In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (CDVI)

18 08 2018

Es ärgerte Vlasta in Moorkopf:
„Wenn ich bei der Ankunft ans Tor klopf,
will ich keinen stören,
doch niemand wird’s hören,
wenn ich vorher nicht zehnmal vorklopf.“

Tauana schraubt in Tuanai
am Fahrrad herum. Alle drei
der Kränze sind feste,
die Schaltung die beste –
die Kette jedoch, die dreht frei.

Spricht Otakar manchmal in Nußlau
der Holden: „Wenn ich eine Nuss kau,
die ich nach dem Knacken
mir schieb in die Backen,
kann’s sein, dass ich mir einen Kuss klau.“

Hat Ramesh mal Freizeit in Feni,
bleibt er auch zu Hause. „Ich geh nie
zu anderen Leuten
und schau nicht nach Bräuten.
Denn die, die ich such, seh ich eh nie.“

Es stöhnt Jitka müde in Nettolitz.
„Was ich bei der Buchhaltung netto sitz,
ist nicht zu ertragen.
Es hilft auch kein Klagen,
hätt ich nicht stattdessen in petto Witz.“

Chum trug Fackeln durch Anlong Veng.
„Die Gassen sind vielfach so eng,
dass ich mit den Flammen,
mit allen zusammen,
mir ständig die Nase verseng.“

Dass František sich in Neuhütte
mit Altmetall eindeckt und bitte,
ihm solches zu bringen,
will nicht in ihn dringen,
bis er’s vor die Nachbarstür schütte.