In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (CCCXCIX)

30 06 2018

Es freute sich Tudor in Draas,
wenn er von den Unwettern las.
Die Scheiben in Scherben,
als wollte er erben:
beruflich macht er doch in Glas.

Es wollten bei Gülşat in Tejen
die Füße sich nie einwärts drehen.
Sie übte. Sie probte.
Ihr Doktor stets lobte
Beweglichkeit in ihren Zehen.

Es klagt Ștefan, der sich in Bell
beharrlich am Glockengeschell
des Ladens gar störte,
dass er nichts mehr hörte –
nach Stunden war dies ihm zu grell.

Shaban kauft beim Züchter in Damës
ein Eselchen, leider ein lahmes.
Ihm ward dieses Tierchen
sein kleines Pläsierchen
und sein bester Freund. Ja, so kam es.

Es blieb Liliana in Werd
das Reiten schon immer verwehrt.
Sie fühlte die Freiheit
in kärglicher Freizeit
bis heutigen Tages am Herd.

Es war Sotsha oft in Piggs Peak
recht traurig: „Sogar wenn ich flieg,
komm ich noch zu spät an.
Was ändert man daran,
dass ich dann im Zeitplan noch lieg?“

Smaranda, die rührte in Fleck
Kartoffeln. Die brieten im Speck
und hatten dank Kümmel
nicht viel bis zum Himmel.
Doch hielt sie die Punkte für Dreck





Gernulf Olzheimer kommentiert (CDXX): Das Überangebot

29 06 2018
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Wenn die warme Jahreszeit Einzug hielt am Felshang dicht bei dem kleinen Tümpel, wuchs manche Beere im grünen Dickicht. Manche waren rot und süß, manche blau, gelb oder lila, manche süß und dann sauer, einige sauer, dann süß, manche mehlig bis weich, einige überraschend süß, dann aber widerwärtig bitter, eine sorgte für ein taubes Gefühl in der Zunge, eine entwässerte den Körper dank tagelangen Brechreizes gründlich, eine hatte nach des herben Buketts von Rotblüte und Seegras eine duftige Kopfnote von Braunbaumrinde mit Akzenten von Sommerregen und Humus, bevor der stahlige Abgang die säurebetonte Stumpfpilznote noch einmal aufnahm. Er führte kurz nach der Einnahme zu einer Lähmung des Atemzentrums, was die Hinterbliebenen vor die Wahl stellte: rote oder blaue Süßbeeren? Das war keine Frage des Stils, das beugte sich dem Überangebot.

Die postmoderne Bestückung des Einzelhandels hat die Fronten etwas bereinigt; kein Waschmittel explodiert beim Öffnen, keine Konserve vergiftet vorsätzlich den Käufer, wer sich genug Schnaps für die letale Dosis in die Birne bembelt, handelt stets aus eigener Verantwortung. Doch der Verbraucher wird aus Dumm- und Bosheit mit Marmeladen beschmissen, mit drumunddrölfzig Sorten in aller Herren Länder Glasdesign, verschraubt, vermufft, verdengelt und verschweißt, rund, eckig, fast alle in dreidimensionaler Ausführung, und die Botschaft auf der Außenseite heißt: Marmelade. Kauf mich. Es gibt fünfunddreißig Sorten Kirsche im Regal des hysteriebetonten Fachmarktes für Frustkäufe, unter ihnen elf Items mit ohne Zusatz, darunter wieder die finalen drei Sorten Schwarzkirsche, Schwarz mit Weichsel und Schwarzkirsche-Knupper. Das in der Luft wabernde Getöse der Megamärkte speist sich vom dumpfen Aufschlag der Kunden auf dem abwaschbaren Boden der Tatsachen, wenn die Schwerkraft ihre Schädelfrontseite erdet. Was aber kaufen, wo doch alles sinnlos ist?

Die Entscheidung zwischen drei Sorten Plörre mit fünf Achteln Zucker ist genug, das limbische System kapituliert kreischend vor der Entscheidung und schwiemelt dem Bekloppten die Daten zurück in den Eingangsspeicher. Es geht ja gar nicht um die Menge der nicht verwertbaren Sorten, die nach reiner Vernunft kritischen Dinge sind entscheidend. Können drei Sorten Kirsche den durchschnittlichen Konsumkasper schon so demontieren, dass er die Contenance verliert? oder muss ein Kübel Pfirsich-Schlumpf mit getoasteter Qualle die Entscheidung auslösen? Die Menge der in Betracht kommenden Geschmäcker ist nicht relevant, es ist die Masse der nicht in Betracht kommenden, die zwar theoretisch wählbar sind, praktisch jedoch keine Rolle spielen, nur als Fehlermöglichkeiten, dass der Beknackte die falsche Entscheidung getroffen hat. Je mehr ungenießbares Zeug das Angebot bläht, desto mehr Angst erzeugt es beim Kaufinteressenten und damit umso weniger Kaufinteresse.

Wer wählt, verpasst zwingend den Großteil der Alternativen. Der sich auftürmende Kanaltsunami, der das ehedem überschaubare Fernsehen flutet, hat den Fußballgucker im Auge. Das Wesen des Kapitalismus gebietet, dass das Angebot erweitert und differenziert wird, geschärft, verbreitert. Bald sind es zwölf Kanäle, die Hälfte davon nicht mehr mit dem ubiquitären Gekicke satter Millionäre, wie es auch andere Medien hochspülen, sondern die sich immer weiter aufdröselnden Regionalligen, die unter der Woche Bälle treten, die schönsten Elfer aus der Regionalliga in Dauerschleife, der Pokal von anno dazumal in der neunten Wiederholung wegen Fallrückziehers in der Verlängerung. Bald sind es neun quasi per Parthenogenese geschlüpfte Klone, die um die Quadrataugen des unschuldigen Opfers buhlen, der sich für jeweils eine Todesart entscheiden muss: einen einschalten heißt alle anderen verpassen, und nicht einmal der Trost hilft, dass man sich den ganzen anderen Schmodder schließlich aufzeichnen und wegtuppern könnte für den Ruhestand, was sich bei Marmelade schon schwieriger gestalten würde. Es passt immer nur ein Brot in die Backe.

Der Hominide ist kein Entscheidungträger, er bedarf der Führung, und was ihm als Freiheit gezeigt wird, bedrückt ihn. Einfach strukturierte Personen kommen viel besser zurecht mit einfach strukturierten Möglichkeiten: rund oder eckig, heiß oder kalt, Sekt oder Selters. Die Schnapsidee, jede Hochschule mit Studiengängen jenseits der Verarbeitungskapazität der Amygdala auszurüsten, führt zu einer Schwemme von Juristen und Lehrern, weil sich interkulturelles Food-Management und gendergerechtes Klöppeln schon anhören, als bekäme man statt eines Abschlussexamens gleich den Therapieplatz für die posttraumatische Störung. So gibt es viele unzufriedene Juristen, die ihre aufkeimenden Phobien im Staatsdienst gut in den Griff kriegen. Hätten sie dagegen Marmelade auf Lehramt studiert, wer weiß, was dann passiert wäre.





Ausscheidungsprozess

28 06 2018

„… dass die Nationalmannschaft so früh das Turnier verlassen müsse. Die Verantwortlichen würden mittelfristig ihrer Verantwortung gerecht werden, die kommende…“

„… sehr traurig seien. Merkel habe Jogi Löw allerdings ihr vollstes Vertrauen…“

„… habe Martin Schulz vorerst alle Termine abgesagt. Er wolle sich nicht zu der überraschend deutlich ausgefallenen…“

„… die Beziehungen zu Russland nicht beeinflussen werde. Putin sei bei vielen Deutschen weiterhin ein geschätzter Staatschef, der den Ausgang großer sportlicher Wettkämpfe stets den Athleten anvertraue, die sich für eine faire…“

„… beim nächsten Wettkampf die bayerische Mannschaft antreten werde. Dobrindt habe keinen Zweifel daran gelassen, dass der TSV 1847 Weilheim auch auf Weltniveau mit den anderen…“

„… sich die Deutsche Bischofskonferenz nicht zu der Nachricht äußern werde. Söder habe dem Gremium daher Verrat an der christlich-jüdischen Kultur Deutschlands vorgeworfen und fordere eine sofortige…“

„… eine Zeit gekommen sei, um Abschied zu nehmen. Mercedes Benz werde sich gerne an die Zeit erinnern, in der sie als Partner der Mannschaft die verkaufsfördernde Wirkung in Anspruch genommen habe, um sich neuen Herausforderungen in der internationalen…“

„… es schon an den ausländisch pigmentierten Spielern der Multikulti-Mannschaft der BRD GmbH gelegen habe, dass sich Deutschland nun vier Jahre lang schämen müsse. Gauland fordere die Verantwortlichen auf, ihre Staatsbürgerschaft freiwillig zu…“

„… die Fahnenindustrie zur Gelassenheit mahne. Man sei sich sicher gewesen, dass nach der Weltmeisterschaft etwa zweitausend Leiharbeiter in die Erwerbslosigkeit geschickt werden müssten, die Beschleunigung des Ausscheidungsprozesses biete auch eine viel bessere…“

„… in der nächsten Ausgabe eine Fotostrecke abdrucken werde. Heidi Klum werde selbst berichten, was die deutschen Spielerfrauen zu einer Niederlage tragen würden, dazu sei außerdem ein Make-up-Tutorial ohne Schminke in Schwarz-Rot-Gold und andere Accessoires des…“

„… sich die Verhandlungen zum Mindestlohn jetzt sehr diskret gestalten müssten, da die Bürger wieder mit einem wachen Auge auf die…“

„… jetzt drei Container Aktionsware vernichten müsse, die nicht mehr mit den bestellten Wir-sind-Weltmeister-Aufklebern einschließlich der passenden Anzahl an Sternen in den Verkauf gelangen könnten. Der Konzern habe betont, man könne die Wurstwaren nicht zum ermäßigten Preis an Bedürftige abgeben, da die Kundenbindung zum DFB wesentlich wichtiger und…“

„… etwa dreizehnhundert vorbereitete BILD-Schlagzeilen nicht verwendet werden könnten. Julian Reichelt habe eine Schadenersatzklage gegen den Islam angestrengt, der Titel wie Linksschwule Pädoveganer zerstören DEIN DEUTSCHLAND! oder Allah-Schweinedrecksau verschenkt Finale-Elfmeter – Muselhure Merkel hat Ramadanfeier mit alkoholfreiem Bier ins Grundgesetz aufgenommen! mit aller…“

„… die mit jüdischem Kapital gekaufte Kanzlerin des Islam den Bundestrainer bei der Mannschaftsaufstellung angewiesen habe, so viele Muslime wie möglich aufs Spielfeld zu lassen. Nur mit diesem Volksverrat, so Höcke, sei es einer BRD-Mannschaft überhaupt möglich, gegen einen rassisch minderwertigen Kontrahenten in einer solchen Partie zu…“

„… in den kommenden Jahren das Interesse der deutschen Jugend an Sportarten wie Eishockey oder Handball wieder anwachsen werde. Der DFB sehe dies mit großem Bedauern, da die Verdienstchancen für den Profinachwuchs weitaus geringer und…“

„… eindeutige Zeichen gesehen haben wolle, dass Merkel den Schiedsrichter erst gegen Ende der zweiten Halbzeit angewiesen habe, massiv gegen die Deutschen vorzugehen. Die Sicherung des Sieges für die Gegner habe für Weidel mit der derzeitigen Krisensituation in der Koalition zu tun, die bewusst inszeniert worden sei, um von der staatsgefährdend schlechten Qualität des deutschen Fußballs abzulenken, der zur Verteidigung gegen die Feindmächte des…“

„… auch seine positiven Seiten habe. Es komme zu weniger Straftaten im Alkoholrausch, der Straßenverkehr werde nicht durch Autokorsos gestört, der Anblick zurechnungsfähiger Bürger sei weniger von ästhetischen…“

„… nur als Vorsichtsmaßnahme gedacht sei. Trotzdem werde man Claudia Neumann bis auf Weiteres für internationale Turniere nicht mehr…“

„… einen Trainer brauche, wo die Mannschaft, die wo auch eigene Impulse setzen wolle, aber auch besser trainieren könne, wenn es der Verband erlaube. Matthäus sei sich sicher, dass er die Trainerlizenz, wo er zwar noch nicht in dem…“

„… trenne sich Nivea nicht aus sportlichen Gründen vom Bundestrainer als seiner Werbefigur, man wolle sich nur allgemein ein eher jugendliches…“

„… sich auf ein friedliches Fußballfest ohne Außenübertragungen freue. Die Berliner Stadtreinigung sehe die Entwicklung mit sehr großer…“

„… immer noch die Gefahr bestehe, dass Til Schweiger einen Film aus dem Stoff mache, der mit einer seiner Töchter in der Rolle des…“

„… sich die miserable Qualität der Mannschaft bereits seit längerer Zeit unwidersprochen abgezeichnet habe, ohne dass Konsequenzen in Erwägung gezogen worden seien. Volkswagen habe sich aus großer emotionaler Nähe dazu bereit gefunden, als neuer Sponsor der…“

„… das Auseinanderbrechen der Europäischen Union nicht weniger wahrscheinlich geworden sei. Dies sei aber nicht ursächlich aus dem Ausscheiden des deutschen…“

„… sich schnell beruhigen werde, wenn ein Schuldiger ausgemacht sei für das Scheitern der deutschen Mannschaft. Seehofer wisse, wovon er spreche, denn dies sei das Hauptgeschäft seines…“





Wundersame Brotvermehrung

27 06 2018

„Das können Sie so nicht sagen.“ „Warum denn nicht? Wir wissen doch alle, was hier abläuft!“ „Aber Ihre Erklärung, dass die…“ „Es kommen immer mehr Ausländer nach Deutschland, die nicht arbeiten wollen, also ist am Fachkräftemangel der Islam schuld. Ist Ihnen das zu hoch?“

„Zunächst mal, den gab es schon früher.“ „Ja, und die Erderwärmung haben die Deutschen ganz alleine hingekriegt.“ „Fast richtig, aber so gut ist deutsche Technik nun auch wieder nicht. Wenn hier beispielsweise eine Million Menschen ins Land kommen, dann heißt das auch: für eine Million Menschen muss Brot gebacken werden, die brauchen Schuhe und…“ „Typisch, woran Sie als Gutmensch wieder denken! Kaum sind sie in Deutschland, müssen die unbedingt Luxusschuhe shoppen. Steht alles so im Koran, oder?“ „Unsinn, die brauchen genauso Schuhe wie die Deutschen.“ „Wir hatten damals ja nichts! Da ist sogar der Russe gekommen und hat uns die Schuhe von den Füßen gerissen, weil er nichts zu beißen hatte.“ „Und Sie wollen jetzt unbedingt dieses Früher?“ „Wir werden diese Provokation nicht länger auf uns sitzen lassen, davon können Sie ausgehen!“

„Also zunächst mal brauchen die Brot, die meisten müssen ab und zu mal zum…“ „Mit anderen Worten, die kommen hierher, um uns das Brot wegzufressen.“ „Halten Sie denn Deutschland für unterversorgt?“ „Dank dieser islamischen Invasion haben die Deutschen bald kein Brot mehr, was meinen Sie denn, wie lange das gut geht?“ „Im Kapitalismus ist es doch so, dass die Nachfrage das Angebot regelt, oder?“ „Soll das heißen, wir sollen dem Islam jetzt auch noch dankbar sein, dass er in Deutschland für die wundersame Brotvermehrung gesorgt hat?“ „Eigentlich schon, irgendwer muss das Brot ja auch backen.“ „Das kommt doch meistens aus der Fabrik.“ „Und selbst da sorgt es für Umsatz.“ „Sie wollen also eine Industrie, in der keine Umsätze mehr gemacht werden?“ „Das ist doch wieder typisch – ein klar erkennbares Zeichen, dass die Wirtschaft von der Marionettenregierung die Islamisierung Deutschlands gefordert hat, und die liefert wie bestellt. Wir Deutsche reichen wohl als Verbraucher nicht mehr aus, wie?“ „Und wer backt jetzt das Brot?“ „Die Fabriken, haben Sie doch selbst gesagt.“ „Irgendwer muss da auch die Maschinen bedienen, wenn ich das richtig sehe.“ „Dann denken Sie doch mal nach: warum kommen denn die muslimischen Horden gerade jetzt?“ „Sagen Sie’s mir.“ „Weil es inzwischen von ihnen so viele gibt, die uns das Brot wegfressen, dass die Wirtschaft auch noch den daraus entstehenden Mangel an Arbeitskräften kompensieren muss, und raten Sie mal, wer dann plötzlich auf der Matte steht und die Jobs haben will.“ „Ich müsste kurz überlegen.“ „Dann überlegen Sie mal, und überlegen Sie auch, woher die Forderung mit dem Familiennachzug kommt. Die Vorhut ist schon da, und bald wird man in Deutschland überhaupt kein normales Brot mehr bekommen, sondern nur noch von islamistischen Fachkräften gebackenes.“

„Da können Sie ja ganz froh sein, dass die keinen Alkohol trinken.“ „Wollen Sie mich jetzt schon wieder provozieren?“ „Stellen Sie sich mal vor, im Koran gäbe es kein Alkoholverbot.“ „Im Zusammenhang mit dieser Hetzschrift habe ich überhaupt keine Vorstellung, ja!?“ „Dann würden die uns auch noch das Bier wegtrinken.“ „Sie verstehen nicht viel von Volkswirtschaft, oder?“ „Wo liegt denn das Problem?“ „Darin, dass diese Islamisierung uns die Brauereien kaputtmacht.“ „Können Sie mir das eventuell erklären?“ „Der Islam sorgt dafür, dass immer mehr Antialkoholiker in Deutschland leben.“ „Die trinken Ihnen nicht das Bier weg, ist doch auch schön.“ „Schön nennen Sie das!?“ „Wo Sie doch jetzt schon nichts mehr zu essen haben.“ „Wir haben hier bald eine Quote von fünfzig Prozent Islamisten, die den Alkohol verweigern!“ „Und?“ „Wenn immer weniger Deutsche Bier trinken, wird die Brauereiindustrie die Standorte schließen.“ „Und Schweineschnitzel wird es auch bald nicht mehr geben, richtig?“ „Die Islamisierung ist in vollem Gange, und Sie wollen die Zusammenhänge nicht erkennen. Das sind doch die Fakten!“ „So gesehen müsste man das Kinderkriegen verbieten.“ „Warum?“ „Haben Sie schon mal ein Kleinkind gesehen, das sich ein deutsches Auto kauft?“

„Sie wollen die Zusammenhänge nicht sehen, dabei liegen die doch auf der Hand!“ „Dann erklären Sie mir mal, warum wir so einen stabilen Brotpreis haben.“ „Wegen der Nachfrage, die das Angebot umsetzt. Oder irgendwie so. Ich kenne mich mit Sozialismus nicht so aus.“ „Nur auf nationaler Ebene.“ „Höchstens.“ „Und wenn die Nachfrage steigt, müsste der Preis doch eigentlich sinken.“ „Das kann sein.“ „Oder wenigstens stabil bleiben, weil der Erzeuger eine ziemlich hohe Sicherheit hat, dass sein Brot auch morgen noch gegessen wird.“ „Jetzt begreifen Sie es langsam! Die Islamisierung hält an, das stabilisiert die deutsche Wirtschaft – und zugleich versauen uns diese Invasoren den Preis für unser deutsches Brot. Wenn ich mir Ihre Argumentation so ansehe, was Sie alles ausblenden und wo Sie Zusammenhänge konstruieren, wo einfach keine sind: was lernt man eigentlich heutzutage auf einer deutschen Schule?“





45 Grad

26 06 2018

„… auch deutsche Kraftfahrzeuge betreffe. Die während der Weltmeisterschaft angebrachten Symbole seien ohne ein offizielles bayerisches Kreuz nicht mit dem Grundgesetz zu…“

„… im Freistaat zwar die Religionsfreiheit herrsche, die Verwendung von religiösen Symbolen außerhalb der Deutungshoheit der Staatskanzlei aber mit der vollen Härte der strafrechtlichen…“

„… als absoluten Unfug bezeichnet habe. Die Deutsche Bischofskonferenz habe einstimmig die Vereinnahmung christlicher Symbole für eine parteipolitische, insbesondere für eine dem Wahlkampf verpflichtete…“

„… aus dem Verkehr ziehen müsse. Ein nicht mit dem Kruzifix bewehrtes Rückspiegelkondom widerspreche den Ansichten der Vatikans zur Geburtenkontrolle und müsse daher umgehend aus dem …“

„… erst in Karlsruhe geprüft werden müsse, ob im Freistaat nicht ausschließlich die weiß-blaue…“

„… ersatzweise eine Reichskriegsflagge mitgeführt werden dürfe. Dobrindt verweise in seinem Beschluss auf die Autonome Regierung des Deutschen Volksreiches Bad Homburg, in dem Kaiser Kevin I. von Schland seine…“

„… das entsprechende Symbol auch im Antrag einer Beflaggung genannt werden dürfe. Ein rotes Kreuz, um 45 Grad gedreht, bedrohe laut Söder die Herrschaft der deutschen Herrenrasse, die im Kampf gegen die antifaschistischen Untermenschen den entschlossensten Siegeswillen, den jemals eine christlich-jüdische…“

„… in der Zeit, in der im Staatsvolk noch Zucht und Ordnung geherrscht hätten, die Plakette des Heiligen Christopherus jeden Kraftfahrer im…“

„… in einem Treffen von Dobrindt mit Höcke und Bachmann auf eine rote Flagge mit beliebigen grafischen Zusätzen in Farben nach Wahl als politisch korrekte Lösung anerkannt würden. Die für Nürnberg geplanten Kundgebungen zum Viertelfinale habe die CSU als eine sehr gute…“

„… vollständig ablehne. Die jüdische Kultusgemeinde sehe einen unnötigen Konflikt, der aus der Überhöhung religiöser Symbole komme und für die…“

„… durch Eingreiftruppen geklärt werden müsse, ob es sich bei den Verwendern auch tatsächlich um Angehörige christlicher…“

„… Hakenkreuze nicht stören würden, wenn die linksjüdische Systempresse keine von der Staatskanzlei genehmigten Fotografien davon zeige. Sachsen habe sich sofort mit der Abwehr gegen die demokratische Hetze solidarisiert und werde für ein nationales Notwehrprogramm sofort die…“

„… nur für die Weltmeisterschaft gelte. Danach plane die Landesregierung allerdings eine Ausweitung auf die vollständige Beflaggung, wie sie auch in der…“

„… ein im Fahrtenschreiber eingetragenes Kreuz bei Busfahrern die volle Absolution der staatlichen…“

„… erneut gedroht habe. Scheuer werde in Kuwait mit Ausnahme der staatlichen Airline und allen dem Staat bekannten Transportunternehmen sämtliche Fahrräder, Dreiräder, Handkarren, Jutebeutel, Hosentaschen und…“

„… exkommuniziert werden könne. Für die Mitgliedschaft in der CSU habe der Vatikan bereits eine entsprechende…“

„… Kraftfahrzeuge nicht mit der EU-Flagge ausgestattet werden dürften, solange die Kanzlerin keine eindeutige Zurückweisung von Muslimen an den Außengrenzen der …“

„… nur in Dienstfahrzeugen angewendet werden müsse. Die Polizei habe sich dennoch gegen eine Vorschrift zum…“

„… laut Scheuer jeder Angestellte der Automobilbranche mit einem Jahresgehalt von mindestens drei Millionen Euro die volle Straffreiheit erwarten könne, der auf seinem Schreibtisch, im Handschuhfach oder in der…“

„… auch nicht bei den Feuerwehren angewendet werden könne. Die Landesregierung habe offensichtlich eine einsatzbedingt farbige Markierung von Rückspiegeln mit dem…“

„… nur als Kombination aus weißblauem Grund und Kreuz verstanden werde, der bei einen Passfoto oder einem Parteibeitritt eine Rolle spiele, in der täglichen Praxis aber keinerlei…“

„… nicht etwas das Ende der disziplinarischen Maßnahmen darstelle. Die Reichsacht könne auch heute noch für die…“

„… sich Benedikt XVI. sehr für die neue Regelung mit der Reichsregierung ausspreche. Die Audienz mit Hitler und Augustinus habe ihm viele Impulse für den…“

„… schwarz-weiß-rote Flaggen viel besser gegen die Vorherrschaft der Bundesregierung zu besetzen seien. Die Landsmannschaft Thüringen habe vor ihrem Eintritt in die bundesweite CSU bereits einen sehr positiven…“

„… die Gründung einer Bayerischen Staatskirche nur noch eine Frage der…“





Asyltourismus

25 06 2018

„Ich weiß nicht, ob ich Ihnen das alles sagen darf, das sind zum Teil militärische Operationen unter strengster Geheimhaltungspflicht. Weil Seehofer ja jetzt halt heimgeht. Wo er meint, dass er wirklich hingehört, also in den Reichstag. Aber wenn Sie mich fragen, ein Heim täte es halt auch.

Sie sind ja alle schon inkognito in Berlin, der Marsch aufs Kanzleramt soll morgen früh losgehen, wobei, es ist ja kein Marsch. Er lässt sich ja fahren, auf dem Rücksitz, Dobrindt weicht nicht von seiner Seite, sein Staatssekretär hat immer frische Wäsche dabei, falls mal etwas schief geht, und dann wollen sie nach der zweiten Weißwurst am Spreebogen sein. Also nach der dritten Maß. Die Besetzung erfolgt durch eine Einheit der Gebirgsjäger, die sich vom Dach aus abseilen sollen, die haben dann auch gleich die neue Landesfahnen in Blau-Weiß dabei.

Darum hatte es ja auch einen Streit gegeben, die Fahne war der Zankapfel – nein, nicht das, was Sie meinen, in der CSU braucht man normalerweise keine Uhr, da erkennt man die Tageszeit bei den Mitgliedern an der… – der Söder wollte Schwarz-Weiß-Rot aufziehen lassen, ausgerechnet diesen Preußenlappen, und dann hat er noch behauptet, es ginge gar nicht um die Landtagswahl, sondern um Deutschland. Ihm geht’s ja in erster Linie um die Kanzlerschaft, aber um die geht es Seehofer auch, und deshalb musste Söder eben bei Nacht und Nebel fliehen, bevor die Ordnungsbeauftragten ihn liquidieren konnten.

Natürlich wäre das Notwehr gewesen, das weiß man doch. Spätestens nach dem Staatsstreich hätten wir das in den Artikel 20 geschrieben, dass jeder Verräter sonderbehandelt werden muss. Dieser Absatz ist zum Glück nicht unverhandelbar, damit kennen wir uns aus. Der Weg ist nicht immer das Ziel, wo man ankommt, weiß keiner, aber es muss wenigstens demokratisch aussehen, bis man da ist.

Er ist jetzt am Ammersee, möglicherweise holt er sich nasse Füße, und die Feldjäger sagen, er fährt auf der A96. Das ist ja nur ein kleines Stück bis Landsberg, vielleicht nimmt er sich da ein Zimmer und schreibt seine Memoiren.

Die Verhandlungen waren in den letzten Tagen ins Stocken geraten, Gauland wollte unbedingt als Führer in den Reichstag einziehen. Aber da hat er auf Granit gebissen. Das gab erbitterten Widerstand und hitzige Diskussionen. Das war mit dem Rest der AfD nicht zu machen. Auf der anderen Seite, können Sie sich Höcke an der Seite von Seehofer vorstellen? Der hat ja keinen Hehl daraus gemacht, dass er alle europäischen Juden in den Ankerzentren vergasen will. Dobrindt hat auch sofort nach einer neuen Unterhose geschickt. Aber es war der CSU nicht zu vermitteln, warum das alles ausschließlich in Bayern stattfinden soll. Dann hätten wir ja gleich so ein Atommüllendlager nehmen können.

Bad Wörishofen? Das ging schnell. Da ist er ziemlich zügig in Memmingen, und da wird er am Ende abgetrieben. Jedem das Seine.

Seehofer hat seinen Nachfolger diesen Deal mit den landeseigenen Wohnungen ja nur durchziehen lassen, weil sie die Kohle für die Ausgestaltung des Amtssitzes brauchten. Jetzt können sie Söder als Ministerpräsidenten absägen lassen, ganz legal vom Staatsanwalt, und müssen nicht so tun, als würde sich Seehofer nur eines lästigen Konkurrenten entledigen wollen. So hatte sich das die Partei ja nicht vorgestellt.

Es gibt da wohl Probleme, Seehofer kommt nicht aus dem Auto. Das liegt an Dobrindt, wenn Sie den in die Nähe eines Fahrzeugs lassen, passiert immer Scheiße, aber auf der anderen Seite hockt Scheuer und hat sich an der Hose des Kanzlers festgesaugt. Das muss kein schöner Anblick sein, und wenn Sie die Bilder veröffentlichen, werden wir Sie unserem Beauftragten für Pressefreiheit überstellen. Der kommt aus Ungarn und hat immer einen Schlagring in der Jackentasche.

Jetzt ist er schon über die Iller? Naja, besser als über die Wupper. Ist ja der reinste Asyltourismus, was Söder da abzieht. Sie glauben doch nicht im Ernst, dass die im Allgäu einen Franken bei sich aufnehmen?

Jetzt ist es passiert, die beiden prügeln sich. Scheuer hat Dobrindt gerade das Nasenbein gebrochen, weil Gott ihn dazu ausersehen hat, das Land vor unchristlichen Straftätern zu schützen. Das muss dieses Gewaltmonopol sein, von dem die CSU immer so viel redet. Seehofer sagt ja auch, wir können die Grenzen ruhig schließen, wir haben hier alles, was wir brauchen. Vermutlich haben Sie die Bilder innerhalb von einer Viertelstunde in den sozialen Medien, wenn Sie noch aufs ausländische Internet zugreifen können.

Das müsste jeden Moment losgehen, Seehofer ist schon im Haus. Er wird gleich die provisorische deutsche Nationalregierung bilden und sie dann dem deutschen Volk zur Kenntnisnahme vorlegen, damit sich das deutsche Volk schon mal an die ab jetzt geltenden Modalitäten gewöhnt. Wir sind ab sofort sparsam. Eine Wahl würde viel zu viel kosten und sehr lange dauern, und was meinen Sie, wie viele Flüchtlinge in der Zeit über die Grenzen des Großdeutschen Reiches kommen?

Im Schlauchboot? Verdammt, da hatte er sicher Helfershelfer. Diese Asylindustrie ist doch überall, aber wenn er die Grenze zu – Lindau? Und die Bayerische Wasserschutzpolizei hat ihn gezielt abgeschossen? Wann? Schon eine Viertelstunde? Nicht wieder aufgetaucht? Ach Gott, achtzig Kilo kann der Bodensee verkraften. Ist ja wenigstens biologisch abbaubar.“





Hungerspiele

24 06 2018

Und wie immer im Sommertheater Deutschland plärrt der intellektuelle Dreckrand im Springer-Keller, Erwerbslose gössen sich im von ihnen selbst verordneten Nationalismus permanent die Birne zu. Das statistische Bundesamt fasst die Situation so zusammen: etwa jeder Dritte von ihnen, das sind nicht nur Menschen im ALG-II-Bezug, hat keinerlei Rücklagen und könnte schon durch die notwendige Neuanschaffung von Waschmaschine, Kühlschrank oder ähnlichem in existenzielle Not geraten. Diese Gruppe spart an der Ernährung; sie können sich nicht die warme Mahlzeit leisten, die der Gesetzgeber für sie vorsieht – alle zwei Tage. Sollten Sie demnächst einen BILD-Angestellten sehen, der in seiner Mittagspause ein Würstchen verzehrt, spucken Sie drauf. Sie sorgen dafür, dass er sich in die Wirklichkeit jenes Volkes integriert, für das er zu hetzen meint. Alle anderen Vorschläge, was man mit leeren Bierflaschen Schönes anfangen kann, wie immer in den Suchmaschinentreffern der vergangenen 14 Tage.

  • bayern fachkräftemangel: Nähme man nicht jeden durch die Mangel, es gäbe da auch Fachkräfte.
  • passivrauchen: Für die meisten stellt Passivdenken auch keine Schwierigkeit mehr dar.
  • bayern bier söder: Söder hat ein bisschen zu viel Bier, Bayern auf jeden Fall zu viel Söder abgekriegt.
  • ohne csu: Ist wie ohne Herpes, Fußpilz und Malaria: besser.
  • überfordert zuwanderung: Sie offenbar schon.
  • lärmpegel: Inzwischen brüllen manche, damit man das Gebrüll der anderen nicht mehr versteht.




In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (CCCXCVIII)

23 06 2018

Will František sich in Pulpetzen
an Früchten und Beeren ergötzen,
so wird er sie waschen,
um daran zu naschen
und sie dann mit Schnaps zu benetzen.

Dass Ove sich oft in Karise
im Freien aufhielt, auf der Wiese,
im Wald, in den Lüften,
lag an ihren Düften,
denn drinnen war meistens nur miese.

Es rüstet sich Radek in Pflanzen
am Samstag heraus. Er will tanzen.
Er holt aus der Truhe
Den Anzug, die Schuhe.
Dann geht er auf Suche nach Wanzen.

Dass Ayşe fürs Kleid sich in Küre
beschafft fünfzig Meter Bordüre,
reicht für viele Kleider,
doch fragt sich der Schneider,
wohin das bei mehreren führe.

Es fühlte sich Mořic in Pohl
stets nach seinen Mahlzeiten hohl,
gebläht und geweitet,
was keiner bestreitet.
Er aß ja nichts andres als Kohl.

Empört war Agnès in La Brigue.
„Wenn ich meine Meerschweinchen wieg,
zeigt die falschen Werte,
wo sich’s doch gehörte,
dass ich auf der Waage mit lieg.“

Ließ Vilém den Ausflug in Rasseln
am Ende vom Wetter vermasseln?
Den Picknickkorb packt er
als bislang noch Nackter.
Er hörte den Regen schon prasseln.





Gernulf Olzheimer kommentiert (CDXIX): Framing

22 06 2018
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Säbelzahnziege. Säbelzahnziege. Säbelzahnziege. Säbelzahnziege. Säbelzahnziege. Säbelzahnziege. Säbelzahnziege. Säbelzahnziege. Säbelzahnziege. Säbelzahnziege! Säbelzahnziege! Säbelzahnziege! Säbelzahnziege! Säbelzahnziege! Säbelzahnziege! Warum denkt denn keiner an die Kinder, die schweigende Mehrheit der drei Sippen am Fuße der westlichen Felswand werden von den minderwertigen Zehntausend vom anderen Ufer ausgelöscht, und übrigens: Säbelzahnziege!

Dass das Gehirn des Hominiden knirscht, ist kein Zufall, sondern bauartbedingt; keiner hatte bei dem Schnellschuss noch großartig Zeit und Lust, die Qualitätskontrolle abzunehmen. Dinosaurier schleppten immerhin noch zwei Esslöffel Glibber im Steißfortsatz mit sich herum, und die konnten damit Insekten verjagen. Sich auf einen Sachverhalt zu konzentrieren war folglich Ziel der Evolution, und wer weiß es besser als der Mensch: dicht daneben ist auch vorbei. Keilschrift, Fuþark, Buchstabentanz, nach anderthalb Medien weiß die verklumpte Birne nicht mehr, was Phase ist. Wir konzentrieren uns auf die einfachen Aussagen. Neger stinken. Frauen wollen richtig aufs Maul. Deutschland den Deutschen, undeutsche Personen werden einer nicht näher definierten Vernichtung zugeführt, auf die wir stolz sind, weil es sie gar nicht gegeben hat. Säbelzahnziege!

Je öfter der sich aufgeklärt glaubende Mensch – Säbelzahnziege! – den Nagel im Hirn ahnt, und das ist weniger, als der tatsächlich stattfände, desto mehr wird er inne, dass er sich verschaukeln lässt. Dass es keiner mitkriegt, spricht nun nicht gerade für die terrestrische Besiedelung, aber was wissen wir schon. Der Bekloppte schwiemelt sich Anker ins Hirn – Säbelzahnziege! – und popelt jeden noch so absurden Sachverhalt an diesem dürftigen Dingsi fest, bis die Realität, ein schon immer von der den Feindmächten der Schlimmerhaftigkeit gesteuertes Medium der Verdummung von Erleuchteten und Erhabenen, alle über die Brüstung pladdern lässt. Das Viech, der Sippenälteste wird sie ins Gespräch gebracht haben, der Medizinmann, einer hatte schlecht geträumt, egal. Sie war auf einmal da. Und damit begann die Mutter aller Probleme.

Wir verbinden die Informationen des täglichen Lebens mit dem Grunde des umgebenden Wissens – gleichgültig, ob wir das Wissen nun durch reine Anschauung erfahren oder durch den flüchtigen Blick auf die Dinge – und wir tauchen sie in diesen Brei, der jede Sinnhaftigkeit und jeden Erwerb von noch so zweifelhaften Informationen verkleistert. Die Gefahr durch die Säbelzahnziege ist ubiquitär, der Dämon hat sich seine Aussagen zurechtgelegt.

Einfache Aussagen, dass etwa der Bestand an essbaren Gräsern abgenommen hat, kriegt das Management noch geregelt. Das Wetter, jene launische Größe, hält schon weniger den von jenen Vegetationswesen, die wir verehren, geprägten Großangriff für eine Möglichkeit, die klimatischen Beharrlichkeiten zu lösen. Aber Vorsicht! aus Lummerland kommen im Monat drei Maler und ein Elektriker, manchmal auch eine Säbelzahnziege, und man mag die vielen Touristen nicht schrecken. So beschränkt sich die Auseinandersetzung mit dem, was wir für Wirklichkeit halten, immer nur auf das, was am Boden des Informationstrichters herabtropft. Es ist nicht mehr als eine Tütensuppe, gekocht auf dem Extrakt aus Stolz und Vorurteil.

Der Unterscheid zum Schubladendenken ist nicht nur die Größe der Schubladen, es ist auch der erklärte Wille, das Denken zu beenden. Denn ist der Rahmen einmal vorgegeben, kann das Bild beliebig gewechselt werden. Wichtig ist nur, dass es die Komponente Angst behält, immer und überall, weil nur Angst vor dem Objekt sich ins Unterbewusste fräst, und so ist es den Asozialingenieuren in ihrem kommunikativen Stunt auch schon fast egal, mit welcher Waffe sie auf ihr Publikum zielen. Die Hauptsache ist, sie ist geladen, jederzeit verfügbar und als Bedrohung erkennbar. Hätte eines schönen Tages eine Herde Wolleinhörner sich ihren Weg durch die Gärten der Frühmenschen gebahnt, die Säbelzahnziege hätte sich ins Fäustchen gelacht und wäre fein raus.

Im Schlepptau der Aufmerksamkeit schleift die Masse des thematischen Gerölls sich ab und wird zu Treibsand – die Grenze des Scheinbaren verschwimmt allmählich im Hintergrundgetöse, man erkennt nur noch als Figur, was man als Form gelernt hat, und schon sieht die ganze Welt aus wie eine Säbelzahnziege. Und da diese Gesellschaft lieber Täter als Opfer ist, wählt sie ihre Art zu kommunizieren dementsprechend: prätentiös und präzise aus der Sicht der Unterlegenen, da nur so Angst möglich ist, ein Sich-vorweg-Sein in der immerwährenden Sorge, aus der sich menschliche Existenz ergibt. Wir würden sonst aus dem Rahmen fallen, aus der Schublade, aus der Zeit. Gut, dass es die Säbelzahnziege gibt.





Hühnerdraht

21 06 2018

„… habe keiner die Absicht, eine Mauer um Bayern herum zu bauen. Die Beratungen der CSU seien präventiver Natur, um nicht von Entwicklungen in der Europäischen Union…“

„… keine Touristenvisa mehr akzeptieren wolle, um nicht von Personen aus Arabien, Nordafrika oder Deutschland zu…“

„… nicht den Diplomatenstatus erhalte. Solange sich die BRD nicht von Bayern lossage, habe der restdeutsche Teil der Republik kein Anrecht auf eine Vertretung im…“

„… wegen des anhaltenden Fachkräftemangels keine Mauer errichten könne. Die Bauwirtschaft fordere zwar mehr Zuwanderung, werde aber von den Christsozialen verteidigt vor der Überfremdung durch ungelernte Kräfte aus…“

„… in der Landesregierung keine linksradikalen Drogensüchtigen säßen, die Deutschland zu homosexuellen Veganern umerziehen wollten. Es handele sich keinesfalls um einen antifaschistischen Schutzwall, sondern um eine…“

„… als architektonisches Verbindungselement zwischen den an der Außengrenze installierten Ankerzentren gedacht sei. Man könne dort keine Gräben ausheben, sondern nur eine…“

„… einen Zaun um den Freistaat herum ziehen werde. Söder lasse keinen Zweifel daran, dass die Bundesrepublik für den Zaum zahlen werden, da er die Gefährdung des christlich-abendländischen…“

„… aus Sicherheitsgründen nur aus bayerischer Fertigung einsetzen werde. Seehofer werde die Selbstschussanlagen bis zur letzten Patrone…“

„… erst nach der Landtagswahl in Betrieb genommen würden. Die CSU begründe dies damit, dass die derzeitige Landesregierung noch an gesetzliche Vorgaben gebunden sei, die nicht nur in Bayern eine…“

„… auch die Südgrenze betreffe. Generell pflege Söder ein sehr herzliches Verhältnis zu Österreich, wolle aber im Falle einer weiteren politischen Radikalisierung verhindern, dass zu viele Österreicher sich in…“

„… das Modell Trixie mit WLAN-Steuerung ausgerüstet sei und dank einer an die Datenbank angekoppelten Gesichtserkennung keine Schüsse auf bayerische Staatsbürger und…“

„… dass er die Kosten vor dem Bundesverfassungsgericht einklagen werde. Solange der Einsatz der Bundeswehr im Innern zur Grenzsicherung verboten sei, müsse sich Bayern auf eine eigenständige…“

„… nur einen Drahtzaun finanzieren könne. Die finanzielle Ausstattung durch die Bundesregierung zeige, dass es Merkel überhaupt nicht um eine Schließung der Außengrenzen gehe, heute ebenso wenig wie…“

„… den Schienenverkehr nach Sachsen und Baden-Württemberg unterbrechen werde, da es noch immer möglich sei, legal mit einer Fahrkarte der Deutschen Bahn in…“

„… alle Personen, die ein unbayerisches Aussehen besäßen, an der Grenze wieder abweisen werde. Die Reinerhaltung der christlichen…“

„… das erste Schienenstück durch Dobrindt durchgesägt werden solle. Söder halte ihn für den richtigen Mann, der dieses Projekt, das seinen Kompetenzen, seinem Verständnis für Verkehr, Demokratie, Handwerk und…“

„… Atheisten und Antialkoholiker die Kultur des Freistaates durch Hetzpropaganda zu stören geneigt seien, weshalb man eine internationale DNA-Datenbank zum Schutz vor…“

„… mit schweren Schnittverletzungen in eine Klinik eingeliefert worden sei. Dobrindt sei bereits auf dem Weg ins Gleis mit einem Winkelschleifer ausgerutscht und habe sich erhebliche…“

„… Singvögel laut Verordnung nur noch in Bodennähe fliegen dürften, um die Einreise nach Bayern legal zu…“

„… werde die Verbindung zwischen den Grenzbahnhöfen mit Gefangenentransportern der Bayerischen Bundespolizei geleistet. Die von der Landesregierung geplante Transportgesellschaft Flexbus könne ihren Betrieb schon…“

„… die Produkte teilweise aus anderen Bundesländern zugeführt werden müssten. Die Bierproduktion im Freistaat könne deshalb nur noch wenige Tage aufrechterhalten werden, bevor das…“

„… stichpunktartige Kontrollen auch beim Grenzübertritt in einen anderen Regierungsbezirk vornehmen lassen wolle. Bisher seien unerwünschte Personen nur innerhalb der Beobachtungseinheiten gespeichert, eine mit Fingerabdrücken versehene Ausweiskarte, die jedoch nur für einen Teil der…“

„… Sonderrechte erhalten sollten. Wer für die Bierproduktion tätig sei, dürfe mit einem Diplomatenpass jederzeit die Grenze überschreiten und sich im…“

„… Jahrhunderte als Krone der Schöpfung über die ostischen Untermenschen geherrscht habe. Söder sehe den Zusammenbruch der Versorgung mit elektrischem Strom nur als einen Etappensieg des internationalen Merkelislams, den er als geliebter Führer des…“

„… innerhalb Münchens nochmals unterteilt werden müsse. Der Posten am Sendlinger Tor, der verwaltungsintern als Checkpoint Karli bezeichnet werde, könne mit sofortiger Wirkung, unverzüglich das…“

„… zum Erliegen gekommen sei. Die Angestellten des Brauereigewerbes könnten zwar den Freistaat jederzeit verlassen, danach aber nicht mehr legal nach …“

„… mitgeführte Wirtschaftsgüter nur noch in den jeweiligen Stadtbezirken verzehrt werden dürften. Es gebe dabei auch keine Ausnahme für die Bekleidungsfachgeschäfte oder den Schmuck- und Uhrenhandel in den…“

„… und behaupte, er habe im Auftrag des internationalen Judentums die bayerische Rasse durch semitische Tiere ersetzt. Allah habe ihm dabei geholfen, die Deutschen zu Antialkoholikern machen, die nicht mehr in der Lage seien, einen Angriffskrieg gegen den internationalen Islam zu planen. Söder verlange politisches Asyl im…“