gering verdienende Mütter ein Anrecht auf Nachwuchs und ausreichend Zeit mit dem…“

„… das Bier durch Steuererleichterungen zu verbilligen gedenke. Söder habe angekündigt, dass die Landesregierung dafür sogar eine Loslösung aus der Bundesrepublik…“

„… für den Fremdenverkehr wichtige Häuser eine Kruzifix-Prämie erhalten sollten. Noch sei offen, ob man die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern gerichtlich zwingen könne, in ihren Räumlichkeiten ein…“

„… nur durch Freibier zu gewinnen sei. Söder rechne nicht nur mit einer absoluten Mehrheit, sondern auch mit dem…“





Integrationshaft

15 05 2018

„Bei den Waffen: nur deutsche Qualität. Keine Diskussion. Einen Staatsstreich gegen diese von den Alliierten inszenierte Scheinrepublik kriegen Sie nicht mit Material weg, was die in Lizenz bei minderwertigen Rassen bauen lassen. Bei Personal sind wir schon flexibler.

Man kriegt keine Leute. Der Fachkräftemangel ist auch bei uns angekommen, alle setzen auf Einwanderung und verschaffen sich damit Vorteile im globalen Wettbewerb – da müssen wir einfach mitmachen, anders geht’s nicht. Sie werden jetzt sagen, wie können die das tun? Aber wir sind uns durchaus bewusst, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben. Als Reichsbürger.

Es geht uns in erster Linie um den Aufbau einer nichtdeutschen Opposition; nichtdeutsch im Sinne von: gegen diese BRD GmbH gerichtet, und ja, mit der ausdrücklichen Absicht, diese Staatenattrappe zu schädigen. Das verbindet uns mit den Leuten, die da aus Osteuropa zu uns kommen, die machen das größtenteils aus reinem Profitdenken, und wenn man schon so eine Seelenverwandtschaft feststellt, dann kann man die doch zu sich einladen? Uns schadet das nicht, denen schadet das nicht, das schadet nur der BRD GmbH.

Wieso illegal? Da haben Sie als Personal der BRD GmbH auch Ihren typischen Standpunkt, weil Sie das aus der rechtlichen Perspektive der alliierten Staatskonstruktion sehen. Das Einschleusen von Personal in diesen illegalen Staat wird ja nicht dadurch illegal, wenn man sich nicht an Gesetze hält, die sowieso schon illegal sind. Wir holen diese Leute zu uns und geben ihnen Arbeit. Es gibt hier einige hübsche Eigenheimsiedlungen, in denen man Einsteigediebstähle begehen können, die Damen werden dem horizontalen Gewerbe zugeführt, alles durchaus gut organisiert. Wir haben uns an das Arbeitszeitgesetz, wir zahlen den Mindestlohn, und wir bilden dieses Personal fort. Jeder von ihnen wird an der Waffe ausgebildet und bekommt eine gute politische Schulung.

Selbstverständlich reichspolitisch. Es ist ja auch nicht alles so rosig, wie es auf den ersten Blick aussieht, wir haben mit der Konstruktion so unsere Probleme. Wenn Sie sich mal angucken, wie oft die schon versucht haben, als Scheinasylanten nach Deutsch… in die BRD GmbH einwandern wollten, dann können Sie sich wohl denken, dass die sich ganz anders vorbereitet haben. Die sind zum Teil in Integrationskursen gewesen, manche von denen sprechen gut Deutsch, machen sehr gut, aber das Problem sind diese Geschichtskenntnisse und die politische Indoktrination. Wenn Sie die fragen, die rattern Ihnen zehn Mittelgebirge runter, alle Kanzler der alliierten Marionettenregierungen und sämtliche Fakten zum Aufbau dieser BRD. Das ist hochgradig gefährlich – Personal, das so denkt, ist für uns im Grunde nicht zu gebrauchen, weil die überhaupt erst mal denken, und da fängt die Sache doch schon an! Das geht nicht!

Gut, Integrationshaft ist jetzt als Begriff erst mal recht hart, aber das muss man auch differenziert sehen. Diese Ankerzentren sind im Grunde gar keine so schlechte Idee, man muss es nur ordentlich aufziehen. In den ersten paar Wochen und Monaten verlassen unsere moldauischen Freunde unsere Einsatzleitstellen gar nicht, höchstens mal nachts oder am Wochenende, wenn nicht so viel los ist. Die würden ja sonst nur Misstrauen beim anderen Personal dieser GmbH erwecken. Stellen Sie sich mal vor, so einer steht beim Bäcker vor Ihnen in der Schlange. Unmöglich!

Bis jetzt haben wir keinen Sicherheitsdienst etablieren können, schon gar nicht flächendeckend. Das wäre schon mal ein wirtschaftlich interessantes Ziel, wenn wir beispielsweise für Parteitage eine vernünftige Sicherheitsdienstleistung gewährleisten können, aber das ist mitunter schwierig. Die Leute wollen nicht Schlägern zusammenarbeiten, und unsere deutschen Kollegen lehnen die Moldawier ab, weil Ausländer sowieso alle kriminell sind. Da müssen wir noch sehr an der Kommunikation feilen und eine gemeinsame Lösung finden, sonst kriegt man da nie ein vernünftiges Tagesgeschäft hin. Ich meine, wenn man auf einer Kundgebung einen mehrfach vorbestraften Drogendealer als deutschen Nationalhelden feiert, dann muss man doch auch mit ganz normalen, ehrlichen Taschendieben auf Augenhöhe umgehen können. Wir haben doch gemeinsame Visionen.

Vielleicht muss man schon länger bewusst in diesem inneren Widerspruch gelebt haben, um ihn innerlich auszuhalten. Aber natürlich ist das für viele von uns auch eine ganz pragmatische Art, auf die Schnelle ein bisschen Geld zu machen. Sie kaufen ihre gefälschten rumänischen Pässe bei uns, sie ordern ihre Bustouren bei uns, einen großen Teil ihres Lohns geben sie uns, um in unseren Lagern zu übernachten, für die Ausbildung nehmen sie einen Kredit auf, den sie hinterher durch die großzügigen Provisionen innerhalb weniger Jahre abbezahlen. Alles rein privatrechtlich, wir verstoßen gegen keines dieser ohnehin illegalen Gesetze der GmbH. Wir bauen uns eigene Strukturen auf. Wenn das von außen ein bisschen wie organisierte Kriminalität aussieht, dann ist das sicher auch wieder nur Ihre Perspektive – die organisierte Kriminalität, die die BRD GmbH konstituiert, halten Sie ja auch für eine staatliche Struktur, oder nicht?

Wenn’s in die Hose geht? Keine Ahnung. Aber ich würde dann behaupten, wir werden durch eine groß angelegte internationale Verschwörung mit ostischen Fremdrassen umgevolkt. Das versteht doch jeder.“





Sicherheitsdemokratie

14 05 2018

„… dass die von den Staatsfeinden ausgestreute Lügenpropaganda viele unbedarfte Personen dazu gebracht hätten, gegen das beste Sicherheitsgesetz, das seit der Machtergreifung der…“

„… traditionell auf unbewiesenen Tatsachen fußende Organisationen wie die Römisch-katholische Kirche ihren gesellschaftlichen Einfluss genutzt hätten, um andere Splittergruppen, die sich der Förderung von Feminismus, Haschrauchen und linker Hetze gegen den…“

„… nur drei Promille der wahlberechtigten Bürger überhaupt demonstriert hätten. Dies sei jedoch möglicherweise ein Wahrnehmungsfehler, da CSU-Politiker unterhalb von drei Promille so gut wie nichts wahrnähmen, keine Reaktion zeigten und auch keine politischen Konsequenzen aus…“

„… die schweigende Mehrheit der Bevölkerung dem Gesetz natürlich zustimme. Herrmann habe bisher noch keine einzige Klage gegen das Gesetz verzeichnet, was auf eine Falschaussage seitens der stalinistischen Kräfte im…“

„… gegen jeden klagen werde, der behaupten wolle, im Freistaat würden mit der Einführung des Gesetzes die Menschenrechte nicht mehr ausreichend geschützt. Die Regierung habe angekündigt, dass sich ausreichend Plätze in der geschlossenen Psychiatrie des…“

„… dass mit dem Polizeiaufgabengesetz der Reichtagsbrand gar nicht hätte stattfinden können. Die Bayerische Polizei hätte im Vorfeld sämtliche als Kommunisten verdächtigte Personen umgehend in Lagerhaft genommen, so dass die Nationalsozialisten niemals…“

„… die Anzahl der Demonstranten geringer gewesen sei als die Menge der Gratulanten, die den neuen Ministerpräsidenten zu seinem Amtsantritt beglückwünscht hätten. Diese Bilder seien jedoch in den von linksfeministischen Hetzern dominierten Sendern wie dem ZDF nicht ausreichend auf…“

„… nur Qualitätspropaganda verbreitet werden dürfe. Die Christsozialen hätten sich schon lange dafür eingesetzt, dass eine solche Behörde, die nicht von der Landesregierung abhängig sein dürfe ausschließlich von der Partei selbst…“

„… unter falschen Voraussetzungen. Da jeder rechtschaffene Bürger einer Vollzeitbeschäftigung nachgehe, müsse man schon die Abwesenheit täglicher Jubelchöre für die CSU als ein klares Bekenntnis zu dieser Partei…“

„… hätte das Polizeiaufgabengesetz auch den Holocaust verhindert, da jeder bayerische Beamte bei Kenntnis eines derartigen Verbrechens bereits im Planungsstadium unverzüglich Meldung bei der Abteilungsleitung des übergeordneten…“

„… die Demonstration ohne Zwischenfälle verlaufen sei. Eine richtige Protestdemo, so der Innenminister, hätte mindestens den Einsatz von Atombomben, Napalm sowie einem mobilen Erschießungskommando auf Seiten der Feinde der bayerischen Sicherheitsdemokratie mit sich gebracht, daher werte man diese Veranstaltung auch nicht als politisches relevantes…“

„… auch dank der CSU Deutschland so sicher wie nie zuvor sei. Um die täglich drohende Gefahr durch mehrere Millionen Staatsfeinde, die das Land in den Abgrund zu reißen versuchten, müsse man daher jetzt sofort rigorose…“

„… die Gegner des Polizeiaufgabengesetzes im Vorfeld nicht zur Ermordung der Landesregierung oder anderen schweren staatsgefährdenden Straftaten aufgerufen hätten. Sie hätten damit die Spielregeln der Auseinandersetzung mir radikalen Kräften nicht eingehalten. Anders als bei besorgten Bürgern, deren Bedenken gegen die Zerstörung der arischen Herrenrasse und die Vergiftung deutscher Brunnen mit geschächteten Ministranten man sehr ernst nehmen müsse, sehe Herrmann hier keine…“

„… auch den Angriff auf Polen verhindert hätte, da die Bayerische Staatspolizei die Vorbereitung eines Angriffskrieges trotz mangelnder Strafbarkeit selbstverständlich nicht geduldet und mit einem bewaffneten…“

„… seien von den Maßnahmen des Gesetzes ja auch nicht alle Bürger ständig betroffen, sondern nur solche, denen man zumindest theoretisch zutrauen könnte, von den Maßnahmen des Gesetzes betroffen zu sein, so dass eine ständige Gefährdung der Sicherheitslage durch eine ständige…“

„… rechtzeitig genug den Mauerfall aufgehalten hätte. Das Polizeiaufgabengesetz müsse nun endlich wieder für die Unverletzlichkeit der Grenzen im…“

„… sich ein wirklich mündiger Bürger überhaupt nicht in Hetzmedien wie dem Internet informiert, sondern auf die Stärke und Schlagkraft seiner regierenden Sicherheitsbehörden vertraut, die zur Verteidigung des Staates gegen mündige…“

„… dass die Bevölkerung dazu übergehe, die Regierung zu belügen. Die Partei werde dies nicht dulden und sofort mit einem eigenen…“

„… als ersten Testfall sehe. Der Kreuzerlass rufe bereits jetzt so viele Kritiker auf den Plan, dass das Innenministerium sich genötigt sehe, mit der ganzen Härte des bayerischen Rechtsstaates den…“

„… das Gesetz keinerlei Veränderungen mit sich bringe, daher werde es auch als großer Durchbruch in der verfassungsrechtlichen…“





Nationallala

13 05 2018

Eitelkeit, so pflegt der Franzose zu sagen, ist die Kunst, auf seine eigene Dummheit stolz zu sein. Wovon Karl Lagerfeld, Toupetträger und Jahrgang 1933, eine Menge versteht. Er verachte die deutsche Bundeskanzlerin, so schwafelt es die Presse, weil sie nicht den Job der Nationalisten gemacht und die Kriegsflüchtlinge aus der Bundesrepublik geworfen habe, so dass diese Nationalisten nun im Deutschen Bundestag sitzen. Da will er nicht mehr mit: wo so viel Ausländer sich tummeln, will er sein höchstes Gut wegwerfen. Die deutsche Staatsbürgerschaft nämlich. Dass er die französische nicht besitzt, wird er wohl spätestens dann merken, wenn die jetzige Wahlheimat ihn vor die Tür setzt. Ob er nun als Nichtdeutscher wieder zurück dürfte, wo man dann seinesgleichen, ganz in seinem Sinne, auch nicht mehr haben will, ob er es nicht im letzten Moment noch bedauert, weil er sich unter den Nazis im Parlament eigentlich pudelwohl fühlen müsste – es ist schwierig. Nur dass Nationalstolz noch immer die wohlfeilste Art des Stolzes darstellt, das wird allgemein anerkannt. Womit wir wieder bei der Dummheit wären. Alle weiteren Anzeichen, dass der Verkauf von Herrenunterhosen nicht für sinnvolle politische Aussagen qualifiziert, wie immer in den Suchmaschinentreffern der vergangenen 14 Tage.

  • plattenbaurhetorik: Führt bei Spahn gewohnheitsmäßig zu einstürzenden Neubauten.
  • sitzkreis berlin: Bei einem normalen Sitzkreis kommt wenigstens nicht raus.
  • arbeitsrechtliche lösung: Die Deutsche Post AG verkauft das bestimmt irgendwann als Bekenntnis gegen Gewalt am Arbeitsplatz.
  • afd sittenwidrig: Eher sittenparallel, da trifft sich niemals nirgends nichts.
  • deutsche werte: Für die meisten, die sie in den Mund nehmen, der Alkoholgehalt in einer Maß Dünnbier.
  • fernsehen hitler: Wenn Adolf bei den Öffentlich-rechtlichen unterschreibt, kann Strunz endlich auf seine Zyankalikapsel beißen.




In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (CCCXCII)

12 05 2018

Tadeusz blieb oft in Klein Sunkeln
bei Nacht auf der Straße im Dunkeln,
da er beim Verstecken
in finsteren Ecken
viel mehr sah von dem Sternenfunkeln.

Acácio, der nahm in Ginetes
kein Frühstück, vielmehr war’s ein spätes,
bevor der Tag anfing
und er rasch aufs Amt ging.
Ein Krümel im Bart, der verrät es.

Lech, Altphilologe in Moys,
saß wochenlang oft im Gehäus
und schuf aus Folianten
sich eigne Giganten.
Er hielt sich mitunter für Zeus.

Ruperto, der schlief in Basud
zwar nackt, aber nie ohne Hut,
falls ihm wer begegnet
im Traum, und es regnet,
weil man das ja wirklich nicht tut.

Jan wusch gründlich aus in Lessaken
zwölf Tücher, gewaltige Laken.
Die zog in dem Teich er
gebündelt zugleich er
im Boot hinterher mit dem Haken.

Hans-Herbert, der pachtet in Eingarten
am Waldesrand sich einen Kleingarten.
Ein Zaun, eine Hütte,
Fauteuil in der Mitte,
so lässt sich auf Sonnenschein fein warten.

Es kaufte sich Zdzisław in Korngut
ein Rindvieh. Er fand es von vorn gut,
hat bei dessen Flanken
schon andre Gedanken –
von vorn sah er eben das Horn gut.